Arader Denkmal der Vereinigung liegt in Konstanza

Transportkosten sind unüberwindbare Hürde

Der Künstler Florin Codre mit den chinesischen Arbeitern vor seinem Denkmal

Wenn man dem Bildhauer Florin Codre Glauben schenken darf, dann ist er Opfer eines „blöden Gesetzes“ geworden, als man ihm als freischaffenden Künstler die Bezahlung einer Mehrwertsteuer auferlegte. Auch am Kultusministerium und dessen Ministern der letzten Jahre übt er heftige Kritik, denn Verzögerungen in der Finanzierung des Denkmals zum Thema der „Großen Vereinigung“ von 1918 haben ihn – eigenen Aussagen nach – um den Lohn seiner Arbeit gebracht. Das Monument in Erinnerung an die Vereinigung des Banats und Siebenbürgens mit Rumänien sollte bereits vor zweieinhalb Jahren in Arad enthüllt werden, doch erst Mitte vergangener Woche sind die sechs Container mit den 150 Tonnen bearbeitetem Marmor aus China in Konstanza/Constanţa angekommen. Der bildende Künstler hat jedoch kein Geld mehr, um die Transportkosten bis nach Arad zu begleichen. Im Kultusministerium waren zuvor sogar Zweifel aufgekommen, ob das Werk überhaupt existiert. Die Tatsache, dass das Ministerium die Gelder beglichen hat, sei Argument genug dafür, dass das Kunstwerk auch existiert, konterte damals der Bildhauer.

Florin Codre hatte 2007 eine Ausschreibung zur Fertigung des Denkmals für die Stadt Arad gewonnen. Am 1. Dezember 2011, zum Nationalfeiertag, sollte das Denkmal eingeweiht werden. In letzter Zeit tauschten sich Codre und Ministerium Feindseligkeiten über die Medien aus und das Ministerium hat den Bildhauer gar vor Gericht zitiert. Im Grunde scheint es deshalb zum Konflikt zwischen den beiden Seiten gekommen zu sein, da es am Geld fehlte, um das Denkmal aus China über den Schwarzmeerhafen Konstanza nach Arad zu bringen. In den Fernen Osten hat sich nämlich Codre begeben, um sein Werk zu vollenden: Mangel an Fachleuten und geeigneten Materialien zur Fertigung des Monumentes haben ihn zu dieser Entscheidung veranlasst, wird Codre auf Mediafax zitiert. Auf zehn Millionen Lei war der Vertrag zur Durchführung des Denkmals festgeschrieben. Die Summe sollte auch die Transportkosten nach Arad beinhalten. Das Kultusministerium hatte bereits Klage gegen Codre wegen Nichteinhaltung der Termine eingereicht, wobei auch finanzielle Sanktionen für den Künstler angepeilt waren. Zeitweilig gingen in Arad auch Gerüchte, dass das Monument in China beim Verladen auf ein Schiff beschädigt worden sei, was mit Wiederherstellung, neuen Terminen und weiteren Geldern verbunden sein sollte.

Man habe einen auf Urheberrechtsbasis bezahlten Künstler mit einer Handelsgesellschaft verwechselt, als man ihm die Bezahlung einer Mehrwertsteuer auferlegt hat, was sein Einkommen geschmälert habe, sagt der Künstler. Auch die Verzögerungen, mit denen das Kultusministerium die Honorartranchen überwiesen habe, seien mit schuldig an den erheblichen finanziellen Verlusten. Allein durch den Wechselkurs habe er 25-30 Prozent seiner Einnahmen aus diesem Vorhaben eingebüßt, sagt Florin Codre. Er ließ durchblicken, dass dies alles Gründe seien, warum es nun an Geld fehlt, um die Transportkosten zu sichern.