Neue Impulse für grenzüberschreitende Kooperation

EU bietet 75 Millionen Euro für die Grenzregionen Rumänien-Serbien

Die Donau – hier die Donauklamm – scheidet und verbindet die Teile der Euroregion an der rumänisch-serbischen Grenze.
Foto: Zoltán Pázmány

Das vor Kurzem von der EU-Kommission angenommene grenzüberschreitende Programm Interreg-IPA für die Zeitspanne 2014-2020 visiert den Umweltschutz in den Grenzregionen zwischen Rumänien und Serbien an. Das Programm bezieht sich auf ein Gebiet, das sich im Zentrum dieser europäischen Makroregion, der Donauregion, befindet. Bekanntlich deckt der Lauf der Donau mehr als die Hälfte der Staatsgrenze zwischen den beiden Ländern. Das Programm ist ein Teil des EU-Gesamtprogramms Interreg-IPA, das den Euroregionen in der Zeitspanne 2014-2020 zirka 4,84 Milliarden Euro für 12 Programme der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bereitstellt.

Laut Corina Creţu, der amtierenden EU-Kommissarin für Regionalpolitik, werden die geplanten Projekte der grenzüberschreitenden Kooperation Rumänien-Serbien mehr als zwei Millionen Personen dieser Euroregion zugutekommen. Diese werden einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung der Ziele der europäischen Strategie für die Donauregion leisten. Hauptziel ist die Wiederherstellung und der Ausbau der Infrastruktur dieses Gebiets sowie eines effizienten und ökologischen Grenzverkehrs. Mit konkreten Maßnahmen sollen gemeinsame Lösungen für gemeinsame Probleme und Provokationen angegangen werden. Die Vielfalt dieser Projekte, die nicht nur Umweltschutz sondern auch Wirtschaft, Kultur, Tourismus betreffen, soll letztlich zu einer Verbesserung der Lebensqualität in diesen Banater Grenzgebieten führen. Wichtige begleitende Maßnahmen sollen neue Chancen für die Arbeitskräfte dieser Gegend, eine Verbesserung der ärztlichen Betreuung, der sozialen Dienstleistungen und wichtige Impulse für Bildungs- und Unterrichtswesen herbeiführen. Diese Projekte sollen aber auch das Know-how, die Handlungsfähigkeit der lokalen Institutionen, der Gemeinde- und Stadtverwaltungen in allen Bereichen stärken und verbessern. Das zum Beispiel im gemeinsamen Planen und der prompten grenzüberschreitenden Aktion der Partner im Umweltschutz sowie im Katastrophenschutz.

Das Interreg-IPA-Programm betrifft neun Regionen bzw. drei Regionen aus Rumänien (Kreise Temesch, Karasch-Severin und Mehedinţi) sowie sechs Regionen aus Serbien (die Distrikte Nordbanat, Mittelbanat, Südbanat, Branicevski, Borski und Podunavski). Verwaltet wird das Programm vom rumänischen Ministerium für Regionale Entwicklung und Öffentliche Verwaltung. Die Gesamtfinanzierung beträgt 88.124.996 Euro, die EU steuert davon 74.906.248 Euro bei.
Dieses Programm knüpft gewissermaßen an die seit Jahren gutgehende Zusammenarbeit im Rahmen der 1997 gegründeten Euroregion DKMT (Donau-Kreisch-Marosch-Theiß) an. Die Tätigkeit dieser Euroregion hat gleichartige Ziele und betrifft das Dreiländereck zwischen Serbien, Rumänien und Ungarn, das eine Gesamtfläche von 77.000 Quadratkilometern und eine Einwohnerschaft von 5,7 Millionen Menschen umfasst.

Aus Banater Sicht sind diese EU-Maßnahmen für die Euroregion ein weiterer bedeutender Schritt im Bestreben aller Partner zum Zusammenwachsen des ehemaligen historischen Banats. Diese historisch zu Mitteleuropa gehörende Region Europas am Südostrand der ungarischen Tiefebene umfasste eine Fläche von über 28.000 Quadratkilometern. 1913 hatte sie 500.000 Einwohner. Infolge des Vertrags von Trianon vom 4. Juni 1920 wurde das Banat zwischen Rumänien (zwei Drittel), Serbien (ein Drittel) und Ungarn (ein Zipfel im Norden) aufgeteilt. 1923 gab es gar noch eine Grenzbereinigung durch Austausch einiger Banater Gemeinden zwischen Rumänien und Serbien: So z. B. gingen damals Hatzfeld/Jimbolia, Großscham/Jamu Mare, und Neuburg/Uivar an Rumänien.