EU-Gelder für Bildung in Rumänien

Schüler und Lehrer gehören zu den Begünstigten

Drei Projekte zur Finanzierung durch EU-Gelder laufen derzeit an den Schulämtern Temeswar und Mehedinţi. Der Start wurde im April gegeben. Die ersten Auswahlrunden für Schulen und Lehrer, die sich an den Projekten beteiligen möchten, fanden schon statt. Es geht um „Gleiche Chancen in der Ausbildung“, „Zusätzliche Vorbereitung der Schüler für die nationalen Prüfungen“ und „Förderung von Kompetenzen für ein erfolgreiches Schuljahr“ („Comperform“), wie die drei POSDRU-Projekte benannt wurden. Insgesamt liegt die Zahl der Schüler, die über kostenlose Lehr- und Betreuungsinhalte durch diese Projekte profitieren werden, bei ungefähr 12.000, die Hälfte davon im Kreis Temesch und die andere Hälfte im Kreis Mehedinţi. Hunderte von Lehrern und Bildungsberatern sollen mit den Schülern zusammenarbeiten, um deren Lernleistungen und Kenntnisse zu verbessern. Die Lehrer werden für diese Nachhilfestunden bezahlt – zusätzlich etwa 500 Lei sollen sie pro Monat für diese Tätigkeit erhalten, heißt es in rumänischen Medien. Nach den Standard-Verfahren, nach denen EU-Projekte umgesetzt werden, gibt es auch in diesem Fall zunächst Pilotprojekte. Sie haben den Sinn, die geplanten Aktivitäten und deren Ergebnisse zu testen. Bloß 23 Schulen wurden derzeit auf der Webseite des Temescher Schulamts als Teilnehmer veröffentlicht, doch sollen es bis Anfang Oktober, wenn die Pilotprojekte beginnen, mehr als 50 werden.

Zu den Auswahlkriterien der Schulen für das Projekt der „gleichen Chancen in der Ausbildung“ gelten die Ergebnisse der ersten Prüfungszeit aus diesem Sommer. Das Projekt ist ausschließlich für Schüler der 12. Klasse gedacht. Schulen mit allgemein guten Ergebnissen beim Bakkalaureat werden weniger Punkte bei der Auswahl bekommen und riskieren dadurch, sogar vom Projekt ausgeschlossen zu werden. Ein anderes Kriterium ist das Interesse der Schüler, denn sie können nicht gezwungen werden, Nachhilfestunden zu nehmen, wenn sie dies nicht möchten. Statistiken in diesem Sinne wurden noch nicht veröffentlicht. Je nach dem für welches Projekt sie sich bewerben, müssen in den Schulen wenigstens drei Klassen der 12. und/oder vier Klassen der 9. und 10. existieren. Dazu muss es eine Mindestzahl von sechs Lehrkräften geben, die sich am Projekt beteiligen möchten. Die Zahl der Klassenräume, die die Schule hat, ist ebenfalls ein Faktor zur Auswahl. Beim Projekt für „gleiche Aussichten in der Ausbildung“ z. B., muss die Schule über mindestens vier Klassen- und 1-2 Informatikräume verfügen. An der Pilotetappe dieses Projektes werden im Kreis Temesch sieben Schulen teilnehmen: sechs aus Städten und eine vom Land. 762  Schüler werden Nachhilfestunden für die Fächer, die sie für das Abitur ausgewählt haben, bekommen.
Die Projekte sollen im Oktober 2015 enden und damit auch die Betreuung der Schüler. Ob man dadurch eine bessere Qualität in der Ausbildung erreicht, wird das nächste Abitur zeigen. Der gemeinsame Wert der Projekte liegt bei nahezu 14 Millionen Lei. Im September sollen schon Schüler der 8., 9., 10. und 12. Klasse die ersten Nachhilfestunden bekommen.