Energieerzeugung und -verbrauch in der EU und in Rumänien

Vergleiche auf Grund von Eurostat-Daten

Energieerzeugung nach Ressourcen in der EU und in Rumänien (in Prozent).

Der Energieverbrauch Rumäniens zwischen 1990 und 2012 (in Mio tRÖE).
(Quelle: Eurostat, IHK Kronstadt/Braşov)

Bei der Kronstädter Industrie und Handelskammer (CCI) wurden auf einer Pressekonferenz von CCI-Berater Adrian Rogoz aufgrund von Eurostat-Daten zusammengefasste und bearbeitete Tabellen und Schaubilder zum Thema Energiebedarf vorgestellt. Es geht dabei um Kennziffern betreffend Energieerzeugung und -quellen, Abhängigkeit, Verbrauch, Einsparung und andere für die wirtschaftliche Entwicklung wichtige Werte sowie um die Stellung Rumäniens in diesem Bereich unter den 28 EU-Mitgliedstaaten.
2012 bezifferte sich der Energieverbrauch der EU28 auf 1680 Millionen Tonnen Rohöleinheiten (1680 Mio tRÖE). Das bedeutet ein geringeres Wachstum in Vergleich zu 1990 (1670 Mio tRÖE). Ein Spitzenverbrauch wurde 2006 mit 1830 Mio tRÖE verzeichnet. Demzufolge verringerte sich der EU-Bruttoinlandsenergieverbrauch in den letzten sechs Jahren um acht Prozent. Die fünf größten Energieverbraucher der EU28 waren 2012: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien. Diese fünf Staaten hatten zusammen einen Anteil von 65 Prozent des gesamten EU-Energieverbrauchs. Rumänien belegt in der Tabelle der Energieverbraucher Rang 11 mit 2 Prozent (35,4 Mio tRÖE) des Gesamtverbrauchs. Erzeugt wurden, im selben Jahr 2012, 27 Mio tRÖE (Rang 10 in der EU; 3,4 Prozent der EU-Energieproduktion).

Interessant ist, dass mit einer Ausnahme, und zwar Dänemark, alle EU-Staaten auf Energie-Importe angewiesen sind. Der Grad der Energieabhängigkeit liegt EU-weit bei 53,3 Prozent. In dieser Hinsicht steht Rumänien nicht schlecht da. Der Abhängigkeitsgrad beträgt 22,7 Prozent, was unser Land nach Dänemark und Estland als Land mit dem drittkleinsten Abhängigkeitsgrad situiert. Den größten Abhängigkeitsgrad weist Malta auf, da dieser Inselstaat keine eigene Energie herstellt. Luxemburg und Zypern sind ebenfalls fast ausschließlich auf Energie-Importe angewiesen. Von den fünf Großverbrauchern verzeichnet Italien den höchsten Abhängigkeitsgrad (81 Prozent), gefolgt von Spanien (73 Prozent), Deutschland (61 Prozent), Frankreich (48 Prozent) und Großbritannien (42 Prozent).
Die größten Energieerzeuger in der EU28 waren Frankreich (17 Prozent der Gesamtproduktion), Deutschland (16 Prozent), Großbritannien (15 Prozent), Polen (9 Prozent) und die Niederlande (8 Prozent). Zusammen entfallen auf sie 64 Prozent der Gesamtproduktion. Wenn man untersucht, welche Energiequellen verwendet wurden, ergibt sich EU-weit folgendes Bild: aus festen Brennstoffen 21 Prozent (in Rumänien 23 Prozent), Rohöl 10 Prozent (Rumänien – 14 Prozent), Gas 17 Prozent (Rumänien 31,7 Prozent), Kernkraft 29 Prozent (Rumänien 10,9 Prozent), erneuerbare Energiequellen (einschließlich Wasserkraft) 22 Prozent (Rumänien 18,9 Prozent).

Auf EU-Staaten aufgegliedert waren Polen und Deutschland die größten Erzeuger von Energie aus festen Brennstoffen. Großbritannien führt mit großem Abstand die Liste der Energieproduzenten aus Rohöl an. Die Niederlande und wieder Großbritannien waren führend in der Gasenergie, während beim Kapitel Kernenergie Frankreich und Deutschland Spitzenreiter sind. Die größten Erzeuger von erneuerbaren Energien (Biomasse, Wasserkraft, geothermische Energie, Windenergie, Solarenergie) waren Deutschland, Frankreich, Schweden, Italien und Spanien. Wenn man die aus nicht wiederverwertbaren Abfällen erzeugte Energie betrachtet, so sind da Deutschland und Belgien führend, während Rumänien (wie auch andere EU-Mitglieder) keine solche Energieproduktion aufweisen kann.

Abschließend sollte noch darauf hingewiesen werden, dass der rumänische Energieverbrauch  heute deutlich unter jenem von 1990 liegt. Damals waren es 58 Mill. tRÖE, 2012 nur noch 35,4 tRÖE, wobei dieser Konsum sich um diesen Wert stabilisiert haben dürfte. Ausschlaggebend für den hohen Energieverbrauch- und Bedarf gleich nach der Wende waren die Folgewirkungen der sozialistischen Industrialisierung, die in der freien Wirtschaft keine Zukunft haben konnte. Effizientere Energienutzung und somit Einsparungen sind weiterhin möglich und auch notwendig, wie auch die Nutzung neuer Energiequellen und Technologien. Noch stellen Gas (wobei auch das umstrittenen Schiefergas hinzukommen könnte), Erdöl und feste Brennstoffe zusammen 69,6 Prozent der rumänischen Energieproduktion. Auf Kernkraft wird nicht verzichtet; im Gegenteil sie soll ausgebaut werden; während der Boom um erneuerbare Energiequellen (vor allem Windenergie und Kleinwasserkraftwerke) nun einen Dämpfer erhalten haben dürfte, da diese nicht mehr so großzügig über grüne Zertifikate subventioniert werden.