George-Enescu-Festival 2017 im Visier

Abos ab Anfang Dezember erhältlich

Der Komponist Dan Dediu (v.l.), der Staatssekretär im Kulturministerium, Erwin Simsensohn, die Kommunikationsdirektorin des Festivals „George Enescu“, Oana Marinescu, und Festivaldirektor Mihai Constantinescu haben Journalisten über die nächste Ausgabe der Mammutveranstaltung in Bukarest informiert.
Foto: Cătălina Filip

Eine Pressekonferenz über das Internationale Festival „George Enescu“ 2017 fand Dienstag im Bukarester Athenäum statt: Erwin Simsensohn, Staatssekretär im Kulturministerium, Festivaldirektor Mihai Constantinescu, der Komponist Dan Dediu und Kommunikationsdirektorin der Mammutveranstaltung, Oana Marinescu, haben sich daran beteiligt. Der Dirigent Wladimir Jurowski, künstlerischer Leiter des Festivals, konnte durch Skype ebenfalls das Wort ergreifen. „Das Enescu-Festival zählt zu den drei wichtigsten Veranstaltungen seiner Art weltweit, nach BBC Proms und Lucerne Festival. Es ist eine Ehre, dieses Projekt zu unterstützen. Das Tandem Zubin Mehta als Ehrendirektor und Wladimir Jurowski als künstlerischer Leiter ist ein riesiger Gewinn für das Festival“, sagt Erwin Simsensohn vom Kulturministerium.
Das Festival im nächsten Jahr bringt mehr als 3000 in- und ausländische Künstler nach Bukarest. Geplant sind insgesamt 80 Veranstaltungen, interpretiert werden 37 Werke von George Enescu – eine Rekordanzahl für das Festival. Mit einer Multimediaprojektion und Enescus „Oedipe“ in der Interpretation des London Philharmonic Orchestra (Dirigent: Wladimir Jurowski) wird das Festival eröffnet. Bei dem Festival wird die zeitgenössische Musik eine wichtige Rolle spielen: „Ich finde, es ist unsere Pflicht, dem Publikum nicht nur Werke von Enescu zu bringen, sondern auch große Künstler der Musikszene von heute und zeitgenössische Musik“, sagte er.

Die Organisatoren erklären, dass das Festival ein neues Licht auf das Werk Enescus und auf die klassische Musik werfen wird. Vorgestellt werden bekannte Werke aus einer anderen Perspektive: „Die nächste Ausgabe des Festivals wird ein neues Konzept haben – das Licht. Durch die Art und Weise, wie es fällt oder projiziert wird, bringt das Licht das Publikum dazu, neue Perspektiven zu entdecken und neue Bedeutungen zu finden – sogar bei Erfahrungen, mit denen man vertraut ist. So wird die Musik beim Festival sein: Wir werden sie mit Hilfe von Technologie, von Multimediaprojektionen, Mathematik und großen Künstlern wieder entdecken“, sagte Oana Marinescu, Kommunikationsdirektorin des Festivals.
Eröffnet wird auch eine Ausstellung während des Festivals: In der Schau „Imaginary – eine interaktive Ausstellung über Mathematik und Musik“ kann das Publikum mit Kunstwerken, 3D-Skulpturen und von Künstlern und Mathematikern angefertigten Installationen in Berührung kommen. Imaginary ist eine Wanderausstellung, die von der Freien Universität Berlin und der NGO Imaginary in Zusammenarbeit mit der Università di Genova, IMAR und der Universität Bukarest organisiert wird. Besucht wurde sie bisher von 2,5 Millionen Menschen in 50 Ländern.

Eingeladen wurden sehr berühmte Komponisten. Ein internationales Forum von zeitgenössischen Komponisten soll im Rahmen der nächsten Ausgabe entstehen. Dabei kann das Publikum mit ihnen in Kontakt treten. Hervorragende Künstler wie Sir James MacMillan, Rodion Shchedrin, Jörg Widmann, Iain Bell Nimrod Borenstein, Sven Helbig, Zygmunt Krauze, Rolf Martinsson, Magnus Lindberg, Helmut Lachenmann, Vladimir Cosma und Thomas Larcher werden nicht fehlen. Am Festival beteiligen sich die Sinfonieensembles Orchestra Scala di Milano, Orchestra Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Royal Concertgebouw Amsterdam, die Münchner Philharmoniker u. a. Dirigenten wie Zubin Mehta, Antonio Pappano, Daniele Gatti, Waleri Gergijew, Charles Dutoit, Riccardo Chailly, Michail Pletnjow werden ebenso die Bühne betreten. Der Klavierspieler Lang Lang, einer der 100 einflussreichsten Menschen der Welt, wird zum ersten Mal bei diesem Festival ein Konzert geben. Auf der Gästeliste stehen außerdem der Tenor Jonas Kaufmann sowie die Mezzosopranistin Magdalena Kozena, der Kontratenor Philippe Jaroussky, der Pianist Daniil Trifonow, der Bariton Dmitri Chworostowski und die Sopranistin Olga Peretyatko. Geplant sind im Rahmen des Festivals „George Enescu“ nächstes Jahr außer den Konzerten in der Hauptstadt 12 Konzerte landesweit. Diese finden in Hermannstadt/Sibiu, Kronstadt/Braşov, Klausenburg/Cluj Napoca, Jassy/Iaşi, Bacău und Ploieşti statt. Abonnements sind ab 5. Dezember (10 Uhr) durch das Netzwerk Eventim erhältlich. Abos für die Reihe „Große Orchester der Welt“ kosten zwischen 1200 und 2800 Lei, ermäßigt 900 Lei. Individuelle Eintrittskarten können ab 16. Februar gekauft werden, diese kosten zwischen 80 und 180 Lei. Das vollständige Programm der nächsten Ausgabe sowie weitere Informationen zum Festival sind unter www.festivalenescu.ro abrufbar.