Kulturereignisse mit wirtschaftlichem Erfolg

„Linked Culture“ 2018: Zweite Konferenz zum Thema Marketing und Kulturmanagement

Rund 200 Leute beteiligten sich an der zweiten „Linked Culture”-Konferenz im Karl-Singer-Saal des Temeswarer AMG-Hauses.

Kommunikation, Marketing und Kulturmanagement – um diese drei Themen drehte sich auch diesmal die „Linked Culture“-Konferenz in Temeswar. „Linked Culture“ ist ein Projekt der Temeswarer Agentur für Öffentlichkeitsarbeit „PRbeta – The Agency”, das im Vorjahr zum ersten Mal umgesetzt wurde. Die Konferenz fand nun zum zweiten Mal im Festsaal des Adam-Müller-Guttenbrunn-Hauses statt. An den zwei Konferenztagen wurden Vorträge, Debatten und Workshops angeboten. Das Hauptthema von „Linked Culture” war diesmal die Kultur als Geschäft.

160 Teilnehmer kamen am ersten Tag der Konferenz im Karl-Singer-Saal des AMG-Hauses zusammen, darunter Journalisten, Künstler, Kultur- und Kommunikationsfachleute, Vertreter verschiedener Institutionen, Eventveranstalter, Unternehmer, Blogger und Studierende. Landesweite Kulturprojekte, die die jeweiligen Gemeinschaften verändern, sowie erfolgreiche Kulturevents in Temeswar waren unter anderen die besprochenen Themen. Ebenfalls am ersten Konferenztag stand eine Debatte zum Thema „Kulturbusiness und die Art und Weise, wie Organisatoren ihre Ideen in finanziell erfolgreiche Events umwandeln können“, auf dem Programm.

Karin Budrugeac von der „Friends For Friends“-Stiftung, Andi Vanca vom Electric-Castle-Festival, Mihaela Constantinescu vom BUZZ CEE – Buzău International Filmfestival und Codruța Vulcu vom ARTmania-Festival haben über ihre Veranstaltungen gesprochen und erklärt, wie diese zu Wahrzeichen für ganz Rumänien geworden sind. „Eine Kleinstadt, die ein Festival beherbergt, kann sich zusammen mit diesem Festival weiterentwickeln, sie kann wachsen und sich immer wieder neu erfinden. Das Festival an sich kann ein gutes Markenzeichen für Rumänien werden, denn dadurch wird das Land auch außerhalb seiner Grenzen bekannt”, sagte Codruța Vulcu, Veranstalterin des ARTmania-Festivals in Hermannstadt/Sibiu und von Blaj aLive in Blasendorf/Blaj im Verwaltungskreis Alba.

Über Temeswar und einige Projekte mit großer Wirkung sprachen Andreea Iager-Tako (PLAI Festival, Ambasada und Bega!), Alexandra Paloconi vom „Prin Banat“-Verein und Heritage of Timișoara-Projekt, Bogdan Cotîrță (Antagon-Verein) und Victor Dragoș (SolidART Basca-Verein). Sie stellten ihre Projekte vor und betonten die Wichtigkeit, kleinere Projekte umzusetzen. Diese können die jeweiligen Gemeinschaften einer Stadt besser beeinflussen und sie heranziehen, hieß es seitens Alexandra Palconi, Gründerin des „Prin Banat“-Vereins und des Heritage-of- Timișoara-Projekts (zu Deutsch „das Erbgut von Temeswar“). Dieses Projekt wurde im Vorjahr ins Leben gerufen und will die jeweiligen historischen Stadtviertel von Temeswar fördern (die ADZ berichtete).

Der erste Tag der „Linked Culture”-Konferenz endete mit einer Debatte. Der Radiomoderator Bogdan Șerban von Radio Guerilla Bukarest sowie Oana Giurgiu, Mitveranstalterin des TIFF-Filmfestivals in Klausenburg/Cluj-Napoca, Ruxandra Predescu (Kommunikationsfachfrau), Ștefan Teișanu vom Klausenburger Kulturzentrum, Vlad Tăușance (Kommunikationsfachmann) und Monica Felea vom Bukarester Filmvertriebshaus Bad Unicorn kamen dabei zu Wort. Die Debatte kreiste um die ewige Frage der Eventveranstalter: „Freier oder bezahlter Eintritt?
Eine konkrete Antwort auf diese Frage hat man auch diesmal nicht geben können. „Es gibt meistens eine kohärente Begründung, weshalb einige Organisatoren freien Zulass für ihre Besucher anbieten, vor allem, da in Rumänien noch sehr vieles in Richtung ´Kulturerziehung´ getan werden muss”, sagte Ștefan Teișanu, Leiter des Klausenburger Kulturzentrums.

Weitere 50 Leute waren auch am darauffolgenden Konferenztag bei den Gesprächen dabei. Beide Workshops innerhalb dieses Tages waren ausverkauft. Der Workshop, der von Andi Vanca gehalten wurde, setzte den Akzent auf die kreativen und attraktiven Kampagnen, die für die Förderung verschiedener kultureller Events sorgen. „Wenn die Kommunikationskampagnen außergewöhnlich sind, dann werden die Leute darauf aufmerksam. Somit wächst die Sichtbarkeit des Ereignisses. Man muss ständig kreativ sein. Die Strategie muss sich in einem ständigen Wandel befinden”, sagte der Leiter der Kommunikationsabteilung des „Electric Castle“-Festivals.

Im Anschluss fand ein weiterer Workshop statt, der von Vlad Tăușance gehalten wurde. „Die Teilnehmer sollten bei der Entwicklung von Kommunikationsstrategien immer wieder die Zielgruppe des Events im Blick haben”, betonte der rumänische Kommunikationsstratege.

Die Temeswarer PRbeta Agentur bereitet in diesem Frühling eine weitere Konferenz zum Thema „Kommunikation” in Temeswar vor. Die im Kommunikationsbereich Aktiven können am 17. und 18. Mai etwas dazulernen. Mehr zur achten „Prbeta”-Konferenz kann man von der Webseite der Agentur, www.prbeta.ro, abrufen.