Neue Robu-Umfrage zum Thema „Continental-Ausbau“

Reifenwerk liefert Stellungnahme

Laut Gerüchten, die vom Temeswarer Bürgermeister jüngst bekannt gemacht wurden, soll das Continental-Reifenwerk in Temeswar expandieren wollen.

Die Continental AG möchte ihr Reifenwerk in Temeswar ausbauen. Das kündigte vor Kurzem der Bürgermeister von Temeswar, Nicolae Robu, an, wobei der Bürgermeister gleichzeitig auch eine neue Befragung in dieser Hinsicht – die Umfrage Nr. 15 für das Jahr 2018 – auf seiner Facebook-Seite startete. Robu wollte von den Bürgern der Stadt erfahren, ob sie mit einem solchen Ausbau einverstanden wären, vor allem, da das Thema der Umwelt- und Luftverschmutzung durch die Reifenfabrik am Rande des Jagdwaldes seit Jahren umstritten ist.

Ohne aber mehr Details zum Ausbau zu geben, lautete die Umfrage einfach: „Ausgehend von den zahlreichen Beschwerden vieler Bürger, dass Continental Reifen die Luft verschmutzt oder zumindest unangenehme Gerüche auslöst, möchte ich nun Ihre Meinung wissen. Das Werk möchte seinen Standort auf demselben Gelände ausbauen. Sind Sie damit einverstanden? Ich gebe bekannt, dass ich selber dagegen bin!“

Über 10.000 Personen haben an der Online-Umfrage teilgenommen. Die meisten davon (80 Prozent) äußerten sich gegen den Ausbau, sodass nun der Bürgermeister die Meinung der Bürger beachten möchte, ließ Robu, ebenfalls auf Facebook, wissen. Der Temeswarer Bürgermeister sagte aber zu Beginn seiner Umfrage, dass er noch nicht wisse, ob der deutsche Konzern die notwendige Dokumentation für den Erhalt der Ausbaugenehmigung eingereicht habe, zu seinen Ohren wären jedoch Gerüchte gedrungen, dass das Werk diese Absicht habe.

„Ich möchte die Meinung der Bürger diesbezüglich erfahren. Ich habe immer wieder betont: Ich bin mit dem Ausbau nicht einverstanden und habe bereits mehrmals gesagt, dass es ein Fehler war, den Bau einer solchen Fabrik in unmittelbarer Nähe von bewohnten Stadtvierteln zu genehmigen. In meiner Amtszeit möchte ich solche Fehler vermeiden, deswegen habe ich bereits mehrmals umweltschädliche Investitionen abgelehnt“, schrieb Nicolae Robu auf seiner persönlichen Facebook-Seite.

Auf Anfrage der ADZ lieferte Continental Reifen eine Stellungnahme zu diesem Thema: „Was die Ausbaupläne von Continental Reifen Temeswar betrifft, setzen wir in der kommenden Zeitspanne die bereits angefangenen Projekte zur Erweiterung unserer Geruchsbehandlungssysteme fort. Dies ist ein Projekt im Wert von über 4 Millionen Euro, das als Ziel die Minderung bis zur Beseitigung des Geruchs infolge der Reifenproduktion hat.“ Dieses Projekt wurde 2015 gestartet. „Die Ergebnisse der Messungen, die nach der Inbetriebnahme dieser Geräte durchgeführt wurden, zeigen eine deutliche Reduzierung der Geruchswahrnehmung der Reifenproduktion in unmittelbarer Nähe des Werksgeländes von bis zu 80 Prozent. Continental Reifen Temeswar entspricht den Gesetzen, Normen und Umweltstandards in Rumänien sowie denen der Europäischen Union. Das Unternehmen hat konsequent auf dem neuesten Stand der Technik gearbeitet und investiert und sowohl zur Steigerung der Qualität seiner Produkte, als auch zum Schutz der Umwelt beigetragen“, heißt es weiter in der Stellungnahme von Continental.

In den über 17 Jahren, in denen Continental eine Niederlassung in Temeswar betreibt, hat der deutsche Automobilzulieferer vor Ort über 460 Millionen Euro investiert und über 2500 Arbeitsplätze geschaffen. Vom Reifenwerk in Temeswar sind bisher über 200 Millionen Reifen an Kunden rund um die Welt geliefert worden. Mehr als 1200 Zulieferer in Rumänien arbeiten zusammen mit dem rumänischen Standort von Continental Reifen. Das Unternehmen hat vor Ort auch Projekte, die der Gemeinde zugute kommen, unterstützt. Projekte aus den Bereichen Kultur, Bildung, Umwelt und Gesundheit wurden in den letzten sechs Jahren mit über einer Million Euro finanziert – so die Angaben von Continental.