ITB Berlin wirkte auch 2017 als Supermagnet der Tourismusbranche

Rumänien mit 42 Reiseunternehmen auf der 51. ITB präsent, davon 18 aus Siebenbürgen

Kreationen aus Siebenbürgen, wie filigrane Halsketten der Künstlerin Virgina (2.v.r.) von „LinIA Traditionala“ aus Bistritz-Nassod faszinierten auch die Besucherinnen Lina Mkoji aus Kenia und Maria Apostolova aus Bulgarien (3.v.r). Es freuen sich mit: Alina Schreglmann (l.), offizielle Partnerin des Kreisratsamtes Bistritz-Nassod in Deutschland (l.), sowie Ana-Maria Muscar, Direktorin vom Hotel „Schloss Dracula“ in Bistritz (2.v.l.).
Foto: der Verfasser

Auch die diesjährige Reisemesse ITB Berlin, die vom 8.- 12. März stattfand, funktionierte als ein Supermagnet. Sie zog 109.000 Fachbesucher wie Experten von Reiseagenturen und Manager von Hotels an. Im Vorjahr waren es 120.000, doch da fanden allerdings auch keine Streiks wie zur ITB 2017 statt. Zusätzlich zu den 109.000 Tourismusexperten informierten sich rund 60.000 Privatbesucher am Wochenende des 11. und 12. März über neue Reisetrends. Einige buchten, wohl überwältigt vom Reiseangebot, gleich auf der ITB ihren nächsten Urlaubstrip. Mit einer Rekordbeteiligung von 28.000 Kongressteilnehmern (ein Zuwachs von 7,7 Prozent) wurde beim „14. ITB Berlin Kongress“ ein neuer Höchststand auf der ITB erreicht. Schwerpunktthemen wie „Safety & Security“ hatten dabei einen besonderen Stellenwert, ein Ausdruck des deutlich gestiegenen Sicherheitsbedürfnisses auf Reisen. Haupttrend, der in sämtlichen Segmenten der Reisebranche Einzug gehalten hat und in allen 26 Ausstellungshallen unter dem Berliner Funkturm zu beobachten war: Die Digitalisierung durchdringt in atemberaubendem Tempo auch die Tourismusbranche, wobei Apps wie Mobile Travel eine besondere Rolle spielen.

An den fünf Messetagen zwischen dem 8. und 12. März 2017 präsentierten sich mehr als 10.000 ausstellende Unternehmen aus 184 Ländern und Regionen an 1092 Messeständen den Besuchern. Über 80 Prozent der Aussteller kamen aus dem Ausland. Das rumänische Tourismusbüro präsentierte unter dem Motto „Entdecke das Märchen Romania“ 42 Reiseunternehmen, davon allein 18 aus Siebenbürgen, darunter sieben aus Sibiu/Hermannstadt. Dank des persönlichen Engagements von Adina Secară, Direktorin des Rumänischen Touristenamtes Berlin und Managerin des rumänischen Messekomplexes der ITB, hatte die App „Explore Romania. Discover the last wild corner of Europe“ mit Rubriken wie Naturreisen sowie UNESCO-Weltkulturerbe ihre Premiere auf dieser ITB.

Bistritz-Nassod als offizieller Partner

Bistritz-Nassod/Bistriţa-Năsăud wurde auf der ITB 2017 die besondere Ehre zuteil, sich auf dem rumänischen Messekomplex als der Offizielle Partner des rumänischen Tourismusministeriums zu präsentieren. Mit diesem Privileg hatte Bistritz einen gemeinsamen Empfangsbereich mit dem Tourismusministerium im Frontbereich des Messekomplexes sowie die Möglichkeit, in besonderer Weise für den Kreis Bistritz-Nassod zu werben, zum Beispiel mit dem als Atelier gestalteten Messestand der Nordsiebenbürgischen Folklorekünstlerin Virginia der „LinIA Traditionala“. Zudem fungierte Bistritz-Nassod als Co-Gastgeber bei der feierlichen Eröffnung des rumänischen Messekomplexes durch den Botschafter, S.E. Emil Hurezeanu, und den Tourismusminister Mircea Dobre sowie den Präsidenten des Landkreisamtes Bistritz-Nassod, Emil Radu Moldovan. Zu den Repräsentanten gehörten auch der Bürgermeister von Beclean, Nicolae Moldovan, und der Bürgermeister der Kommune Prundu Bârg˛ului, Doru Crişan, sowie Alina Schreglmann, Repräsentantin des Kreisratsamtes Bistritz-Nassod in Deutschland.

Dracula-Mythos und Freizeitofferten

Elena-Maria Barboş, Geschäftsführerin des Vereins „Turist în Bistriţa-Năsăud“ präsentierte ihre Region unter dem Motto „Entdecke Bistritz-Nassod, das Tor zu Transsilvanien“. Freilich spielte dabei auch Dracula eine Rolle, etwa bei touristischen Routen in der originellen Kombination „Natur + kulinarische Köstlichkeiten + Mystik“. Aber auch Angebote an SPA-Fans und Sportbegeisterte sowie für Familien mit Kindern hat sie parat, so den 2012 eröffneten Freizeitkomplex Figa bei Beclean, didaktisch gut veranschaulicht auf Deutsch, Rumänisch und Englisch im frischgedruckten Prospekt. Ihre Messestandnachbarin, die Hoteldirektorin Ana-Maria Muscar, bewarb nicht bloß ihr „Hotel Castel Dracula“ Bistritz, das im Dracula-Schloss-Stil eingerichtet ist. Sie offerierte darüber hinaus Kombinationsmöglichkeiten mit Outdoor-Tourismus mit Wanderrouten auf spektakulären Naturwegen wie etwa zum Piatra Fântânele im Tihuţa-Pass.

Vielfältige Angebote beweisen: Siebenbürgen ist mehr als nur Dracula

Wie im vorigen Jahr dominierten die siebenbürgischen Reiseunternehmen auch zur ITB 2017 zahlenmäßig als Spitzenreiter im rumänischen Messekomplex: Von den 42 Tourismusfirmen kamen 18 aus Siebenbürgen, darunter allein sieben aus Hermannstadt/Sibiu. Diese repräsentieren ein vielfältiges Angebot im Spektrum von Städte- und Bildungsreisen bis hin zu Natur- und Erlebnisreisen mit Abenteuerfaktor. Beweise dafür liefern z. B. die Offerten der Hermannstädter Unternehmen „carpathian travel center“ sowie „GO EAST, Discover Romania“ und „Reky Travel Club“. Dazu zählen auch die touristischen Angebote der „Villa Hermani Guesthouse“ von Hermann und Katharina Kurmes aus dem Gebirgsdorf M˛gura bei Kronstadt mit Programmen zum nachhaltigen Öko-Wandern und der Beobachtung von Wildtieren. Ebensolche Angebote gibt es auch bei „KlINGEIS-Reisen“. Auch die Klausenburger „Mercurius Ifo Tour“ von Dr. David Sipos und „Visit Cluj“ bieten Touren ohne Dracula-Schnickschnack, wohl aber mit dosiertem Abenteuer-Kick, zum Beispiel Entdeckungstouren zu den Naturparks Apuseni-Gebirge und Rodnei-Gebirge. Alles Belege dafür, dass Dracula nicht unbedingt als touristisches Highlight-Heilmittel einspringen muss.

Das Tourismusbüro vom Rathaus Hermannstadt, vertreten durch Ioana Pureca und Adrian Stiniguţă  und dem Kreisverein Tourismus Sibiu, präsentiert von Simina Manea, entwickelten im Teamwork mit der Universität Lucian Blaga sowie mit der Handelskammer das neue touristische Produkt „Hermannstadt: Europäische Gastronomieregion 2019“, das hier auf der ITB 2017 vorgestellt wurde. Wie in den Vorjahren waren auch dieses Jahr die Stiftung Kirchenburgen mit dem Projektleiter Philipp Harfmann & Team in Partnerschaft mit dem PR-Referenten Stefan Bichler von der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien präsent. Sie informierten über Ergebnisse der Aktivitäten zum Erhalt der Kirchenburgen sowie über die geplante Präsentation der Wanderausstellung „Kirchenburgenlandschaft Siebenbürgen. Ein Europäisches Kulturerbe“ in Dinkelsbühl und Marburg im Juni 2017 und danach in Rumänien.

Temeswar: Kulturhauptstadt Europas 2021

Ganz im Zeichen der erfolgreichen Kandidatur „Temeswar – Kulturhauptstadt Europas 2021“ stand die Präsentation von Lucia Solomon vom Tourismusbüro des Rathauses Temeswar auf der ITB. Sichtlich begeistert berichtete sie über den Erfolg, dass ihre Stadt als Kulturhauptstadt Europas für 2021 ausgewählt wurde. Das Motto des Projektes, der an jeden Bürger von Temeswar persönlich adressierte Imperativ „Erhelle Deine Stadt“ passt hundertprozentig, eingedenk der Tatsache, dass Temeswar am 12.11.1884 die erste Stadt Europas war, die über ein flächendeckendes elektrisches Straßennetz verfügte. Mit dieser Rückbesinnung sollen alle Bürger der Bega-Stadt von diesem großartigen Projekt „elektrisiert“ werden, um aktiv und schöpferisch an der Entwicklung ihrer Stadt und Verbesserung ihres Lebens zum Nutzen aller mitzuwirken. Die nächste ITB findet vom 7. – 11. März 2018 statt. Vorher bieten die ITB CHINA 2017 (10. – 12. Mai) und ITB SINGAPORE 2017 (25. – 27. Oktober) Riesenchancen, massenhaft Touristen aus Asien, den neuen Reiseweltmeistern, zum Besuch spektakulärer Attraktionen in Rumänien zu gewinnen.