ifa-Mitarbeiterwoche in Temeswar

Jugendbindung und -motivation im Mittelpunkt der Gespräche

Beim ifa-Workshop zum Thema Jugendbindung und -motivation: Astrid Weisz von Radio Temeswar stellt den Verein Funkforum vor.
Foto: Raluca Nelepcu

Vier Entsandte in Rumänien und je einen in Serbien und Ungarn hat das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) zurzeit. Es handelt sich um Kulturmanager bzw. eine Kulturredakteurin, die an verschiedenen deutschen Gastinstitutionen in Südosteuropa angesiedelt sind. Vor Kurzem fand in Temeswar/Timişoara die ifa-Mitarbeiterwoche statt, in deren Mittelpunkt eine Zwischenevaluation des Entsendeprogramms und die strategische Planung für das Jahr 2017 standen. Veranstaltet wurde das Ereignis von der ifa-Regionalkoordination mit Sitz in Temeswar. Neben den sechs Entsandten waren auch ifa-Mitarbeiter aus Stuttgart, deutschsprachige Journalisten vor Ort und Vertreter der deutschen Minderheit in Temeswar zugegen, um sich zu verschiedenen Themen auszutauschen. Seit über 20 Jahren entsendet das ifa mit Sitz in Stuttgart Kulturmanager und -redakteure  an Organisationen der deutschen Minderheit in Südosteuropa. Diese bleiben hier mindestens ein Jahr, um Projekte zu entwickeln, die der deutschen Minderheit zugute kommen.

Ein sogenanntes World Café, ein Weltcafé zum Thema „Minderheiten: Chancen und Herausforderungen“ wurde in diesem Jahr erstmalig veranstaltet und galt als Höhepunkt der ifa-Mitarbeiterwoche. Daran beteiligt waren Akteure aus der Banater deutschen Minderheit, aber auch Vertreter der Roma-, der serbischen und der ungarischen Minderheit setzten sich zusammen, um sich zu gewissen Unterthemen, wie etwa Schulbildung oder Diskriminierung, zu unterhalten. „Man lernt sich gegenseitig kennen und am Ende werden Schlussfolgerungen gezogen. Alle Leute waren sehr entspannt“, sagt Monica Kovats, die seit 2013 als ifa-Regional-koordinatorin für die Entsandten in Rumänien, Ungarn und Serbien zuständig ist. Dass die Roma-Minderheit diesmal dabei war, sei etwas Besonderes gewesen, sagt die Regionalkoordinatorin, die im September ein Projekt mit 20 Jugendlichen der deutschen und der Roma-Minderheit in Temeswar plant. „Dabei geht es um Partizipation, eine Demokratiewerkstatt soll stattfinden, wobei wir das alles auch mit den Medien verbinden wollen“, sagt Monica Kovats.

Die vier ifa-Entsandten, die zurzeit in Rumänien leben und arbeiten, sind beim Medienverein Funkforum in Temeswar, bei den Deutschen Foren in Sathmar und Hermannstadt bzw. an der Evangelischen Kirchengemeinde A.B. in Fogarasch angesiedelt. Hier müssen sie verschiedene Entwicklungs-schwerpunkte umsetzen. Zu den Herausforderungen, mit denen sich die jungen ifa-Kulturmanager auseinandersetzen müssen, zählen u.a. die Meinungsverschiedenheiten zwischen den Generationen. Auch die nachhaltige Bindung von Jugendlichen an Projekte und Vereine sei nicht so leicht durchzuführen, sagt ifa-Regionalkoordinatorin Monica Kovats. Deswegen war das der Schwerpunkt der Fortbildung, die in diesem Jahr im Rahmen der Mitarbeiterwoche angeboten wurde.
Der Fokus soll wei-terhin auf die Jugend gesetzt werden.

Vom 3. bis zum 16. Juli wird in Valea lui Liman, im Kreis Temesch, ein internationales Sommercamp mit Jugendlichen aus sieben Ländern veranstaltet. Das Camp wird von der Regionalkoordination in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut und der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Jugendorganisationen in Rumänien veranstaltet. „Das Motto lautet: ´Europa verbinden, Jugend bewegen und Umwelt erhalten´. Das Ziel ist, die Jugendlichen untereinander zu vernetzen und die deutsche Sprache zu fördern“, sagt Monica Kovats. Ein Vorbereitungstreffen, zu dem die sechs Workshopleiter und sechs Lehrer aus den teilnehmenden Ländern zusammenkommen, soll im April in Valea lui Liman stattfinden. Dann werden auch die Schwerpunkte der Werkstätten für die Jugendlichen festgelegt.