Lesefüchse-Finale fand in Großwardein statt

Cristian Andru aus Arad löst das Ticket nach Berlin

Die Teilnehmer an dem Lesefüchse-Wettbewerb in Großwardein. Der große Gewinner Cristian Andru (links im Bild) kommt aus Arad.
Foto: der Verfasser

Der Neuarader Schüler Cristian Andru hat den Westrumänien-Entscheid des Deutsch-Wettbewerbs „Lesefüchse International“ gewonnen. Der Zehntklässler konnte sich gegen sechs Mitbewerber durchsetzen, die sich zuvor als Schulsieger der deutschsprachigen Lyzeen in Westrumänien für das Finale in Großwardein/Oradea qualifiziert hatten. Zur Belohnung darf er nun im September zur Endrunde nach Berlin reisen, wo er auf weitere Finalisten aus Mittel- und Osteuropa treffen wird. Alle Teilnehmer des Lesefüchse-Wettbewerbs lesen im Laufe eines Schuljahres insgesamt vier deutsche Jugendbücher, deren Inhalt sie vorstellen und diskutieren müssen.

Im laufenden Wettbewerbsjahr 2016-17 haben die Teilnehmer die Bücher „Like me“ von Thomas Feibel, „Brennendes Wasser“ von Lukas Erler, „Echt“ von Christoph Scheuring und „Zeit der großen Worte“ von Herbert Günther gelesen. Dabei haben sie sich unter anderem mit den Themen Freundschaft, digitale Medien, Umweltschutz, Obdachlosigkeit und Drogensucht sowie dem Ersten Weltkrieg auseinandergesetzt. Neben dem Lesen und der Sprechfähigkeit über gesellschaftlich relevante Themen fördert der Wettbewerb aber auch die rhetorischen und argumentativen Kompetenzen der Schüler und führt sie in die Literaturkritik ein.

Im Anschluss an die Lektürephase ermitteln die teilnehmenden Schulen jeweils einen Schulsieger, der sie im Landesfinale vertritt. Anfang April reisten Alessia Bumb-Dragoş vom Nationalkolleg „Mihai Eminescu“ und Anamaria Boitor vom Nationalkolleg „Gheorghe Şincai“ aus Frauenbach/Baia Mare, Denisa Bura vom Theoretischen Lyzeum „Johann Ettinger“ und Boroka Kovács-Bálint vom Nationalkolleg „Kölcsey Ferenc” aus Sathmar/Satu Mare sowie Andreea Plettlinger vom „Nikolaus-Lenau“-Lyzeum aus Temeswar, Regina Rejtö vom Theoretischen Lyzeum „Friedrich Schiller“ aus Großwardein und Cristian Andru vom Theoretischen Lyzeum „Adam Müller-Guttenbrunn“ aus Arad zum Westrumänien-Entscheid in Großwardein an.

Nachdem alle Finalisten ihr Lieblingsbuch vorgestellt hatten, entwickelte sich vor den Augen der mitgereisten Freunde, Eltern und Lehrer eine spannende Diskussion über die Themen der Bücher. Moderiert wurde die knapp zweistündige Veranstaltung von Vorjahressiegerin Diana Dehelean und Fachschaftsberater Dr. Thilo Herberholz. Die Kür der Gewinner blieb aber der Jury vorbehalten, die aus Fachberaterin Birgit Söldenwagner, Fachschaftsberater Dietrich Arens und Deutschlehrerin Beata Szeles bestand. Den ersten Platz gewann schließlich Cristian Andru aus Arad, der sich nun auf das internationale Finale in Berlin freuen darf. Zweitplatzierte wurde Regina Rejtö aus Großwardein, die damit eine vierwöchige Studienreise nach Deutschland gewann. Alle anderen Teilnehmer erhielten zur Belohnung ein Buch über Deutschland.

Fachberaterin Birgit Söldenwagner freute sich mit den Gewinnern: „Meine herzlichen Glückwünsche gehen an Cristian und Regina. Die beiden waren heute am besten. Aber auch alle anderen haben tolle Leistungen gezeigt. Ich hoffe, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Freude am Lesen behalten.“ Außerdem bedankte sie sich bei der gastgebenden Schule, dem Theoretischen Lyzeum „Friedrich Schiller“ in Großwardein und gab zum Abschluss auch einen kleinen Ausblick auf das kommende Wettbewerbsjahr. In den neuen Büchern geht es um Flucht und Migration, digitale Kriegsführung mit Drohnen sowie Mobbing und Ausgrenzung. Spannende Themen also, die auch im nächsten Schuljahr wieder lesebegeisterte Deutschlernende in ihren Bann ziehen werden.