FABER für die kreative Gemeinschaft

Ein neues Projekt für Temeswar entsteht in einem aufgegebenen Industriebau am Bega-Ufer

Eine Gruppe Kreativer (im Bild) hat entschlossen, ihre Kräfte zu bündeln und dabei ihre Fähigkeiten und finanziellen Mittel für ein gemeinsames Projekt zu nutzen: Sie werden in den ehemaligen Räumen der Azur-Fabrik ein Mehrzweckhaus für Kultur entstehen lassen.
Foto: privat

Zum Jahresbeginn beschloss eine Gruppe Temeswarer Bürger, ihre Kräfte zu vereinen und ihre Kenntnisse und finanziellen Ressourcen für ein gemeinsames Projekt zu teilen. Getauft wurde es auf den Namen FABER, und es soll kreative Gemeinschaften aus ganz Europa mit lokalen Akteuren vernetzen.
Am Projekt arbeiten Andreea Iager-Tako und Norbert Tako (Veranstalter von PLAI und Kreative bei AMBASADA, JazzTM und BEGA!) mit, dazu Valentin und Cristina Potra Mureşan (Mitwirkende bei Timotion, Alergotura sowie in der Temeswarer Gemeinschaftsstiftung und bei Banat IT). Hinzu kommen FOR – ein Team aus neun Architekten, die hinter den Projekten „Upgrade My City“, „BETA“ – die Temeswarer Architekturbiennale, „Light Edu“ und „Unde Locuiesc Eu“ (zu deutsch „Wo lebe ich“) stehen – und 13 weitere Fachleute, die Projekte für die Gemeinschaft in kreativen und kulturellen Bereichen sowie für Bildung und Technologien durchführen. Sie alle haben sich die Hände gereicht, um das FABER-Projekt auf die Beine zu stellen.

Die Gruppe möchte die Entwicklung des kreativen Umfelds in Temeswar fördern, indem sie moderne Arbeitsräume, einen Prototypen-Workshop, Besprechungs- und Veranstaltungsräume, ein Bistro und Unterkünfte anbietet. All diese werden demnächst unter einem Dach, in einem Gebäude, das früher die Öl- und Seifenfabrik aus dem Jahr 1844, später die Lumina-Fabrik aus dem Jahr 1948 und in der jüngsten Geschichte der Stadt die Azur-Fabrik beherbergt hat, entstehen. Das Gebäude von über 800 Quadratmetern Nutzfläche erstreckt sich entlang des Bega-Ufers und wurde kürzlich vom FABER-Team erworben. Wenn das Haus für die erwähnten Zwecke eingerichtet ist, soll es im Herbst 2019 eingeweiht werden. Anlass dafür ist die europäische Konferenz „Trans Europe Halls“ (TEH), woran sich über 200 Vertreter der wichtigsten unabhängigen Kulturzentren in Europa beteiligen werden.

„Wir haben beschlossen, zusammenzuarbeiten, um ein Ideal zu erreichen, an welches wir alle glauben: Wir wollen ein Ökosystem - eine Quelle der Inspiration, Innovation und Evolution – schaffen, in dem sich sowohl die Gruppenmitglieder als auch Außenstehende entfalten können“, sagt Oana Simionescu, Mitglied des F O R –Teams. „Wir sind von unserer Erfahrung mit der lokalen Gemeinschaft ausgegangen und kennen ihre Bedürfnisse und ihren Wunsch nach einer positiven Veränderung. FABER ist eine natürliche Fortsetzung in dieser Hinsicht, besonders wenn es darum geht, mit zuverlässigen Partnern alles entstehen zu lassen. FABER bringt all jene zusammen, die etwas aufbauen wollen, und nimmt die Bedeutung und Tragweite der Zusammenarbeit und Verantwortung sehr ernst“, sagt Andreea Iager-Tako, Kulturunternehmerin und Leitfigur der Umgestaltung des Prototypenhauses auf dem Gelände der ehemaligen Temeswarer Paltim-Hutfabrik, in deren Räumen seit 2015 das Ambasada-Kulturzen-trum beherbergt ist.

Details zum Projekt können demnächst unter www.faber.community abgerufen werden.