Aus Nudelfabrik wurde Altenpflegeheim

Caritas Temeswar hilft chronisch kranken Senioren

Die Caritas Temeswar erweitert ihr Angebot an Sozialdienstleistungen: Im Banater Dorf Bakowa wurde vor Kurzem das „Haus Franziskus“ für chronisch Kranke offiziell eingeweiht.
Foto: Caritas Temeswar

Im Banater Bakowa, da, wo der Caritas-Verband der römisch-katholischen Diözese Temeswar eine Jugendfarm und ein Resozialisierungszentrum für Obdachlose, eine Tagesstätte für Kinder aus armen Familien sowie ein Altenpflegeheim betreibt, ist vor Kurzem eine weitere Sozialeinrichtung eingeweiht worden. Das „Haus Franziskus“, in dem chronisch kranke Seniorinnen und Senioren untergebracht werden sollen, befindet sich in der Hauptstraße Nr. 187 und eröffnet seine Tore offiziell im November, Dezember dieses Jahres – bis dahin gilt es, alle für den Betrieb notwendigen Genehmigungen von den rumänischen Behörden zu erhalten.

Vor Kurzem fand in Bakowa die Einweihungsfeier statt. Es kamen zahlreiche Freunde und Unterstützer der Caritas Temeswar aus Rumänien und dem Ausland, darunter Vertreter der „Pater Berno“-Stiftung aus Deutschland, die Oberen der Salvatorianerorden aus Rumänien, Deutschland, Spanien und Österreich, der Generalobere der Salvatorianer, eine italienische Delegation von den „Familiaren des Deutschen Ordens“ sowie Vertreter rumänischer Behörden, u. a. der Bürgermeister von Busiasch, Sorin Munteanu, und der Geschäftsführer des Sozial- und Kinderschutzamtes Temesch, Bogo Anucin. Die Einweihungsmesse zelebrierte der Generalvikar der römisch-katholischen Diözese Temeswar, Johann Dirschl.
„Das Heim, das wir bald eröffnen, ist ein Ausbau des bereits bestehenden Altenpflegeheims in Bakowa. Die neue Sozialeinrichtung befindet sich da, wo ehemals unsere Teigwarenfabrik, 1996 eröffnet, in Betrieb war. Nachdem wir die Fabrik nicht mehr benutzten, beschlossen wir, sie umzufunktionieren“, sagt Caritas-Direktor Herbert Grün. Es dauerte etwa eineinhalb Jahre, bis aus der ehemaligen Nudelfabrik ein Altenpflegeheim wurde. „Die Einrichtung kommt alten und kranken Menschen entgegen, die nicht mehr allein zurechtkommen“, erklärt Herbert Grün. Das neue „Haus Franziskus” hat das Ziel, Seniorinnen und Senioren mit chronischen Krankheiten aus dem Banat zu betreuen und zu pflegen. Finanziert wurde das Projekt durch die „Pater Berno“-Stiftung und mit Hilfe von weiteren Spenden aus dem In- und Ausland sowie über öffentliche Mittel. Zwölf Plätze stellt die Sozialeinrichtung zur Verfügung. Aus Anlass der Einweihung erhielt Pater Berno Rupp, der sich seit Jahren in verschiedenen Sozialprojekten im Banat engagiert, die Ehrenbürgerschaft der Stadt Busiasch.

Im Jahr 2012 wurde in Bakowa das Altenpflegeheim „Heiliger Johannes” für chronisch Kranke eröffnet. Zwölf ältere Menschen mit verschiedenen chronischen Krankheiten können in dieser Einrichtung gleichzeitig gepflegt und betreut werden. Da der Bedarf an Sozialdienstleistungen weiterhin groß ist, beschloss die Caritas Temeswar, ein weiteres Sozialprojekt in unmittelbarer Nähe des bereits bestehenden auf die Beine zu stellen. „Das neue Altenpflegeheim wurde nach dem 2014 verstorbenen Bruder Franz Brugger benannt, der 1993 gemeinsam mit Pater Berno nach Rumänien kam und hier immer wieder Hilfsprojekte unterstützte. Zwei Jahre vor seinem Tod  haben wir bereits an dieses Projekt gedacht – die ersten Mittel für den Umbau dieses Hauses sind von ihm gekommen“, erklärt Herbert Grün. Das „Haus Franziskus“ stellt acht Arbeitsplätze zur Verfügung. Fünf Altenpfleger und zwei in der Küche tätige Personen sowie einen Hausmeister beschäftigt die neue Sozialeinrichtung. Die Verwaltung teilen sich die beiden Altenpflegeheime „Haus Johannes“ und „Haus Franziskus“.

„Wir nehmen ältere Personen auf, die unser Nachtasyl in Temeswar besuchen, aber auch solche aus den umliegenden Dörfern, die keine Angehörigen haben und sich nicht mehr allein pflegen können“, sagt Caritas-Direktor Herbert Grün. Die Stadt Busiasch, zu der Bakowa gehört, zahlt drei Monatslöhne der Mitarbeiter – die anderen Gehälter sichert die Caritas Temeswar über Spenden. 250 Lei im Monat stellt der rumänische Staat pro betreuten Menschen zur Verfügung. Die „Pater Berno“-Stiftung aus Deutschland unterstützt weiterhin die Sozialeinrichtung in Bakowa.