Cuprumold Mining: ab 2025 Kupferbergbau

Hürden rumänischer Institutionen haben die Planungen der Cengîz Holding durcheinandergebracht

Die Cuprumold Mining SA ist eine rumänische Firma, deren Gesellschaftskapital mehrheitlich von der türkischen Bergbaufirma Eti Bakîr und einer englischen Firma als Juniorpartner gestellt wird und die zur türkischen Cengîz-Holding gehört. Sie hat 2021 das etwa seit der Jahrtausendwende stillgelegte Kupfererz-Förder- und Anreicherungsunternehmen SC Moldomin SA vom rumänischen Staat bzw. dem Wirtschaftsministerium gekauft und beabsichtigt seither, das drittgrößte Kupfererzvorkommen Rumäniens (30 Prozent aller Kupfererzreserven Rumäniens lagern in diesem Teil des rumänischen Donauufers) im Weichbild der Kleinstadt Neumoldowa/Moldova Nouă abzubauen. Dieser Tage weilte Mehmet Egriboyunoglu, der offizielle Vertreter von Cuprumold Mining SA, in Reschitza und hielt im Tagungssaal des Kreisrats in der Präfektur eine Pressekonferenz ab.

Nachdem Cuprumold Mining 2022 endlich von der Nationalen Agentur für Mineralische Ressourcen (ANRM) die Abbaulizenz bekommen hat, meinte Egriboyunoglu, dass der effektive Abbau der Kupfererze in Neumoldowa „in etwa zweieinhalb Jahren“, also 2025, beginnen könnte – etwa zwei Jahre später als ursprünglich geplant. Schuld an der Verzögerung des Neustarts der Bergbautätigkeit am Donauufer sind rumänische Behörden, die dem türkischen Unternehmen allerhand Fußangeln legten.

Dazu Egriboyunoglu: „Für die Inbetriebsetzung einer Bergbauaktivität gibt es eine als ,vernünftig’ angesehene Vorlaufzeit. Wir möchten als Firma verstanden werden, die jeden Schritt wohl-überlegt setzt, also gut macht. Gegenwärtig sind wir im vollen Prozess der Erzielung der Baugenehmigung, von Autorisierungen. Wenn Sie von mir eine Vorausschau erwarten: Ich rechne damit, dass dieser Prozess etwa anderthalb Jahre dauern wird. Haben wir erstmal die Baugenehmigung, können wir schnell sein: Wir haben in unserer Holding ein eigenes Bauunternehmen, und das wird binnen eines Jahres das Anreicherungswerk für die Kupfererze hinstellen. Läuft also alles, wie wir es erwarten, beginnen wir in zweieinhalb Jahren mit dem Bergbau und der Kupferanreicherung.“

Zur Erklärung: in Neumoldowa werden Kupferarmerze, sogenannte „Banatite“ abgebaut, die bei der Förderung rund drei Prozent Kupfer enthalten. Um geschmolzen werden zu können, muss das Erz erst angereichert und der Abraum ausgesondert werden, was chemische Prozesse in einem Erzanreicherungswerk voraussetzt.

„Von den Türken besiegt werden“

An der Pressekonferenz von Mehmet Egriboyunoglu nahmen auch Dr. Ion Chis²li]², der Bürgermeister von Neumoldowa, Romeo Dunca, der Präsident des Kreisrats Karasch-Severin, und Ion Dragomir, der Präfekt des Banater Berglands teil.

Dunca war der einzig Anwesende rumänischerseits, der halbwegs Tacheles redete: „Als ich von den Schwierigkeiten hörte, die die  Cuprumold Mining SA mit dem Erhalt der Abbaulizenz im Nachfeld des Firmenkaufs hatte, musste ich unwillkürlich an unsere Geschichtsstunden der Schulzeit denken, wo wir immer wieder die Türken besiegt haben. Ich sage Ihnen ehrlich: Als ich aus den Medien erfuhr, dass die Türken ihre Prozesse gegen den rumänischen Staat wegen der Lizenz für sich entscheiden konnten, hatte ich ein tiefes Gefühl der Freude, weil diesmal die Türken uns endlich auch mal besiegt haben... Ich schätze diese Türken, die sich bei uns eingekauft haben für ihre Entschlossenheit, weil sie wissen, was sie wollen, weil sie Großes vorhaben, weil sie überhaupt den Mut aufbrachten, ins Banater Bergland zu kommen. Sicher hätte ich es vorgezogen, dass wir, die Rumänen, dieses Kupfererzlager abbauen. Aber angesichts der Tatsache, dass wir dort 20 Jahre lang alles vergammeln ließen, sollte man denjenigen zumindest den gebührenden Respekt zollen, die sich korrekterweise dieses Recht der Nutzung des Kupferlagers gekauft haben! Ich finde, wir sollten sie unterstützen im Bestreben, ihre Arbeit zu maximieren, ihnen die nötige Ruhe gewähren, um Wohlstand auch in eine der ärmsten Gebiete des Banater Berglands zu bringen.“

Effizienzsteigerung durch neue Technologien

Die Cuprumold Mining SA will in den kommenden Jahren rund 200 Millionen Euro in die Vorbereitungs-, Ausstattungs- und Bauarbeiten investieren.  

Mehmet Egriboyunoglu: „Wir werden das Kupfererzlager mit modernster Technologie im Tagebau angehen. Unser Ziel ist es, auf eine Jahresleistung von zehn Millionen Tonnen Abbaumasse zu kommen. Das ist die von uns angepeilte Grenze für eine annehmbare Effizienz. Das entspricht in etwa dem Dreifachen der Leistung, die die staatliche Moldomin in ihren besten Zeiten realisierte.  Auch in der Anreicherung werden wir modernere Wege gehen. Moldomin arbeitete – so hat man uns gesagt – mit einer durchschnittlichen Effizienz der Kupferausbeute von 65-70 Prozent. Das haben wir bislang noch nicht überprüfen können.

Mit den heutigen Technologien kann man eine durchschnittliche Effizienz von rund 90 Prozent erzielen. Diese Erkenntnisse sind auch der Grund, weswegen wir auch die Abraumhalden noch einmal durchforsten werden. Allerdings haben wir über die Zusammensetzung der Abraumhalden noch nicht das nötige solide fundierte Wissen. Wir warten noch auf Testergebnisse von den Stichproben, die wir zur Analyse weitergegeben haben. Immerhin: unsere Planungen sehen für Neumoldowa eine Aktivitätsdauer von 20 Jahren vor.“

Die Cuprumold Mining SA will in Neumoldowa rund 1000 (direkte und indirekte) Arbeitsplätze schaffen, somit im Donauengpass beim Eisernen Tor zum größten Arbeitgeber werden. Eti Bakîr, der Hauptaktionär der Cuprumold Mining SA, schaut auf 90 Jahre Bergbauerfahrung zurück. Gegenwärtig betreibt die türkische Firma zehn Tagebaue und investiert rund um den Erdball in den Bergbau. Eti Bakîr sichert zehn Prozent des Kupfer- und 20 Prozent des Aluminiumbedarfs der Türkei.