Einweihung des Rolf-Bossert-Saals in Reschitza

Gedenkveranstaltung zum 30. Todestag des Dichters

Schulleiter Boris Vatzulik und Deutschlehrerin Sonia Maria Chwoika enthüllen die Tafel mit der neuen Benennung des Amphitheaters des Reschitzaer Diaconovici Tietz-Lyzeums (LDT).
Fotos: Lucian Duca

Am 17. Februar stand Rolf Bossert (1952-1986) im Mittelpunkt seines Geburtsortes Reschitza: Das Demokratische Forum der Banater Berglanddeutschen (DFBB), der Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza”, die „Paul Iorgovici“-Kreisbibliothek Karasch-Severin und das „Diaconovici Tietz“-Lyzeum in Reschitza gestalteten eine Gedenkveranstaltung zum 30. Todestag des Lyrikers, Übersetzers, Essayisten und Herausgebers. Begonnen hat alles am Vorabend des Todestages, als im Deutschen „Alexander Tietz“-Zentrum eine Video-Projektion mit Rolf Bossert gewidmeten Filmen stattfand.

Am 17. Februar fand im „Diaconovici Tietz“-Lyzeum, wo Rolf Bossert die deutsche Abteilung 1971 absolviert hatte, die eigentliche Gedenkveranstaltung zu seinem 30. Todestag statt. Als er hier die XII. Klasse besuchte, veröffentlichte er sein erstes Gedicht, „Japanisches Märchen“, in der Nr. 2 / Februar 1971 der Bukarester „Neue Literatur“. Nach der Eröffnung durch den Schulleiter Boris Vatzulik bestritten der Initiator des Gedenkens, Erwin Josef Ţigla, mit dem Literaturkritiker und Verleger Gheorghe Jurma und mit Unterstützung der Deutschlehrerin Sonia Maria Chwoika als Moderatorin die zweisprachige Veranstaltung. Bei der Organisation half ihr auch die Schul-Bibliothekarin Elena Petruţi. Über Rolf Bossert und seine heutige Bedeutung sprachen Schülerinnen und Schüler der IX. Klasse. Sie trugen Gedichte von Rolf Bossert vor, sowohl in Deutsch, wie auch in der rumänischen Übersetzung von Nora Iuga. Zum Schluss wurde eine Dokumentations-Ausstellung zum 30. Todestag Rolf Bosserts vorgestellt und nicht zuletzt der Sonderbriefumschlag mit Sonderstempel verteilt, der am 17. Februar Rolf Bossert in den Vordergrund stellt. Herausgeber dieser philatelistischen Produkte ist der Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza”.

Im Beisein aller Anwesenden wurde die Tafel neben dem Eingang des Saals 208, das Amphitheater der Schule, in dem die Gedenkveranstaltung stattfand, enthüllt. Jetzt heißt der Raum „Rolf Bossert (1952 - 1986)“. Die Tafel wurde von der Kreisbibliothek gesponsert, die Initiative kommt vom DFBB und der „Deutschen Vortragsreihe Reschitza“.
Alice Bossert, die Mutter des so geehrten einstigen Schülers dieser Schule, und selbst langjährige Sekretärin der Allgemeinbildenden Schule Nr. 1 Reschitza, die zurzeit in Frankfurt am Main lebt, sprach ihren Dank für diese Initiative aus und freute sich über die einmalige Geste. Der Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“ und das DFBB haben seit der Wende 16 Veranstaltungen zum Gedenken an Rolf Bossert organisiert. Rolf Bossert stand auch des öfteren im Mittelpunkt der „Deutschen Literaturtage in Reschitza“.

Der Reschitzaer Kultur- und Erwachsenenbildungsverein hat Rolf Bossert auch anhand von philatelistischen Erzeugnissen gewürdigt. So brachte der Reschitzaer Verein zum 10. Todestag des Dichters eine Postkarte und 3 Sonderbriefumschläge heraus. Dazu ein Sonderstempel, alle mit dem Datum: 17. Februar 1996. Zum 15. Todestag kam erneut ein Sonderbriefumschlag mit Sonderstempel (datiert 17. Februar 2001) heraus, während ein Jahr später, zur 50. Wiederkehr seines Geburtstages, dasselbe geschah (Datum: 16. Dezember 2002). 2011 brachte der Reschitzaer Verein wieder einen Sonderbriefumschlag mit Sonderstempel (17. Februar 2011) heraus, anlässlich des 25. Todestags des Dichters. 2002 ließ der Reschitzaer Verein bei der Rumänischen Münzprägestätte in Bukarest eine Medaille „Rolf Bossert“ prägen. Nicht zuletzt soll das einzige Buch erwähnt werden, dass die Reschitzaer über den Autor bis jetzt herausgebracht haben: „Rolf Bossert: Im Dickicht der Sprache. Zum 50. Geburtstag des Dichters. Hrsg.: Erwin Josef Ţigla, Hans Liebhardt. „ADZ“-Verlag Bukarest, 2002.

 

 

Erwin Josef Ţigla