Projekt gegen Übergewicht bei Kindern

Die Temeswarer Medizinuniversität ist Projektpartner

Eine Studie beweist, dass mehr als einer von drei Erwachsenen bis 2025 übergewichtig sein wird, sollte die Übergewichtswelle bei Kindern nicht gestoppt werden. Mehr als eines von zehn Kindern zwischen 5 und 19 Jahren ist in ganz Südeuropa, in einigen Teilen Mitteleuropas und im Vereinigten Königreich übergewichtig, wobei eines von drei Kindern in Ländern wie Griechenland, Malta und Italien fettleibig ist.

Ein Konsortium, gebildet aus 32 Forschungsorganisationen, Unterstützungsgruppen und Regierungsorganisationen aus 16 Ländern startete am 5. Juni ein umfangreiches Forschungsprojekt in Europa und versucht hiermit, gegen Übergewicht bei Kindern zu kämpfen. Das Projekt heißt einfach „STOP!” (abgekürzt von „Science and Technology in childhood Obesity Policy – auf Deutsch „Wissenschaft und Technologie in der Adipositas-Politik in der Kindheit”), beträgt rund 10 Millionen Euro und hat als Ziel, der Fettleibigkeit bei Kindern vorzubeugen. Auch die Temeswarer Universität für Medizin und Pharmazeutik „Victor Babeș” ist Partner in diesem Projekt.

Das Konsortium wird in den kommenden vier Jahren versuchen, die besten Ansätze zur Prävention und Behandlung von Fettleibigkeit, insbesondere bei jüngeren Kindern (bis 12 Jahre), zu identifizieren und zu testen.

Das Projekt wird von einem Team von der Imperial College Business School in London koordiniert. Die Partnerorganisationen werden auch andere Abteilungen der Universitätsforschung miteinschließen. Der rumänische Partner innerhalb des Projekts, die Temeswarer Medizinuniversität, beteiligt sich daran mit einem Team, geleitet von Universitätsprofessorin Dr. Maria Puiu und dem Genomikzentrum der Universität. „Unser Team hat bereits internationale Erfahrung und Sichtbarkeit im Bereich von Nutrigenomik und Adipositas. Wir sind von unseren europäischen Partner eingeladen worden, Teil des Projekts zu sein, und werden uns demnächst an allen Arbeitspaketen beteiligen“, sagt die rumänische Projektkoordinatorin Puiu.

Zunächst wird das Projekt 17 Gruppen von Kindern aus ganz Europa mit frühen Anzeichen biologischer Veränderungen, die schließlich zu Fettleibigkeit führen könnten, untersuchen. Eine experimentelle Studie wird in Schweden, Spanien und Rumänien durchgeführt, um zu testen, ob digitale Technologien sehr jungen übergewichtigen Kindern und ihren Familien (insbesondere Kindern aus benachteiligten sozioökonomischen Verhältnissen) helfen können, das Körpergewicht nachhaltig zu verbessern. Das Projekt spricht sich auch dafür aus, dass die Lebensmittelindustrie und andere Handelsvertreter dafür verantwortlich werden, was Kinder konsumieren, um sie zu innovativen Lösungen anzuregen, die Kinder gesünder essen lassen. In diesem Zusammenhang wird ein Wettbewerb vorgeschlagen, der Mittel bereitstellen wird, um die vielversprechendsten Produkte auf den Markt zu bringen. Neben anderen politischen Maßnahmen wird das Projekt die Möglichkeit für europäische Regierungen prüfen, Hebelwirkung wie Steuern, Nährwertkennzeichnungen und Beschränkungen für die Vermarktung ungesunder Lebensmittel und Getränke zur Bekämpfung von Fettleibigkeit bei Kindern zu nutzen.