„Ein Leuchtturm im Milieu  der Schulen in Temeswar und in der Gegend“

Gespräch mit Helene Wolf, der Leiterin der deutschen Nikolaus-Lenau-Schule in Temeswar

Helene Wolf leitet seit 2003 die Nikolaus-Lenau-Schule in Temeswar. Fotos: Zoltán Pázmány

Die Arbeiten an dem neuen Campus der Lenau-Schule sind in vollem Gange. Es geht aber nicht so schnell wie gewünscht voran.

Die Nikolaus-Lenau-Schule in Temeswar blickt auf eine mehr als 150-jährige Geschichte zurück.

Im Februar begrüßte Helene Wolf eine Delegation aus Karlsruhe, an deren Spitze der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup stand.

Auf dem Tisch im Leitungsbüro liegen die Diplome für die Besten der Besten. Es ist Mittwoch, der 12. April, und Helene Wolf, die Leiterin der Nikolaus-Lenau-Schule, ist trotz Schulferien im Dienst. Temeswars bedeutendste deutsche Schule beherbergt in diesem Jahr die Landesphase der Deutsch-Olympiade – doch das ist nicht das einzige Großereignis, das heuer an der Lenau-Schule veranstaltet werden soll. Im Mai findet nämlich das große Lenau-Jubiläum statt, und ehemalige Schüler von nah und fern haben bereits ihre Teilnahme an dem Event bestätigt. Was zu diesem Anlass auf dem Programm steht, aber auch Aktuelles aus dem Schulleben erzählt Helene Wolf in folgendem Gespräch mit ADZ-Redakteurin Raluca Nelepcu.

Die Lenau-Schule feiert im Mai, mit einer pandemiebedingten Verspätung, ihr 150-jähriges Jubiläum. Was steht denn zu diesem Anlass auf dem Programm?

Es sind unsere Schüler, die Verschiedenes organisieren wollen, aber seit Langem arbeitet auch der Verein der Freunde der Lenau-Schule daran. Das heißt: Am 18. Mai, um 11 Uhr, stellen die Schüler im Saal des Deutschen Staatstheaters Temeswar (DSTT) ihr schauspielerisches Talent unter Beweis. Anschließend ist für Absolventen bzw. für Schüler die Möglichkeit geboten, im DSTT die Aufführung „Menschen zu verkaufen“ bzw. abends im Victoria-Kino einen Film über die Rockgruppe „Phoenix“ zu sehen. Bekanntlich steht unsere Schule mit dieser Band in Verbindung, zumal der Lead-Sänger Nicu Covaci auch Lenau-Absolvent ist. 

Am 19. Mai ist dann der Höhepunkt unserer Veranstaltung. Vormittags wird der Tag der offenen Tür organisiert, und von 11 bis 13 Uhr werden die Feierlichkeiten zum 150-jährigen Jubiläum in der Nationaloper stattfinden. Anschließend sind dann Lesungen unserer Absolventen im Festsaal geplant, eine Bilderausstellung kann besichtigt werden, die während mehrerer Sommerschulwochen von unseren Schülern erstellt worden ist, und am Abend sind sämtliche Absolventen-Treffen vorgesehen. Am 20. Mai soll ein Sommerfest, von Eltern und Schülern organisiert, stattfinden, und noch eines vom Verein der Freunde der Lenau-Schule, ein jahrgangsübergreifendes Treffen.

Welchen Ruf hat denn die Lenau-Schule heutzutage? 

Ich hoffe, einen guten Ruf, und wir bemühen uns, diesen zu behalten. Unser Ruf ist selbstverständlich auch von den Nobelpreisträgern bedingt, die eine kurze Zeit auch unsere Schüler gewesen sind, nämlich Hertha Müller, die 2009 den Nobelpreis für Literatur erhalten hat, und Stefan Hell, der als Physiker 2014 den Nobelpreis für Chemie erhalten hat.

Welche weiteren Persönlichkeiten haben die Lenau-Schule besucht? 

Die Liste ist sehr lang, und wenn man sie alle aufzählen müsste, könnte man auch böses Blut erzeugen, wenn jetzt aus dem Stegreif einige vergessen wurden. Aber der ehemalige Bürgermeister der Stadt war sogar Bankkollege mit Nicu Covaci – nämlich Herr Gheorghe Ciuhandu. Es gibt aber auch im wissenschaftlichen Bereich zahlreiche ehemalige Lenau-Schüler, die im In- und Ausland sehr aktiv sind. Wir müssen nicht unbedingt immer über die Grenze schauen, aber da haben sie auch vieles geleistet. 

Unlängst war zum Beispiel  Adrian Constantin, ein berühmter Mathematiker von der  Universität Wien, zu Besuch. Franz Quint ist nicht nur der Vorsitzende des Vereins der Freunde der Lenau-Schule und seit Kurzem auch der Leiter des Freundeskreises Karlsruhe-Temeswar, er ist zugleich Vizerektor der Technischen Hochschule Karlsruhe – und das sagt vieles aus über seine wissenschaftliche Tätigkeit. 

Aus den 70er Jahren gibt es auch herausragende Absolventen der Lenau-Schule, wie zum Beispiel Herr Tudor Ra]iu, der schon damals bei Texas Instruments in den USA gearbeitet hat. Eigentlich sind unsere Absolventen – man kann es schon so sagen – weltweit verbreitet. Wir hoffen, dass sich auch unsere jetzigen Schüler bemühen werden. 

Es sind auch die Förderer unserer schulinternen Preise, Herr Günter Kappler, die Familie Carmen und Jakob Walbert zu erwähnen, die nicht nur eine erfolgreiche Karriere haben, sondern auch auf ihre Wurzeln zurückblicken und die Lenau-Schüler fördern wollen. Die Liste geht weiter und weiter und weiter. Zum Teil sind sie auch auf der Wikipedia-Seite der Schule erwähnt, aber, wie gesagt, nur zum Teil.

Eine Besonderheit ist auch die Tatsache, dass all diese Persönlichkeiten ihre ehemalige Schule nicht vergessen haben. Man spricht sogar von einem gewissen Geist dieser Schule und von der Lenau-Familie. Was macht denn diesen Lenau-Geist aus?

Ich glaube, diese Verbundenheit entsteht aus den Tätigkeiten, die man entfaltet, und aus den Freundschaften, die man schließt. Eigentlich ist die Lyzeumszeit, die Zeit der Klassen 9-12, auch die Zeit, in der sich Freundschaften festigen oder neue entstehen. Man bleibt mit manchen Menschen ein Leben lang verbunden. 

Es ist also diese persönliche Verbundenheit, aber auch wenn es für manche während der Schulzeit nicht so leicht erscheint, sind sie anschließend doch dankbar und meinen meistens, dass es doch eine gute Zeit gewesen sei. Und das zählt eigentlich. In der Bildung ist es nämlich so, dass man die Ergebnisse nicht gleich, sondern erst nach Jahren wahrnimmt. Und wenn unsere Absolventen wieder zurückkehren, ja, das ist ein gutes Zeichen! Wahrscheinlich sind es auch die Streiche, die man während der Schulzeit gespielt hat, die verbinden. Aber auch manche schwere Momente, die man bewältigt hat und über die man Jahre später vielleicht lächelt. 

Wie viele und was für Schüler besuchen heute die Lenau-Schule? Ich denke da u.a. auch an die ethnische Zusammensetzung der Schülerschaft?

Eigentlich sind wir eher eine multikulturelle und interkulturelle Schule, weil nicht nur rumänische, sondern auch deutsche, österreichische oder italienische Staatsbürger unsere Schule besuchen. Jetzt sind es nicht sehr viele davon, aber sie sind da. Wir hatten vorübergehend auch serbische Staatsbürger an der Schule. 

Von der ethnischen Zusammensetzung ist es nun so, dass die deutsche Sprache nicht nur die Sprache einer Banater Minderheit ist, sondern auch eine europäische Sprache. Die deutsche Kultur und Zivilisation haben in dieser Gegend einen hohen Stellenwert. Deshalb ist auch die Bevölkerung der Stadt Temeswar darum bemüht, den eigenen Kindern eine sehr feste Bildung zu sichern. Das bemerkt man eigentlich auch, wenn man sich in der Stadt umsieht. Es gibt eine reiche Vielfalt an Jobangeboten, die die deutsche Sprache als Bedingung stellen.

Was eigentlich bedeutet: Wenn man Deutsch kann und arbeiten will, findet man sicher in Temeswar und Umgebung eine gut bezahlte Stelle. Es ist auch die Schätzung des Deutschseins, das „ein Mann, ein Wort“, das Organisierte, was man sich von dieser Schule erhofft. Wir sind aber eine ganz normale Schule mit positiven und negativen Aspekten. Hoffentlich ist es am Ende mehr Plus als Minus. 

Zurzeit haben wir 1680 Schüler, und die Anzahl wird noch eine Zeit lang steigen. Die hohe Welle an Schülern, die wir beginnend mit dem neuen Bildungsgesetz 2011 in der Grundschule hatten, bildet derzeit die Abschluss-Gymnasial- bzw. Lyzealklassen. Dann werden wir hoffentlich auf eine konstante Anzahl von Schülern zurückgehen. Das bedeutet hauptsächlich, dass die Klassen fünf- oder vierzügig und nicht mehr sechszügig sein werden.

Diese Schüler sind in unterschiedlichen Gebäuden an unterschiedlichen Orten in der Stadt untergebracht. Das stellt nach wie vor ein Problem dar.

Wenn ich mir mal einbilde, dass ich wahrscheinlich die schwerste Zeit der Schule erlebe, schaue ich mir die Geschichte der Schule an. Das beruhigt mich, denn während des Ersten und Zweiten Weltkriegs war es auf keinen Fall einfach für die Schule. Das hat auch das Schulleben stark mitgenommen, und der Wiederaufbau hat gedauert. Aber zurzeit ist es so, dass wir eine große Anzahl an Klassen haben, die selbstverständlich nicht in diesem großen Gebäude Platz haben. 
Es ist noch die sogenannte „Kleine Lenau-Schule“ in einem Gebäude am Domplatz, das Anfang der 70er Jahre das Internat der Schule war. Ich war als Zweitklässlerin noch dort am Domplatz. Meine Kinder haben noch die Grundschule in diesem Gebäude besucht. Ein Teil unserer Grundschulklassen ist dort, aber ein Großteil der Klassen ist auch im ehemaligen Gebäude des Mincu-Kollegs untergebracht. Dort sind 26 von insgesamt 66 Klassen untergebracht. Sieben Grundschulklassen sind im Internat, hauptsächlich die Vorbereitungsklassen, weil eigentlich auch die „Kleine Schule“ am Domplatz nicht mehr Platz für alle bieten kann. Das heißt, Schule wird hier an vier verschiedenen Orten gemacht, wobei alle Lyzealklassen in dem Gebäude in der Gheorghe-Laz²r-Straße untergebracht sind.

Diese vielfältige Verteilung der Klassen ist auch eine Folge der Tatsache, dass wir nicht mehr Unterricht in zwei Schichten haben. Wir haben nur Vormittagsunterricht, und es ist ein Preis, den wir gerne zahlen, sowohl wir, als auch die Eltern. Für die Eltern wäre es sehr schwierig, wenn die Kleinen Nachmittagsunterricht hätten. Die Effizienz des Unterrichts ist abends selbstverständlich sehr niedrig. Vormittagsunterricht ist das Ideale.

In der Oituz-Straße entsteht derzeit ein neuer Schulcampus für die Lenau-Schule. In welchem Stadium befinden sich die Arbeiten? 

2004 wurde das Gebäude der Kleinen Schule an die Katholische Kirche zurückerstattet, und bis 2008 gab es eine Vielfalt an Lösungen, die eigentlich keine Lösungen gewesen sind. 2008 hat die West-Universität entschieden, dass infolge eines Grundstücktausches eine Fläche von 5000 Quadratmetern an die Lenau-Schule geht. Diese Fläche dürfen wir benutzen. 
Auf dieser wird zurzeit ein sogenannter „Campus“ gebaut. Anfangs war das Gebäude nur für 27 Klassen bestimmt, aber mittlerweile hat sich sehr vieles geändert, nachdem wir seit 2014 nur Vormittagsunterricht haben. Es sind jetzt 48 Klassenräume im neuen Gebäude vorgesehen – von der Vorbereitungsklasse bis zur 8. Klasse.

Wann kann man damit rechnen, dass man dorthin zieht? 

Das Bürgermeisteramt rechnet schon lange, wann das so weit sein wird. Wir eigentlich auch. Der Bau ist fertig. Sämtliche Einrichtungen sind zum Teil fertiggestellt. Der eine Trakt ist schneller vorangekommen, der andere hinkt noch nach. Die Hoffnung des Bürgermeisteramtes ist, dass bis zum Ende dieses Jahres alles bereitsteht. Es sind bereits Anträge für die Ausstattung der Schule gemacht worden. 

Wie ist es denn um die Lehre der Schule bestellt?

Eigentlich ist es so wie immer: beweglich. In der Grundschule sind die Lehrer fest angestellt. Alle Klassen sind eigentlich mit fest angestellten Lehrern versorgt. Weil aber diese Lehrerschaft jung ist, werden wir in Zukunft schon Ersatz suchen müssen, weil manche unserer Lehrerinnen Mamas werden. Das ist eine glückliche Zeit, die wir ihnen gerne gönnen. Es tritt immer Unvorhergesehenes auf. Manchmal werden auch Lehrer krank, und da müssen wir Ersatz finden. 

Ab der 5. Klasse gibt es leider Fächer, für die wir die Hoffnung aufgegeben haben, deutschsprachige Lehrkräfte zu finden. Es sind Fächer, für die auch im rumänischsprachigen Bereich Lehrkräfte nicht mehr so leicht gefunden werden. Das ist eine noch größere Herausforderung. Physik, Mathe und Chemie sind einige dieser Fächer. Wer Informatik und Deutsch kann, der arbeitet sicher nicht im Bildungswesen. Aber momentan können wir doch sagen, dass wir abgedeckt sind mit den Lehrern. Das heißt, wir beschäftigen keine unqualifizierten Lehrkräfte.

Wie sieht es aus mit den Schulbüchern in deutscher Sprache?

Es sieht besser aus. Es werden immer wieder nachträglich Lehrbücher übersetzt. Aber es sind noch immer Lücken, was die Lehrbücher betrifft. Zum Beispiel im Lyzeum. Da wird sich nicht so bald etwas ändern, da man zurzeit die Lehrpläne neu überarbeitet. 

Das bedeutet anschließend auch neue Lehrbücher – hoffentlich werden wir dann auch Schritt halten können. Das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien verfolgt sehr intensiv diese Übersetzung der Lehrbücher und hat eine enge Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium, man schaut auch sehr aufmerksam darauf, dass die Übersetzungen  entsprechend sind. 2011 ist das Bildungsgesetz geändert worden, jetzt wird es wieder geändert. Seit 2011 sind jährlich die Lehrpläne für die Grundschule überarbeitet worden. Dann für die Klassen 5 und 8. 

Zurzeit haben wir noch die alten Lehrpläne. Aber auch die Herangehensweise im Unterricht wird aktualisiert, denn man sollte kompetenzorientiert unterrichten. Das soll uns eigentlich von einem Frontalunterricht etwas entfernen und mehr zu einem schülerorientierten Unterricht bringen.

Was jetzt Bücher angeht: Sie haben in diesem Jahr eine Bücherspende aus Karlsruhe bekommen. Inwiefern werden Schulbücher aus Deutschland im Unterricht an der Lenau-Schule eingesetzt? 

Es sind verschiedene Bereiche, deren Inhalte sich überlappen und die dann als Klassensätze angewendet werden. Es sind selbstverständlich die Lehrbücher der Fächer in deutscher Verantwortung an der Spezialabteilung, die aus Deutschland kommen und den Schülern zur Verfügung stehen. Es ist aber immer hilfreich, wenn man ein bisschen über den Tellerrand hinaus schaut. Die Atlanten werden täglich im Erdkundeunterricht angewendet, weil sie in deutscher Sprache und auch aktuell sind. Die Erdkunde hat sich nämlich in Europa auch ein bisschen geändert in den letzten 30 Jahren, also müssen auch die Atlanten Schritt halten. 

Mit welchen Partnern aus dem deutschsprachigen Ausland oder Partnerschulen arbeiten Sie zusammen?

Langjährige Partnerschaften sind beispielsweise beim internationalen deutschsprachigen Theaterfestival entstanden. Aber diese sind dann eben eher im Bereich des Theaterspiels. Da könnte man auch ein bisschen erweitern oder erfrischen. Die älteste Partnerschaft der Schule ist mit dem Wirsberg-Gymnasium in Würzburg. Diese wurde 1991 besiegelt und seitdem ist sie fast ohne Unterbrechung gelaufen. 

Wir haben als Partner noch die Carl-Spitzweg-Realschule in München, und die Realschule Prien, welche leider aufgelöst wird, aber da sind schon andere Partner aus der Gegend in Sicht. Und gerade gestern haben wir Pläne mit der Realschule aus Tattning geschmiedet, ebenfalls im MINT-Bereich. 

Die Deutsche Telekom stiftet das Schulprojekt „Junge Ingenieurakademie“, in welchem deutsche Schulen zusammen mit einer Schule aus dem Ausland ein Projekt im MINT-Bereich durchführen. Und da werden übernächste Woche, bereits zum dritten Mal, die Partner in der Lenau-Schule sein. Und nachdem in Bensberg neben Köln der Flug der Flugzeuge analysiert wurde, werden jetzt Sensoren für das Physiklabor hergestellt und über Arduino-Sensoren dann programmiert. Wir hoffen, dass sich diese Tätigkeit auch erweitern kann.
Dann haben wir in Bad Kissingen, im Kulturzentrum bei Heiligenhof, einen jährlichen Austausch unserer Schüler mit den Schülern des Fichte-Gymnasiums in Hagen. Es sind viele. Im April soll noch eine Partnerschaft mit dem Innenhofgymnasium in Karlsruhe zustande kommen. Der Schulleiter konnte bis jetzt noch nicht nach Temeswar, aber ich habe bereits das Gymnasium besucht. 

Wir haben auch Erasmus-Projekte mit einigen langjährigen Partnern. Die Ludwig-Maximilians-Universität in München hat mit einem Studentenaustausch begonnen. Das heißt, Studenten der Universität in München haben ein mehrwöchiges Praktikum an der Lenau-Schule. Eine gemeinsame Schlussfolgerung war, dass man auch eine Mentoren-Ausbildung vorantreiben soll. Das ist immer willkommen, nicht nur für die Mentoren, auch für die Anfänger. So läuft zurzeit ein mehrjähriges Projekt namens INA für die Mentoren und für die Entwicklung von Unterrichtsbeobachtungsbögen weiter. „eljub“ ist ein weiteres internationales Erasmus-Projekt, das jährlich in Österreich stattfindet. 

Was kann man tun, damit die Absolventen der Lenau-Schule hier in Rumänien bleiben? 

Ich denke, die meisten Menschen wollen nicht unbedingt reich sein, aber sie wollen ein anständiges Leben führen. Falls das auch in Rumänien möglich ist, werden sie auch hier bleiben. Man verlässt nicht gerne die Heimat – das ist meine Überzeugung. 

Die große Auswanderungswelle ist zwar einigermaßen abgeschlossen, aber solange es im Ausland mehr und bessere Möglichkeiten gibt, auch was das Studium und auch den Arbeitsmarkt betrifft, wird es nicht leicht sein, die Absolventen in Rumänien zu halten.

Was wünschen Sie der Schule zum 150-jährigen Bestehen zur Feier? 

Dass sie weiterhin ein Leuchtturm im Milieu der Schulen in Temeswar und in der Gegend bleibt.