MEINUNG UND BERICHT: Nachrichtenarchiv

Eine Hochburg der Freiwilligenarbeit

Die Zeit scheint im Hermannstädter Stadtteil Hammersdorf/Guşteriţa stillgestanden zu sein. Unweit der Hammersdorfer und der Podului-Straße erstreckt sich in Richtung Hammersdorfer Berg das einzige Stadtviertel in Hermannstadt/Sibiu, dessen mit Flussstein gepflasterte Straßen und alte sächsische Häuser eher an ein abgelegenes siebenbürgisches Dorf erinnern als an eine ehemalige Kulturhauptstadt. Das ist auch gut so: In einem Zeitalter, in dem...

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WORT ZUM SONNTAG: Zielorientiert leben

Christus sprach zu seinen Jüngern ein Wort mit zielklarer Sicherheit: „Ich gehe nun zu dem, der mich gesandt hat!“ Er sagte dieses Wort nicht kurz vor seiner Himmelfahrt, sondern kurz vor dem Beginn seines blutigen Leidensweges, einige Stunden vor der Geißelung, Dornenkrönung und Kreuzigung. Er sah die furchtbaren Stunden, die seiner harrten, voraus. Dennoch sprach er nicht: „Ich gehe jetzt leiden und sterben“, sondern „ich gehe zu dem, der mich...

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Öffentliche Räume zwischen Sakralisierung und Säkularisierung

Bis 1989 war die Religion in den meisten kommunistischen Ländern aus dem öffentlichen Raum ins Privatleben verbannt. Wobei die Bandbreite durchaus variieren konnte zwischen Ländern wie Albanien, das sich offiziell zum ersten religionsfreien Staat der Welt erklärt hatte, und Rumänien, wo der Staat selbst in kommunistischer Zeit Gehälter von Pfarrern und kirchlichem Personal bezahlte und kirchliche oder islamische Bau- und Sanierungsmaßnahmen...

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Nur nichts wegschmeißen!

Mein Mann sagt, ich bin nicht nur die schnellste Köchin, sondern ein Meister im spontanen Resteverwerten. Manchmal gelingen meine Erfindungen so gut, dass ein Dauerbrenner daraus wird. Dann wieder steht man ratlos vor dem eigentlich halbvollen Kühlschrank und denkt: Zu Essen ist zwar was drin – aber passt da auch irgendwas zusammen? Ein Rest roter Linsen in Tomatensoße. Eine Zucchini, die weg muss. Das Räucherkäsestück setzt auch schon...

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Angeblich keine großangelegten Kahlschläge

Die Orawitzaer Umweltschutzorganisation GEC Nera, die seit langem Beweise bringt, dass in den Naturschutzgebieten und Nationalparks des Banater Berglands gnadenlos Raubbau betrieben wird, ist, nicht nur wegen der gegenwärtigen landesweiten Massenproteste gegen Kahlschläge in den rumänischen Forsten, mit ihrer Geduld am Ende: Sie hat angekündigt, sich an die offiziellen Naturschutzstellen der EU zu wenden. Ion Tabugan, UNPR-Abgeordneter, Ex-Chef...

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Holzeinschlag als Interpretationssache

Forstwirtschaft ist ein Werk von Generationen. Das kann man – leider immer seltener – im Banater Bergland beobachten, wo seit nunmehr fast dreihundert Jahren nach forstwissenschaftlichen Prinzipien der Forst betreut wurde und wo es in der Folge die europaweit einzigen Reste des europäischen Buchenurwalds gibt: im 6000 Hektar großen Reservat am Semenik, dem Gebiet der Nera-Quellen. Aber in jüngster Zeit mehren sich die Warnungen der...

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Tänzer sind gefragt

Warum sollten nur Ritter, Hofdamen, Zauberer, Hexen und Narren im Mittelpunkt des Mittelalter-Revival stehen, wie das in den letzten Jahren in vielen Städten Rumäniens festzustellen ist? Da könnten ja auch weniger kämpferische oder gruselige Aspekte vergangener Jahrhunderte wiederbelebt werden. Zum Beispiel Tänze. Ungefähr solche Überlegungen dürften dazu geführt haben, dass im November 2013 in Kronstadt/Braşov das landesweit erste Festival des...

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„Rumänien darf nicht lockerlassen bei der Bekämpfung der Korruption“

Seit nunmehr 16 Jahren ist die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in Rumänien mit einem Länderbüro vertreten, seit knapp drei Jahren ist dessen Leiter Sven-Joachim Irmer bemüht, das erklärte Ziel der KAS, sich durch „politische Bildung, Dialog und Beratung für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit“ einzusetzen, auch hierzulande in die Praxis umzusetzen. Mit Sven-Joachim Irmer sprach ADZ-Redakteurin Lilo Millitz-Stoica über die jüngsten Entwicklungen...

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Die Zukunft ist offen

Minderheiten wird gelegentlich nachgesagt, sie seien gesellschaftlichem Wandel gegenüber wenig aufgeschlossen, und sie tendierten zu Isolation und Konservatisismus. Auf der anderen Seite können Minderheiten auch dafür sorgen, dass sich eine Mehrheitsgesellschaft verändert und gar Werte der Minderheit aufnimmt.Um den Zusammenhang zwischen „Minderheitenpolitik und Wertewandel“ zu debattieren, trafen sich am 28. April Wissenschaftler, Studierende...

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Tickende Kunstwerke

Es ist ein ganz gewöhnlicher Mittwochvormittag in der Bukarester Straße in Kronstadt/Braşov. In der Busstation neben dem Kreiskrankenhaus warten etwa zehn Leute. Auf einem Balkon im zweiten Stock des gegenüberliegenden Wohnblocks zeigt eine große, bunte Uhr Viertel vor neun an. Manche Leute in der Station bemerken sie und lächeln. Die Uhr hat die Form eines riesigen Gänseblümchens mit weißen Blütenblättern aus Aluminium als Ziffernblatt. Auf den...

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