Brașov Tourism App – Werbung und Information

Digitale Plattform für den Tourismus im Kreis Kronstadt

Bild: brasovtourism.app

Die bei der vor Kurzem in Bukarest abgehaltenen rumänischen Tourismusmesse vorgestellte „Brașov Tourism App“ soll für den Tourismus im Kreis Kronstadt werben. Sie kann von der Webseite (brasovtourism.app) über App Store und Google Play kostenlos heruntergeladen werden und ist in rumänischer und (teilweise) englischer Sprache verfügbar. Eine erste Vorstellung dieses modernen Informationsmittels fand bereits im Sommer des Vorjahres im Vorfeld des wieder aufgenommenen Kronstädter internationalen Schlagerfestivals „Der Goldene Hirsch“ statt.

Die App gehört zu den heute gebräuchlichen modernen Mitteln, um möglichst schnell und einfach den Touristen behilflich zu sein, wenn sie eine Gegend erkunden wollen, mit allem was damit verbunden sein kann. Dazu gehören kurze Informationen zur Geschichte einer Ortschaft oder einer historischen Sehenswürdigkeit. Auch Berge, Naturparks, andere Orte, die etwas Besonderes anzubieten haben, werden vorgestellt. Touristen wollen aber auch ihre Freizeit angenehm verbringen, Spaß haben oder Abenteuer erleben. Nicht zuletzt wollen sie eine gute Unterkunft beziehen und leckere Speisen aufgetischt bekommen. Sodass auch Ratschläge und Empfehlungen in dieser Hinsicht willkommen sind, denn nicht jeder hat überall Freunde oder Reiseführer im Gepäck, die ihm da jederzeit weiterhelfen können. Vor allem jene, die in kleinen Gruppen oder auf eigene Faust unterwegs sind, schätzen solch eine App, die Antworten auf möglichst viele Fragen geben kann. Sich selber ein Programm nach den eigenen Vorlieben zusammenzustellen, ist für viele attraktiver und spannender, als in einer Reisegruppe einer vorgegebenen Route und festem Programm zu folgen.

Die neue App erfüllt viele von diesen Erwartungen – allerdings mit einigen Einschränkungen. Die erste wäre, dass man ein Smartphone besitzt und damit umgehen kann sowie, dass dieses aufgeladen ist und bleibt. Außerdem sollten die Angaben stimmen, angefangen von Standortbestimmung bis zu Öffnungszeiten und Telefonnummern, was auch voraussetzt, dass in einem gewissen Zeitabstand eine Aktualisierung sinnvoll ist.

Diese Digitalplattform bietet aber nicht nur Infos sondern auch eine Vielzahl von Farbfotos, die auf die Reiseziele neugierig machen und sie von ihrer besten Seite darstellen sollen. Denn schöne Bilder sind aussagekräftiger als mehr oder weniger passende Worte. Die App hat eine Vielzahl solcher Fotos, wobei auch kurze Videoaufnahmen an manchen Stellen verfügbar sind.

Die vom Kreisrat Kronstadt in Auftrag gegebenen App und Webseite sind auf der Struktur der rumänischen Eventya-Plattform aufgebaut, die vor allem durch Entwicklung von City- und Destina-tion-Apps auf sich aufmerksam gemacht hat. Das Menü der Webseite bringt sowohl regional aufgegliederte Reiseziele (Kronstadt, Burzenland, Fogarascher Land, Repser Lädchen, Öko-Destinationen) als auch thematisch gruppierte Sehenswürdigkeiten (von Kirchenburgen bis Schlösser, von Museen bis UNESCO-Kulturerbe).

Ein Sonderpunkt im Menü gilt dem Brauchtum und dem traditionellen Handwerk. Wer Ausflüge unternehmen will, findet Trassen, Schutzhütten, Zugangsmöglichkeiten gesondert für die einzelnen Massive. Neu und begrüßenswert ist, dass auch zahlreiche andere Sehenswürdigkeiten angegeben werden, die nicht auf den bereits wohl bekannten touristischen Trassen liegen. Einige Beispiele für diese Kategorie: Die Jahrhunderteiche in Streitfort/Mercheașa; die Dopca-Klamm im Perșani-Gebirge, nahe von Bogata; der Urwald (als naturbelassene Waldgegend) bei Șinca, die Bärenhöhle bei Apața/Geist; die Hügel von Schienen/Șona bei Fogarasch. Einige der angeführten Destinationen liegen nicht im Kreis Kronstadt (z. B. die Vârghiș-Klamm oder die Bodoc-Berge), was den Touristen nicht weiter ärgern dürfte, wie auch die Behörden aus dem Nachbarkreis Covasna, denen solche Besucher „weiter gereicht“ werden. Jene, die einen aktiven Urlaub bevorzugen, kommen auch auf ihre Kosten, denn es gibt Infos über die Wintersport-Infrastruktur sowie über Outdoorsportarten wie Radfahren, Rafting, Angeln, Reiten, Paragliding, Karting und andere.

Vorgestellt werden Hotels, Pensionen, Schutzhütten, Restaurants aber auch Reise-Infozentren, Reiseleiter und Bergführer. Restaurants fehlen selbstverständlich nicht, wie auch einige Kochrezepte der lokalen Gastronomie. Da es sich um Werbung handelt, sind auch einige Übertreibungen in Kauf zu nehmen: So zum Beispiel seien die Brezeln in der Kronstädter Inneren Stadt schmackhafter als die bayerischen Originale.
Durch Vernetzung mit den diesbezüglichen Webseiten erhält der Kronstadt-Besucher die nötigen Infos zu öffentlichem Verkehr sowie zu Öffnungszeiten und Zugang vieler Sehenswürdigkeiten. Google-Maps tut seine Pflicht und bietet das notwendige Kartenmaterial an, sodass man nicht unbedingt stets Stadtpläne oder Wanderkarten zur Hand haben muss.

Für die Zinnenstadt wird auf eine eigens dafür erstellte App (Brasov Travel Guide) verwiesen, die über Google Play heruntergeladen werden kann. Kurze Texte und viele Fotos gibt es zur Schwarzen Kirche, der Inneren Stadt, der Zinne, zur Oberen Vorstadt/Schei, zum Schnurgässchen, dem Katharinentor, zu den Museen und andere. Es fehlt die Bartholomäer Kirche.

Von den sächsischen Kirchenburgen und evangelischen Kirchen sind folgende kurz beschrieben und illustriert: Katzendorf/Cața, Petersberg/Sânpetru, Zeiden/Codlea, Brenndorf/Bod, Bodendorf/Bunești, Deutsch-Kreuz/Criț, Deutsch-Weißkirch/Viscri, Marienburg/Feldioara, Weidenbach/Ghimbav, Hamruden/Homorod, Meschendorf/Meșendorf, Neustadt/Cristian, Heldsdorf/Hălchiu, Honigberg/Hărman, Tartlau/Prejmer, Radeln/Roadeș, Wolkendorf/Vulcan. Was man bei den erklärenden Texten beanstanden kann, ist der oft fehlende klare Vermerk, dass diese Kirchenburgen von den Siebenbürger Sachsen errichtet wurden. Dass es auch in dieser Hinsicht besser klappen kann, beweist der kurze Videofilm zum Studentendenkmal in Marienburg, der zweisprachig (deutsch und rumänisch) untertitelt ist. Dass diese Sehenswürdigkeit gleich zweimal unter verschiedenen Bezeichnungen („Monumentul eroilor sași“ und „Monumentul studenților eroi“) in der App zu finden ist, könnte nachträglich noch richtig gestellt werden.