RENEWSM: Mehr Bewusstsein für  erneuerbare Energien entwickeln

Projekt soll Umdenken und Potenzial im Kreis Sathmar fördern

Die Delegation aus dem Kreis Sathmar überzeugte sich beim norwegischen Partner von den neuen Energietechnologien. Foto: Gesellschaft für Interkommunale Entwicklung des Kreises Sathmar

Seit Jahrzehnten ist die Debatte um die Energiesicherheit allgegenwärtig. In den letzten Jahren sind auch die Kommunen verstärkt mit der Frage nach der Vereinbarkeit der Energiegewinnung und -nutzung mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert. Klar ist, dass die Steigerung und der Erhalt unseres Wohlstandes im hohen Maße auch von der Entwicklung und Modernisierung des Energiesystems abhängen. Wie können wir also das Bewusstsein und das Entwicklungspotenzial der „Grünen Energie“ steigern? Ein im Kreis Sathmar/Satu Mare gestartetes Projekt widmet sich dieser Frage.

Im Kreis Sathmar gibt es eine Vielzahl von erneuerbaren Energiequellen, die bereits genutzt werden. Die Solarenergie ist dabei eine der am weitesten verbreiteten, da viele Sonnenkollektoren auf den Dächern von Häusern und öffentlichen Gebäuden längst installiert wurden. Auch Wind- und Wasserkraft werden genutzt. In einigen ländlichen Gebieten wird zudem auch Biomasse zum Heizen verwendet.

Energiefrage neu denken

Trotz dieser Entwicklungen wurde Anfang März dieses Jahres das Projekt RENEWSM gestartet. Das Hauptziel des auf 12 Monate angelegten Projekts besteht darin, Kenntnisse sowie das Bewusstsein der Bevölkerung im Kreis über erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Energiesicherheit zu stärken. Die wichtigsten Aspekte, die teils schon umgesetzt wurden, sind dabei die Ausarbeitung eines Berichts über das Potenzial des Kreises Sathmar im Bereich erneuerbarer Energien, die Umsetzung einer öffentlichen Kampagne, eine Schulungsveranstaltung für bis zu 40 Personen, die Organisation eines Erfahrungsaustauschs in Norwegen sowie eine Abschlusskonferenz des Projekts. Der durchführende Partner auf  Sathmarer Seite ist dabei die Gesellschaft für Interkommunale Entwicklung des Kreises. Projektpartner ist das norwegische Unternehmen Vista Analyse AS. Das Budget für die Projektumsetzung liegt bei 163.205 Euro. Finanziert wird diese Summe mit Hilfe von Zuschüssen aus Island, Liechtenstein und Norwegen über den EWR-Finanzierungsmechanismus (EEA Grants). Der Abschlussbericht soll die Grundlage für die Unterstützung von Entwicklungsprojekten bilden, die auf Kreisebene für die nächste Förderperiode vorbereitet werden.

Steigerung der Fachkenntnisse

Anfang September wurde im Rahmen des Projektes in Sathmar eine Schulungs- und Fortbildungsveranstaltung abgehalten, die von den beiden Projektpartnern entwickelt wurde. Die Veranstaltung behandelte Themen wie erneuerbare Energiequellen, Energieeffizienz und Energiesicherheit. Dabei wurden verschiedene Technologien in den Bereichen Solarenergie, Windenergie und Bioenergie vorgestellt und ihr Potenzial im Kreis erörtert. Es nahmen zahlreiche Vertreter der lokalen Behörden, öffentlichen Einrichtungen, Universitäten sowie Nichtregierungsorganisationen teil.

Erfahrungsaustausch in Norwegen

Vom 9. bis 13. Oktober besuchte eine Delegation aus dem Kreis Sathmar die norwegische Hauptstadt Oslo für einen Erfahrungsaustausch über erneuerbare Energien. Zur Delegation aus dem Kreis Sathmar gehörten Csaba Pataki, Vorsitzender des Kreisrates, sieben Bürgermeister und stellvertretende Bürgermeister aus dem Kreis Sathmar sowie die Geschäftsführerin der Gesellschaft für Interkommunale Entwicklung des Kreises, Nicoleta La{an. Der Austausch wurde vom norwegischen Projektpartner Vista Analyse AS ausgerichtet. „Die Nutzung erneuerbarer Energiequellen ist für den Kreis Sathmar von großer Bedeutung, und die Gemeinden im Kreis sind offen für solche Investitionen. Dieses Treffen war eine ausgezeichnete Gelegenheit für die lokalen Verantwortlichen, sich über diese Art der Entwicklung zu informieren und dieses Wissen zu nutzen, um neue grüne Energieprojekte im eigenen Land zu starten“, zog der Kreisratsvorsitzende ein positives Fazit.


Was sind EEA-Grants?

EEA-Zuschüsse sind der Beitrag Islands, Liechtensteins und Norwegens zu einem grüneren, wettbewerbsfähigeren und integrativeren Europa. Dabei stehen zwei Hauptziele im Fokus: die Verringerung der wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten in Europa und die Stärkung der bilateralen Beziehungen zwischen den Geberländern und den 15 EU-Ländern in Mittel- und Osteuropa und auf dem Balkan. Die drei Geberländer arbeiten im Rahmen des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum eng mit der EU zusammen. Zwischen 1994 und 2014 haben die Geberländer 3,3 Milliarden Euro in Form von Zuschüssen bereitgestellt, für den Zeitraum 2014-2021 belaufen sich die EWR-Zuschüsse auf 1,55 Milliarden Euro.