Parken, Baden und Grillen

Eine Alternative zum Swimmingpool: der See bei Moacşa

In Moacşa kann man den Wagen direkt am Seeufer abstellen und baden gehen.
Foto: der Verfasser

Es muss nicht immer ein Schwimmbecken sein, in dem man an heißen Sommertagen eine Abkühlung sucht. Nicht sehr weit von Kronstadt (weniger als eine Autostunde) gibt es mindestens drei Seen, die sich, wenn man seine Ansprüche den Gegebenheiten vor Ort anpassen kann, auch zum Baden eignen. Dafür bieten sie auch einige Vorteile. Diese drei Alternativen zum Strandbad wären: der zweite Zeidner See unterhalb des viel bekannteren Zeidner Waldbads, nachdem der erste fast ausgetrocknet ist; der See bei Reci/Réty und der See bei Moacşa/Maksa. Der Moacşa-See müsste eigentlich Pădureni-See oder auf ungarisch Besenyei tó genannt werden, denn er entstand in den 1980-er Jahren durch die Stauung des gleichnamigen Baches. Er ist rund 2 km lang und erstreckt sich auf dem Gebiet des zur Gemeinde Moacşa (Kreis Covasna) gehörenden Dorfes Pădureni. Von Kronstadt aus folgt man der DN 11 in Richtung Tg. Secuiesc rund 40 km, bis man in Moacşa einen Wegweiser antrifft, der nach links zum See und dann weiter zur Ortschaft Pădureni/Besenyö führt. Interessant ist, dass für diese Ortschaft auch ein deutscher Name – Beschendorf – angegeben wird. Er soll petschenegischer Herkunft sein. Bis zum See, der zwischen Moacşa und Pădureni liegt, sind es von der Hauptstraße rund 4 km. Die blaue Wasserfläche erscheint plötzlich in einem weiten Tal zwischen zum Teil bewaldeten Hügeln. Ursprünglich war der See eher für die Bewässerung der benachbarten Felder gedacht. Aber bereits vor drei Jahrzehnten wurde er zuerst von den Dorfbewohnern, nachher auch von den Einwohnern des nur 16 km entfernten Covasnaer Kreisvorortes Sankt Georgen/Sfântu Gheorghe in den Sommermonaten als Badeort genutzt. Heute kann da auch geangelt werden.

Entlang des sanften Abhangs am östlichen Seeufer entstanden in den letzten Jahren mehrere Ferienhäuser und Villen, die andeuten, dass der See und seine Umgebung verstärkt ihr touristisches Potenzial zu Geltung bringen. An heißen Wochenenden, im Juli und im August, sind da auch Dutzende von Pkw geparkt, mit Kennnummern nicht nur aus dem Kreis Covasna. Es hat sich inzwischen herumgesprochen, dass man da ungestört in der Sonne liegen und auch baden kann. Jüngere und sportliche Touristen übernachten in Zelten und reisen mit Fahrrädern oder Motorrädern an.
Auf der Westseite des Sees kann man noch Freiheiten wahrnehmen, die anderswo nicht mehr so selbstverständlich sind. Wer will, fährt mit dem Wagen bis fast ans Seeufer ran, denn es gibt kein Parkverbot. Lediglich 10 Lei pro Auto oder pro Zelt als Eintrittsgebühr nimmt einem ein Herr ab, der seinen Stuhl direkt an der schmalen und steilen Ausfahrt von der Forststraße aufgestellt hat. Das Geld geht ans Bürgermeisteramt Moacşa, das aber für diesen Teil des Sees nicht sehr viel tut. Zwei Bretterbuden dienen als Umkleidekabinen, und das war es dann auch mit den Investitionen. Toiletten sind nicht zu sehen, Müllbehälter sind eindeutig zu wenige vorhanden, denn aus ihnen quellen Papier, Bierdosen, PET-Flaschen und alles andere hervor, was die Badenden nicht mehr nach Hause mitnehmen wollen.

Und diese bringen alles mit, was zu einem Picknick gehört, wobei nicht nur aus Korb, Tragtasche oder Rucksack gegessen wird. Man kann da nämlich auch seine Feuerstelle einrichten und grillen. Äste und Brennholz muss man nicht unbedingt mitbringen – im nahen Wald kann man sich selber davon bedienen, was viele auch ungestört tun. Vielleicht ist das auch gut so – ein Teil des Trockenholzes verschwindet aus dem Wald. Wer in den See will, muss nicht erwarten, dass da Treppen oder Alleen eingerichtet sind. Wo die Böschung nicht so steil ist, sind in der Erde treppenartige Vertiefungen entstanden. Gewiss – Staub und Erdkrumen verwandeln sich im Kontakt mit dem Seewasser zu Schlamm, der zwischen den Zehen hervorquillt und zudem manchmal auch recht glitschig ist. Aber es geht in den See, wo man sich abkühlt und wo man auch schwimmen kann. Jeder muss selber auf sich aufpassen und wissen, wie weit er ins Wasser vordringt, denn es gibt auch Stellen, wo man schwimmen können muss. Die Freiheiten, die man in Moac{a genießen kann, schließen auch ein, dass man da von keinem Bademeister zurückgepfiffen wird. Am östlichen Seeufer geht es nicht so ungestört mit dem Parken und Grillen zu. Dort ist ein Parkplatz improvisiert und der Strand sieht gepflegter aus. In Moacşa hat man aber noch die Möglichkeit, mit dem Auto zum See zu fahren, Zelt, Decke oder Luftmatratze auszubreiten, ordentlich zu grillen und zwischendurch mal zu baden oder einfach in der Sonne zu liegen. Vielleicht wird aber die Gemeindeverwaltung früher oder später den nächsten Schritt tun und Teile des Seeufers an Investoren verpachten, die Liegestühle und Schirme verleihen und aufstellen, die eine Imbissstube einrichten, die weitere Dienstleistungen zur Verfügung stellen können. Dann aber wird Moacşa nicht mehr das sein, was es jetzt noch ist.