Mehr Umweltbewusstsein, weniger Verschwendung

Honterus-Nationalkolleg beteiligt sich an Erasmus-Plus-Projekt „Weniger ist mehr“

Eröffnet wurde die Projektwoche im Festsaal des Honterus-Nationalkollegs. Fotos: der Verfasser

Mit einer Runde der Begrüßung und des Vorstellens startete am Montag, dem 19. März, im Festsaal des „Johannes Honterus“-Nationalkollegs das „Erasmus Plus“-Programm „Weniger ist mehr“. Es beteiligten sich zwanzig Kronstädter Honterus-Schüler aus den Klassen X und XI sowie je fünf Schüler aus den Partnerschulen im Programm mit den Lehrkräften die sie begleiten. Aus dem Süden unseres Kontinentes (Korfu, Griechenland), aus dem Westen (Tomar, Portugal), aus dem Norden (Fjerritslev, Dänemark), aus dem Osten (Gdansk, Polen)  waren sie nach Rumänien, Kronstadt, zu ihren Gastgebern vom Honterus-Nationalkolleg angereist. Hier lief für eine Woche die erste Etappe des „Erasmus +“-Projekts „Less is more“ („Weniger ist mehr“). 

Am Mittwoch waren Ausflüge nach Tartlau/Prejmer zur sächsischen Kirchenburg, zum weltbekannten Dracula-Schloss in Törzburg/Bran sowie nach Rosenau/Râ{nov und in die Schulerau/Poiana Bra{ov vorgesehen. Untergebracht waren die Schüler und Lehrer aus dem Ausland bei Kronstädter Gastfamilien. Im Festsaal des Honterus-Kollegs stellte jede Teilnehmergruppe in kurzen Videoclips ihr Land, ihre Stadt und ihre Schule vor. Kronstadt und Honterus-Schule haben Bianca Vornicelu und Zara Ciuraru (beide XI.D) vorgestellt. Begrüßt wurden die Teilnehmer von Schuldirektor Radu Chiv²rean und Englischlehrerin Anca Paul, die für dieses Projekt seitens der Gastgeber zuständig ist. Nach einer Pause mit Kaffee, Erfrischungsgetränken und Süßigkeiten wurde den Gästen auf einem Rundgang die Schule vorgestellt. Vorgesehen war auch die Besichtigung der Schwarzen Kirche und am Nachmittag eine Stadtführung.
Da die Arbeitssprache Englisch ist, lautet der Titel des Programms „Less is more“ (auf Deutsch „Weniger ist mehr“) – ein klarer Hinweis, dass verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen aller Art (von Wasser und Strom bis Textilien und Medien), also Sparen, der Natur und den Menschen nutzt und eine sicherere Zukunft bringt. 

Gemeinsam wollen sie sich bis einschließlich nächstes Jahr mit diesem aktuellen, europa- ja sogar weltweitem Thema befassen. Daher kommt auch der Projekttitel: Weniger (vermeidbarer Verbrauch) bedeutet mehr (Sicherheit für die Zukunft einer möglichst intakten Natur, was Freude und Genugtuung mit sich bringt). Damit verbunden wurden im Vorfeld Schwerpunkte gesetzt und ein Projektmanagement abgesprochen.

Für die Kronstadt-Woche hieß das, sich mit dem Verbraucherschutz in Rumänien und in der EU auseinanderzusetzen. Zu diesem Zweck war auch ein Vertreter des Amtes für Verbraucherschutz zu einem Gespräch eingeladen. Bei der nächsten Etappe (im Mai in Portugal) geht es um die Nutzung der digitalen Medien, um neue Technologien und ihre Wirkung auf die Umwelt. Ein dazu geeignetes Motto wird auch in der Info-Broschüre des Projektes angeführt: „Weniger Energie durch mehr Technologie.“ Verantwortungsvolles Verbraucherverhalten gibt es aber auch in anderen Bereichen wie zum Beispiel im Umgang mit den Lebensmitteln. Das wird in Dänemark thematisiert. In Polen hingegen geht es um Kleidung  mit Schwerpunkt „fast fashion“– also schnell hergestellte und kurzlebige (oft nur für eine Saison) gedachte Kleidungsstücke – eine Wegwerf-Mentalität, die nichts mit Nachhaltigkeit zu tun hat. In Griechenland wird es um die Wasserressourcen gehen, die immer knapper werden und mit denen vorsorglicher und sparsamer umgegangen werden sollte.

Als Endergebnis, wie Anca Paul unterstrich, wird ein digitaler „Smart Consumer Guide“ (also ein intelligentes Handbuch des Verbrauchers) erarbeitet – ein Leitfaden für nachhaltiges Handeln als Verbraucher mit Tipps, wie Verschwendung vermieden wird, wie eben ein Mehr an Wissen und Handeln in Sachen Verbrauch für ein Weniger an Schaden für Natur und Umwelt sorgt.

Kronstadt ist bemüht vorzuzeigen, wie Umweltschutz konkret aussieht und wie das umgesetzt werden kann. Die Stadt will als „grüne Stadt“ auftreten – ein guter Grund, um auch im Rahmen dieser Projektwoche bei einem Besuch der Projektteilnehmer im Bürgermeisteramt Infos von den zuständigen Behördenvertretern zu sammeln.

Das Honterus-Nationalkolleg beteiligt sich nicht an seinem ersten „Erasmus +“-Projekt in Sachen Ökologie. „European Forest Young Keepers“ hieß das vorige Projekt, erinnerte Schulleiter Radu Chiv²-rean, der dem Honterus-Kolleg eine rege und erfolgreiche Tätigkeit im Rahmen dieses von der Europäischen Union geförderten Programms bescheinigt. 

Die Projektwoche verbindet eine internationale Studie mit persönlichen Kontakten. Sie steht für ein vereintes Europa, für eine gemeinsame Zukunft. Auch in dieser Hinsicht  kann, was auf den ersten Blick als wenig erscheint (Schülerzusammenarbeit), viel bewirken.