Alarmsignale zu Impf-Gegenreaktionen

Impfpflicht für Rumänien im Gespräch: Darf der Staat über die Gesundheit eines Menschen entscheiden?

Dr. Pavel Chirila: ein Aufklärer

Interessierte Mütter bei der Vorstellung des Buches „Vaccinurile şi Autoimunitatea“ (Christiana Verlag, ISBN- 9789731913858) in der Bukarester Eminescu Buchhandlung

Die Schauspielerin Ani Creţu ruft dazu auf, sich umfassend zu informieren
Fotos: George Dumitriu

Stellen Sie sich vor, in einen völlig gesunden Körper wird eine Substanz injiziert. Nun hat dieser Mensch eine Chance X:Y. Variante X: Er wird wahrscheinlich über längeren Zeitraum resistent gegen eine bestimmte Krankheit, die er aber vielleicht nie bekäme. Variante Y:  Er wird sofort auf die Substanz reagieren, mit einer mehr oder weniger schweren Krankheit, im schlimmsten Fall mit dem Tod. Noch eines wissen wir bei dem Gedanken-Roulette: Variante X ist wesentlich häufiger als Y. Wie würden Sie an seiner Stelle entscheiden? Schwierig, nicht?
Und nun stellen Sie sich eine weitere Randbedingung in dem Gedankenspiel vor: Es gibt gar nichts zu entscheiden. Vater Staat entscheidet für Sie. Und das bedeutet: Spritzen für alle.

Was wie ein Horrorszenario aus dem Holocaust klingt, ist leider mancherorts Realität, sogar im demokratischen Europa. In einigen Ländern sind bestimmte Impfungen Pflicht, darunter auch zu Krankheiten, die man in der Regel problemlos übersteht - oder deren Durchmachen, wie neueste Forschungen vermuten lassen,   immunologische Vorteile mit sich bringt. Auch in Rumänien gibt es seit etwa einem Jahr Stimmen, die ein Gesetz zur Einführung von Pflichtimpfungen fordern. Doch hat ein demokratischer Staat das Recht, den Menschen diese Entscheidung abzunehmen? Es sei eines vorweggenommen: Hier geht es nicht darum, den Nutzen von Impfung an sich zu kritisieren. Sondern darum, was auch internationale Experten zunehmend fordern: Mehr Augenmerk auf mögliche Nebenwirkungen und immunologische Nachteile zu legen, um besser abwägen zu können, wer und wogegen geimpft werden sollte und wer lieber nicht.

Drohungen  gegen Kritiker

Stattdessen wächst von offizieller Seite der Druck auf die Impfkritiker. In Rumänien gab es 2015 mehrere öffentliche Aussagen von Mitgliedern des Gesundheitsministeriums, man arbeite an einem Gesetz, das zu bestimmten Impfungen verpflichten soll, informiert das Europäische Forum zur Impfüberwachung (EFVV). Zuerst hieß es, man wolle Eltern, die ihren Kindern die Impfungen verwehren, schwere Geldstrafen aufbrummen. Danach änderte sich die Strategie: Nicht die Eltern, sondern Ärzte, die nicht ausdrücklich auf Impfung drängten, sollen bestraft werden, bis hin zum Verlust ihrer Lizenz. Aber auch Kindergarten- und Schulleiter, die ungeimpfte Kinder aufnehmen! Dr. Pavel Chirila, Immunologe und Professor für Bioethik, ist einer, der den Druck am eigenen Leib erlebt hat. Er wurde verklagt, weil er sich kritisch in Bezug auf eine Impfpflicht ausgesprochen hat. Jede Woche behandelt er in seiner Praxis 1-3 Opfer von Impf-Nebenwirkungen, verrät er, darunter schwere Fälle. Als Impfgegner will er sich trotzdem nicht bezeichnen. Doch gilt es, in jedem Fall genau abzuwägen.  Um dies zu erleichtern, sei auf eine Studiensammlung von 77 international führenden Immunologen verwiesen, zusammengefasst in einem Buch, koordiniert von Prof. Yehuda Shoenberg, Leiter einer Klinik für autoimmune und allergische Krankheiten, das letztes Jahr ins Rumänische übersetzt wurde: „Vaccinuruile şi Autoimunitatea“  (Impfungen und Autoimmunität). Die jüngste Fachpublikation zu diesem Thema  hat weltweit Aufsehen erregt.  „Und es ist kein Impf-Gegner-Buch, obwohl es in 33 von 37 Kapiteln um Gegenreaktionen geht, vom Hautausschlag bis zum Tod,“ präzisiert Dr. Chirila.

Impfen: Was man bedenken muss

Dr. Chirila fasst fünf wesentliche Aspekte zusammen:
1.    Jedes Immunsystem reagiert anders: Impfungen sind nicht sicher, Gegenreaktionen kommen vor.
2.    Impfungen richten sich an Gesunde  - und an eine sehr große Menschenmenge. Zwangsläufig wird dabei ein gewisser Prozentsatz Gesunder krank gemacht oder sogar getötet.
3.    Selbst wenn sich ein Vorteil aus epidemiologischer Sicht ergäbe, stellt sich die Frage, ob man aus ethischer und juristischer Sicht das Recht hat, einige Menschen zu opfern, um andere zu retten.
4.    Eine Mutter muss unterschreiben, wenn sie ihr Kind nicht impfen lassen will. Doch kein Gesetz verpflichtet den Arzt oder Impfstoffhersteller, die Verantwortung für Gegenreaktionen zu übernehmen.
5.    Trotz Impfung ist Immunität nicht unbedingt gewährleistet: Der Impfstoff wird aus wilden Stämmen hergestellt, doch der Übergebrauch an Antibiotika und Impfungen haben resistente Mutanten hervorgebracht. Als Beispiel nennt er Nigeria: Die USA haben dort die Masern-Impfung eingeführt. Drei Jahre lang gab es keinen einzigen Fall – und danach eine Epidemie mit Mutanten.


Auf der  Plattform www.impf-info.de erfährt man Ähnliches über Windpocken: „Die Wirksamkeit der Windpockenimpfung ist in Ausmaß und Schutzdauer unbefriedigend – immer wieder werden auch länger andauernde Ausbrüche in hochprozentig durchimpften Schulen oder Kindergärten beschrieben. Ein im Zusammenhang mit der allgemeinen Impfempfehlung besonders gravierendes Manko ist die Tatsache, dass mehrere Studien bislang keine Verminderung der windpockenassoziierten Krankenhausaufenthalte nachweisen konnten.“
„In Rumänien wird bereits bei der Geburt automatisch gegen TBC geimpft, mit ganz wenigen Ausnahmen, die dies schriftlich verweigern – und doch haben wir die meisten TBC-Fälle in ganz Eu-ropa!“ gibt Dr. Chirila zu Bedenken.

Differenzierte Anamnese erforderlich

Der Immunologe Dr. Rareş Simu verweist auf die sogenannten Adjuvantien: Trägerstoffe des eigentlichen Arzneimittels, von denen viele z.B. Ähnlichkeiten mit Silikon aufweisen, das nachweislich schwere Autoimmunreaktionen auslösen kann. „Die Impfstoffe wurden mit der Zeit verbessert – doch die Adjuvantien sind gleich geblieben“ kritisiert Dr. Simu. Auch in der genannten Studiensammlung wird empfohlen, die Rolle von Adjuvantien unbedingt weiter zu untersuchen. Als  besonders wichtigen Aspekt nennt Dr. Simu außerdem eine beobachtete familiäre Häufung von Gegenreaktionen. „Es scheint Risikofamilien zu geben“, erklärt er, „wo Gegenreaktionen beim ersten, zweiten und dritten Kind auftreten.“ Dies müsse man bei der Impfentscheidung berücksichtigen. „Derzeit wird jedoch keinerlei Anamnese betrieben, weder zur Impfgeschichte der Familie, noch zu Autoimmunkrankheiten.“
Die Schauspielerin Ani Creţu, eine betroffene Mutter, bestätigt: „Nach einer MMR- Impfung (rumänisch: ROR)  begann für uns der Albtraum.“  Nicht nur nach ihrer eigenen Impfung als Erwachsene traten Gegenreaktionen auf, auch ihr Sohn bekam unmittelbar danach schwer behandelbare Verdauungsprobleme und Blutungen. „Er hatte ständig Durchfälle und Blut im Mund“, klagt sie.
„Die Wirkung von Impfungen ist sehr unterschiedlich“, erklärt Dr. Sima. Bei einigen Menschen lässt sie schneller nach,  bei anderen langsamer. Manche haben auch ohne Impfung Antikörper im Blut. „Dies kann man messen - und es ist nicht einmal teuer. Doch Antikörpermessung wird generell nicht praktiziert.“

Wenn das Immunsystem Amok läuft

Über die Langzeitwirkungen von Gegenreaktionen kann Dr. Dumitru Balan ein Lied singen: Über 2000 Fälle hat er behandelt. Die Symptome: schlimme Hautausschläge, bei denen selbst Cortison und Antihistaminika keine Reaktion zeigten und eine total gestörte Darmflora.  Nachdem sein eigener Sohn betroffen war, hatte er sich verstärkt mit Behandlungsmöglichkeiten auseinandergesetzt. „Doch alle Versuche, das Immunsystem zu stabilisieren, schlugen fehl. Kein Kollege konnte Rat geben, die Allopathie konnte die Symptome nur lindern“, erzählt er und warnt: „Das Immunsystem läuft völlig aus dem Ruder!“   
Impfungen greifen nachhaltig in das Immunsystem ein, betont auch Dr. Sima. Eigentlich logisch, denn  der Impfschutz hält jahrelang, manchmal sogar ein Leben. Was, wenn es mit den negativen Reaktionen genauso ist? Dieser Aspekt muss intensiver beleuchtet werden, suggerieren auch die Autoren des Buchs. Mit gutem Grund: 15 Kapitel befassen sich mit Fällen, in denen Impfungen schwere Autoimmunkrankheiten auslösten: Lupus erythematodes (Entzündungen der Haut und im Körper, bedingt durch Angriffe des eigenen Immunsystems), rheumatische Arthritis (Immunangriffe auf Gelenke), Kollagenosen (Angriffe auf Bindegewebe und Blutgefäße), thrombozytopenische Purpura (Attacken auf Blutplättchen), Vaskulitis (autoimmune Schädigung von Blutgefäßen), Zöliakie (chronische Entzündung der Darmschleimhaut durch autoimmune Prozesse), Multiple Sklerose (Angriffe auf die isolierende Hülle der Nerven).

Gefahrenabwägung

Lohnt es sich in Anbetracht dessen, pauschal gegen Krankheiten zu impfen, die man in der Regel problemlos überlebt?  Dr. Balan hält Argumente für das Durchmachen gewisser Kinderkrankheiten parat: Man hat festgestellt, dass Kinder, die die Masern hatten, zu einem hohen Prozentsatz nicht von Allergien und Autoimmunkrankheiten betroffen sind.
„Soll man bereits Babys, wie in Rumänien praktiziert, gegen Hepatitis B impfen?“ fragt sich Dr. Sima. Angeblich besteht der Impfschutz zwölf Jahre, doch tatsächlich hält er bei vielen nur drei bis vier Jahre, gibt er zu bedenken. Das Risiko, an Hepatitis B zu erkranken, sei für Kleinkinder jedoch gering. Erst im Alter von Tätowierungen und Geschlechtsverkehr wird es relevant.
Soll man prophylaktisch gegen Tetanus impfen, oder erst im Fall  einer tiefen Verletzung? Oder genügt  gute Wundhygiene? Auf www.impfkritik.de wird erklärt:„Tetanus war schon immer selten. Selbst der Neugeborenen-Tetanus, der in manchen sehr armen Ländern weiterhin ein Problem darstellt, ist durch einfache hygienische Maßnahmen weitgehend in den Griff zu bekommen: Laut WHO wurde in China zwischen 1948 und 1971 allein auf diese Weise die Tetanusrate um mehr als 99 % gesenkt!“

Vorteile durch Krankheit

Manchmal  kann die Konfrontation mit Erregern auch Vorteile bringen. Dies trifft auf  das Varizella-Zoster-Virus zu, das bei Erstinfektion Windpocken hervorruft und bei einer Zweitinfektion Gürtelrose (Herpes Zoster). Interessant ist, dass in den USA nach Windpocken-Impfprogrammen eine deutliche Zunahme an Gürtelrose und eine Altersverschiebung nach unten festgestellt wurde. Grund: Es fehlt die Konfrontation mit den wegen der Impfung immer selteneren Wild-Windpocken, die zur Auffrischung der Immunität erforderlich ist! So erkranken geimpfte Erwachsene seltener an Gürtelrose, wenn sie häufiger mit Windpockenkranken konfrontiert werden. Das Robert Koch Institut kam 2016 sogar zu dem Schluss, dass  angesichts einer kontinuierlichen Abnahme der Impfschutzdauer durch den fehlenden Kontakt zu Wild-Windpocken und der zu erwartenden Verdopplung der (komplikationsreicheren) Erkrankungen bei Erwachsenen an Windpocken und Gürtelrose, „ein sofortiger Stopp der Windpockenimpfung im Modell langfristig eine Kosteneinsparung zeigt (RKI 2016)“!

Staatlicher Druck 

Etwa 400 Millionen EU-Bürger genießen die Freiheit, über Impfungen selbst zu entscheiden. Auf 258 Millionen trifft dies nicht zu. Interessanterweise sind es vor allem osteuropäische Länder, wie die Webseite der EFVV zeigt. Die Juristin Alexandra Oberski, Gründerin der rumänischen Vereinigung „Juristen für die Verteidigung der Freiheit“, hält den Druck der Pharmaindustrie für entscheidend: „In den meisten westlichen Ländern ist Impfen nicht Pflicht – warum ausgerechnet in Italien und Frankreich? Weil dort die größten Impfstoffhersteller sitzen!“ Eine mächtige Lobby, die zudem  in korruptionsgefährdeten Ländern die Hebel zur Umsetzung ihrer Interessen noch leichter ansetzen kann...  „Es gibt großen Druck zur Einführung der Pflichtimpfung seitens staatlicher Institutionen“, erklärt der Jurist Dr. Costel Stanciu, Vorsitzender der Verbraucherschutzorganisation (APC) in Rumänien.
„Warum aber hat man Angst vor ungeimpften Kindern, wenn die geimpften doch geschützt sind?“ provoziert  Dr. Pavel Chirila. Eine Frage, die wohl niemand schlüssig beantworten kann...

Weiterführende Infos

www.impf-info.de: Fachbeiträge zu einer differenzierten Impfentscheidung.
www.impfkritik.de: Entscheidungshilfe für jede Impfung, mit Schwerpunkt auf Gefahren und Gegenreaktionen.
www.efvv.eu: Informationen über Impfpflicht in verschiedenen Ländern. Link zur einer Petition gegen Pflichtimpfungen in der gesamten EU (https://www.change.
org/p/european-parliament-european-commission-council-of-the-european-union-respect-promote-and-protect-freedom-of-informed-vaccination-consent-throughout-europe).
www.feli-popescu.blog
spot.ro: Blog der EFVV-Vertreterin in Rumänien
www.lionmentor.ro: Rumänische Vereinigung Lion Mentor (Menüpunkt „Vaccinare“)