Durch Jesus Christus zur Freiheit

Ihr seid teuer erkauft; 
werdet nicht der Menschen Knechte.
1. Korinther 7, 23


„Kauf der Freiheit“ – so lautet der Titel des Buches, das den Freikauf der Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben dokumentiert. Die von dem Journalisten Ernst Meinhardt und der Journalistin Hannelore Baier geführten Interviews mit Rechtsanwalt Dr. Heinz-Günther Hüsch aus Neuss, der die deutsche Seite in den geheimen Verhandlungen mit der rumänischen Securitate vertrat, lesen sich wie ein äußerst spannender Krimi. Ab dem Jahr 1962 wurden regelmäßig Pro-Kopf-Zahlungen für politische Häftlinge und Ausreisewillige an den rumänischen Staat bezahlt, dafür konnten im gesamten Zeitraum bis zur Wende rund 220.000 Personen nach Deutschland ausreisen. Haben sie damit tatsächlich ihre ersehnte Freiheit erlangt?

Der Apostel Paulus schreibt mitten in den Lebenshorizont seiner korinthischen Gemeinde. Er sagt ihnen ganz klar und deutlich: Ihr seid jetzt nicht mehr Knechte von Menschen, sondern Diener Christi. Viele in der christlichen Gemeinde waren Sklaven und damit Eigentum ihres Herren. Sie waren gekauft und konnten weiter verkauft werden. Ob es den Sklaven damals gut oder schlecht erging, hing wesentlich von ihren Herren ab. 

Und genau hier setzt der Apostel Paulus mit seiner Argumentation an. Im Hintergrund steht für ihn die Frage: Wer ist der Herr der korinthischen Christengemeinde, seien sie nun Sklaven, Freigelassene oder Freie? Ihr sozialer Status war durchaus unterschiedlich, doch für alle gilt, egal ob Sklaven oder Freie: Sie sind allesamt „einer in Christus Jesus“ (Galater 3, 28). Für diese Befreiung hat Christus sich selbst in die Rolle eines Sklaven begeben (Philipper 2, 7) und ist am Kreuz stellvertretend gestorben. Damit hat er alle Menschen teuer erkauft. Juden und Griechen, Sklaven und Freie, Männer, Frauen und Kinder bekennen sich jetzt zuallererst zu Jesus Christus als ihrem Herrn, dem sie allein und uneingeschränkt gehören. 

Fassen wir zusammen: Wir, du und ich, sind teuer erkauft. Jesus hat mit seinem Leben und Sterben am Kreuz für uns bezahlt. Jetzt in der (Vor-)Passionszeit wird uns das noch einmal in besonderer Weise bewusst. So viel sind wir Gott wert, dass er uns seinen Sohn sandte, zur Erlösung und Errettung von unseren Sünden. Können wir da noch Knechte oder Mägde bzw. Sklaven von Menschen werden, wo doch schon alles durch Jesus geregelt ist und wir ihm alleine gehören? Dann brauchen wir uns doch nicht nach dem Werturteil der Welt richten, das abhängig ist von Leistung, Können, Besitz, Ehre, Ansehen oder Einfluss. Da brauchen wir auch nicht auf die anderen sehen und uns dauernd fragen, was die anderen von mir halten. 

Am freiesten bin ich, wenn ich mir dessen bewusst geworden bin, dass ich Jesu Eigentum bin und dadurch nicht mehr in Abhängigkeit von Menschen stehe. Ja, Kauf der Freiheit – durch Jesus Christus zu freien Christenmenschen.