MEINUNG UND BERICHT: Nachrichtenarchiv

Der Metropolit auf Sendung

Der ehrwürdige orthodoxe Erzbischof und Metropolit Andrei von Klausenburg/Cluj-Napoca nimmt Platz. Aber nicht auf dem Bischofsthron in seiner gewaltigen Kathedrale oder im Bürosessel seines Amtszimmers, sondern auf einem schmalen Stapelstuhl ohne Armlehnen in einem engen Aufnahmestudio von nur wenigen Quadratmetern Fläche. Ihm gegenüber sitzt die Radioredakteurin Simona Vlasa und stellt Fragen zu Glauben und Spiritualität. Vor sich hat der...

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„Meine Bücher sind auf eine Art und Weise klüger als ich“

„Vielleicht sind Bücher geheime Zettelkästen. Eine Art Landkarte unserer Gedanken.“ Der Spruch auf der Rückseite ihrer Visitenkarte, – ein Zitat aus ihrem Erstlingswerk „Halber Stein“ - brachte ein Glöckchen in mir zum Klingeln. Am selben Abend entdeckte ich ihr zweites Buch: „Leuchtende Schatten“. So ein Zufall! Das zweite Glöckchen. Ich leihe es aus, verschlinge es in einem Atemzug, lasse mir ihr jüngstes Werk schicken: „So tun, als ob es...

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Ozeanischer Extremsport für Palliativbetreuung in Rumänien

Ein Kamerateam des privatrechtlichen Fernsehkanals Enjoy TV Romania wartet am Samstagabend, dem 29. September, auf der Bühne im Erdgeschoss des Kinder- und Jugendtheaters „Gong“ in Hermannstadt/Sibiu darauf, um Punkt 19 Uhr mit der Aufzeichnung eines 90 Minuten dauernden Gesprächs beginnen zu dürfen, das die Chefredakteurin der lokalen rumänischsprachigen Kulturzeitschrift „Capital Cultural“ Oana Ciucă Lazăr mit dem aus Bukarest angereisten...

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Vom Tellerwäscher zur Haute Cuisine

„Ich habe im Gebüsch geschlafen“, lächelt Vasile Hotca. „Und am Morgen habe ich mich in der Toilette eines Restaurants gewaschen und rasiert.“ Wo genau das war in Wien weiß er heute nicht mehr. Gut zwanzig Jahre ist es her, dass der junge Mann aus der Maramuresch mit einem Schengen-Visum allein und ohne ein Wort Deutsch oder Englisch zu können ins Blaue gen Westen fuhr. Nur weg aus der Armut! „Nix Arbeit“, stellte er sich dort tagtäglich in...

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Auf Gott vertrauen

Markus 10, 17 -27

 

Manchmal, wenn man den Lauf der Ereignisse in unserer Welt betrachtet, kann man sich wohl die Frage stellen, ob Gott für unser alltägliches Leben noch eine Bedeutung hat. Man könnte den Eindruck bekommen, dass viele Menschen mit Gott nicht mehr viel anfangen können. Aber: Hatte Gott für frühere Generationen mehr Bedeutung? Ein schon alter Mann sagte einmal, gewissermaßen als sein Glaubensbekenntnis: Wenn man auch alle...

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Ein spielerischer Zugang zur deutschen Sprache

Für die Kleinen gibt es einen ganz besonderen Ort im Zentrum von Bukarest: das Lebbuchenhaus. Seit Februar 2017 betreibt Adina Săniuță diesen Laden, der ein großes Angebot an deutschsprachigen Kinderbüchern bietet. Außerdem finden im Lebbuchenhaus regelmäßig Deutschstunden für zwei- bis vierzehnjährige Kinder statt. Die in Kronstadt/Brașov geborene und aufgewachsene Betreiberin hatte schon früh selbst einen Bezug zur deutschen Sprache. „Meine...

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100 Jahre seit der Staatsgründung Rumäniens

Unter den Voraussetzungen der drei politischen Richtungen unter den Deutschen der Osthälfte des Kaiserreichs, in Transleithanien, kam die Proklamation vom 16. Oktober 1918 des Kaisers Karl I./König Karl IV., wo (viel zu spät) die Absicht bekundet wurde, Österreich in eine Staatenföderation zu verwandeln, was als Ermutigung zur Gründung zahlreicher Nationalräte aufgefasst und umgesetzt wurde. Als von allen Nationalräten und Splittergruppen...

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100 Jahre seit der Staatsgründung Rumäniens

Auf dem kulturellen rumäniendeutschen Sonderweg, den Reschitza und das Banater Bergland unter Stabführung von Erwin Josef Țigla beschreiten, fand gegen Ende der 28. Deutschen Kulturdekade im Banater Bergland auch ein zweitägiges Geschichtskolloquium statt, das 300 Jahren seit Besiedlung des Berglands (auch) mit Deutschen und 100 Jahren seit der Staatsgründung Rumäniens gewidmet war. Angesprochen wurden sehr unterschiedliche Themen, von Musik und...

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Ein Schatz für die Gemeinde

„Das hier ist Erde. In der Erde wachsen alle Pflanzen. Auch wir waren einst Erde und sollen wieder zu Erde werden“, sagt Pfarrer Attila Andó und legt eine Schale voller Erde auf den Altar. „Hier haben wir Wasser. Ohne Wasser würde es kein Leben auf dieser Welt geben“, sagt er und stellt einen Wasserkrug auf den Tisch. Auch das Feuer gehört zu den Elementen, die das Leben bestimmen, erklärt der Seelsorger aus Großsanktnikolaus/Sânnicolau Mare. In...

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„Le politique“ und „La politique“

Im 20. Jahrhundert kam es (vor allem) durch die Franzosen Bertrand de Jouvenel und Julien Freund zur Unterscheidung zwischen „le“ und „la politique“, in etwa zwischen „Politik“ und „Politischem“ (oder…“Politikasterei“). „Le politique“ meint den Kern des Phänomens, die Fähigkeit des politischen Theoretisierens und des Nachdenkens(werten) im Politikbereich, also etwas Nachhaltiges, Stabiles. „La politique“ bezeichnet das Triviale in der Politik,...

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