Filme bei Vollmond und Jazz im Gebirge

Zwei Festivals, die man in diesem Sommer nicht verpassen sollte

Am 9. August startet das Horror- und Phantasy-Filmfestival „Lună Plină“.

Birthälm, das Dorf zwischen den grünen Hügeln, ist Treffpunkt der Filmliebhaber.
Fotos (2): Luna Plina Festival

Entspannte Atmosphäre beim „Smida Jazz Festival“.

Das Dorf Smida im Apuseni-Gebirge.
Fotos (2): Smida Jazz Festival

Noch keine Pläne für die zweite August-Hälfte? Wie wär´s mit einem Festival für Horrorfilme oder Jazz? In Siebenbürgen finden demnächst „Lună Plină“ und „Smida Jazz Festival“ statt - und zwar nicht in Großstädten, sondern in Dörfern, wo die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Falls man sich entscheidet, hinzufahren, entdeckt man schöne Orte, atmet frische Luft ein, lernt interessante Leute kennen und genießt die Ferien. Also, Zelt einpacken und los!

Vollmond über Birthälm

Wenn der Augustmond über den Dächern von Birthälm aufgeht, ist es im Dorf stockdunkel. Schwarze Katzen überqueren die schmalen Gassen, Eulen schreien in der Ferne und das einzige Licht kommt von einer Filmleinwand im Freien. Davor schaut man die ganze Nacht lang gruselige Filme.
Was?  7. Auflage des internationalen Horror- und Fantasy-Filmfestivals „Lună Plină“
Wann? 9. bis 12. August
Wo?  Birthälm/Biertan (30 Kilometer von Schäßburg/Sighi{oara entfernt)


Für wen? Falls Nosferatu, Poltergeist und Frankenstein ein Begriff für Dich sind und Du Filme wie „The Shining“ oder „The Blair With Project“ schon mehrere Male gesehen hast, sollte Dir auch das Festival in Birthälm nicht unbekannt sein. Hast Du manchmal Angst, vor dem Schlafengehen das Licht auszumachen? Wird Dir schlecht, wenn Du zu viel Blut siehst? Dann solltest Du lieber zu Hause bleiben.


Was passiert hier? Von Klassikern der Filmgeschichte bis zu gewagten Experimentalfilmen oder Horror-Kurzfilmen, die mit dem Smartphone gedreht wurden - Fans des Genres finden alles, was das Herz begehrt.


Anreise und Unterkunft: Am besten mit eigenem PKW anreisen. Ansonsten gibt es aus Mediasch Busverbindungen. Die Busse fahren in Nähe des Bahnhofs ab.


Wer frühzeitig bucht, kann während des Festivals in einer der sieben oder acht Pensionen in Birthälm übernachten (ein Doppelzimmer kostet im Durchschitt 50 Euro pro Nacht). Die authentische Festival-Atmosphäre erlebt man aber besser, wenn man zeltet. Während des Festivals stellen die Organisatoren einen Campingplatz zur Verfügung.


Highlights auf dem Programm: Das größte Highlight ist die Festival-Atmosphäre. Mit Lagerfeuern, Grusel-Partys und netten Bekanntschaften, mit denen man sich über die neuesten Vampir-Filme unterhalten kann.
2018 feiert der Kultfilm „Halloween“ in der Regie von John Carpenter seinen 40. Geburtstag. Zu diesem Anlass wird der bekannte Horrorfilm auch in Birthälm gezeigt. Ein anderer Kultfilm, den man nicht verpassen sollte, ist „Rocky Horror Picture Show“.

 

In diesem Jahr lautet das Thema des Festivals: Reisen. Regisseure aus Belgien, Irland, Chile, Argentinien, Spanien und Finnland zeigen in diesem Jahr gruselige Geschichten.


Was außerdem interessant ist:  In diesem Jahr haben die Organisatoren eine Überraschung für die Teilnehmer vorbereitet. Wer davon träumt, in der Filmbranche zu arbeiten und ein Horror- oder Fantasy-Drehbuch von maximal 15 Seiten schreiben will, kann es an die Mailadresse  submit@lunaplinafestival.ro schicken. Am Abend des 10. August werden die Drehbücher bei einem Lagerfeuer gelesen. Außerdem erhalten die besten sechs Drehbücher freien Eintritt zum Festival, freies Zelten und Feedback vom Publikum.


Warum man unbedingt hingehen müsste: Das Rahmenprogramm ist ausgezeichnet. Außer Filmen gibt es eine große Geisterjagd, Vampir-Partys, Fantasie-Workshops, Ausflüge mit dem Fahrrad und einen Markt mit traditionellen Produkten und handgemachten Gegenständen, wo man sich tolle Souvenirs kaufen kann.


Karten: Der Eintritt zu allen Filmen des Festivals während der vier Tage kostet 70 Lei, falls man auch zelten will, muss man 100 Lei zahlen.

 

Mehr Infos:
lunaplinafestival.ro

 

Avantgarde-Jazz am Fuße des Apuseni-Gebirges

 

Gerade 22 Einwohner hat die Ortschaft Smida im Kreis Klausenburg/Cluj. Das Dorf liegt  1100 Meter über dem Meeresspiegel, am Fuße des Apuseni-Gebriges. Die Nächte sind hier sehr still. Nur im August ertönen unter dem Sternenhimmel Jazz-Akkorde. Das Musikfestival, das schon zum dritten Mal vom Verein Transylvanian Cultural Development im Herzen des Apuseni-Naturparks organisiert wird, hat zwei wichtige Ziele: für Tourismus im Apuseni-Gebiet zu werben und den zeitgenössischen rumänischen und internationalen Jazz zu fordern.


Was?  Smida Jazz Festival
Wann? 17. bis 19. August
Wo? Smida (Kommune Beli{, 90 Kilometer von Klausenburg/Cluj-Napoca) entfernt.

Für wen? Falls Du in Jazz-Musik verliebt bist und mit den neuesten Tendenzen dieses Genres auf dem Laufenden bist, solltest Du das Festival nicht verpassen.
Auch wenn Du Dich nicht so gut mit Jazz auskennst, ist es ein guter Moment, die rumänische und internationale Szene kennenzulernen. Außerdem hast Du die Möglichkeit, das Apuseni-Gebirge zu erkunden. Es ist eine der schönsten Gegenden Rumäniens.
Falls Du kalte Sommer-nächte nicht magst und Zelten nicht unbedingt Dein Ding ist, bleib lieber zu Hause.

Was passiert hier? Drei Nächte lang finden Konzerte interessanter Bands aus Rumänien, Polen, Großbritannien, Ungarn, Finnland, Dänemark und Norwegen unter dem Sternenhimmel statt. Auch tagsüber langweilt man sich nicht. Es werden Ausflüge ins Gebirge, Schatzsuchen, Yoga-Kurse Workshops und Lesungen organisiert.
Anreise und Unterkunft: Am einfachsten kommt man mit dem eigenen Wagen an. Falls das nicht möglich ist, stellen die Organisatoren einen Bustransfer von Klausenburg nach Smida zur Verfügung. Falls man mit dem Zug anreist, muss man in Huedin aussteigen und von dort einen Bus nach R²chi]ele nehmen. Von dort sind es noch 13 Kilometer bis nach Smida.
In Smida gibt es etwa fünf Pensionen, die jedoch sehr schnell ausgebucht sind. Falls man keinen Platz findet, gibt es ein Camping mit Dusche und Toiletten in der Nähe der Jazzbühne.
Während des Festivals gibt es ein Food-Court mit allerhand Leckerbissen - viele Spezialitäten sind auch für Vegetarier geeignet.

Highlights auf dem Programm: Alle Bands, die in diesem Jahr nach Smida kommen, klingen cool: Spirit Cave (Dänemark und Norwegen), Kimmo Pohjonen (Finland), Portico Quartet (Großbritannien), Sons of Kemet (Großbritannien), Barabás Lörinc Quartet (Ungarn), Immortal Onion (Polen), Krisper (Rumänien), Paperjam (Rumänien), Muntet (Rumänien).

Was außerdem interessant ist: Die Umgebung! Kennzeichnend für das Apuseni-Gebrige ist die Vielfalt der Karstlandschaft: tiefe Schluchten und hohe Kämme aus Kalkstein, bizarre Höhlen- und Felslandschaften, Quellen und Flüsse, die sich durch das Kalkgebirge ihren Weg bahnen. Eigentlich sind drei Tage nicht ausreichend, um alles genießen zu können.


Warum man unbedingt hingehen müsste: Wegen der frischen Luft, wegen der guten Musik, wegen der klaren Nächte, wegen des tollen Rahmenprogramms und weil es immer schön ist, eine neue Band zu entdecken und neue Menschen kennenzulernen.

Karten: Pro Person kostet ein Drei-Tage-Festivalpass 169 Lei (für Konzerte) und 55 Lei (für Campen). Der Eintrittspreis für einen einzigen Tag beträgt 65 Lei.

Mehr Infos:
www.smidajazz.ro