„Rumänien könnte eine ‘Schweiz der Gesundheit’ sein“

Für Victor Bogdan, den Erfinder von „Apisan Forte“, gibt es keine hoffnungslosen Fälle

In Mappen hütet Victor Bogdan neben dem Rezept für seine eigene Erfindung „Apisan Forte“ auch das Erbe des berühmten Heilers Valeriu Popa, darunter Diäten und Massageschemen für 210 Krankheiten.

Stolz zeigt der Erfinder seine gesammelten Siegerdiplome. Der Pokal aus Hongkong wurde ihm auf der Erfindermesse in Genf zusätzlich zur Goldmedaille verliehen.

„Best Invention Award“ mit Goldmedaille auf der 16. internationalen Erfindermesse vom 2.-6. April 2008 in Genf.
Fotos: George Dumitriu

Zertifikate zieren die Wände seines Arbeitszimmers in der Bukarester Blockwohnung. Eine Goldmedaille des internationalen Erfindersalons Inventika in Rumänien. Eine weitere aus der Schweiz. Und ein silberner Pokal auf dem Schreibtisch. Hongkong, Brüssel, Genf – wo immer der rührige Imker sich bewarb, wurde seine Erfindung mit dem ersten Preis prämiert. In  den Schubladen seines Schreibtisches in dem winzigen Zimmerchen türmen sich akribisch geordnet Mappen mit gesammelten Fällen. Medizinische Akten mit niederschmetternden Diagnosen, die oft Todesurteilen gleichkommen. Dazu Dankesbriefe unzähliger Geheilter. „Hier, Leberkrebs mit Metastasen“, zieht er ein Dossier hervor. „Zwei Lebertumoren, neun und 15 Zentimeter groß. Man gab der Frau noch sechs Wochen“. Dann ein überschwänglicher Dankesbrief. „Die Frau lebt heute noch – nach mehr Jahren, als sie ihr damals Wochen gaben!“

Die bewegende Geschichte von Maria Tewe und  viele weitere Fälle, die ihr Leben Victor Bogdan verdanken, wurden immer wieder in „Formula AS“ veröffentlicht und sind dort ausführlich nachzulesen. „Ich könnte aus Rumänien eine Schweiz der Gesundheit machen,“ provozierte er Ion Iliescu 2012 auf der Konferenz der Rumänischen Akademie für nachhaltige Entwicklungen „denn wir haben das Patent für ‚Apisan Forte‘ und das Erbe von Valeriu Popa.“

In den Fußstapfen des berühmten Heilers

Neben dem seherischen Mönch Arsenie Boca war Valeriu Popa wohl eine der berühmtesten Figuren Rumäniens in Bezug auf geistiges Heilen. Er soll nicht nur in der Lage gewesen sein, als unheilbar geltende Krankheiten mit einer Kombination aus Diät, Massagen und Einläufen zu bekämpfen, sondern auch Ferndiagnosen per Telefon zu stellen oder anhand eines Fotos zu erkennen, ob der Mensch noch lebt. „Wenn eine Krankheit nicht karmisch auferlegt ist, sondern eine Art kosmischer Unfall“, zitiert ihn Victor Bogdan, „kann man damit jedes Leiden heilen“. 

Erneut bückt er sich, zieht eine dicke Mappe hervor. Behandlungsschemen, die ihm sein berühmtes Vorbild hinterlassen hatte. „Wenn man krank ist, teilen sich die Lebensmittel in Medizin und Gifte“, fährt er fort. Nicht minder wichtig seien Einläufe und Vaginalspülungen, zum Beispiel mit Schöllkraut, zur Ausleitung der Gifte. Auch seine Erfindung Apisan hatte Valeriu Popa seinerzeit hochgelobt. Und ihm den Rat gegeben, niemals einen Metalllöffel dafür zu verwenden. „Seither schreibe ich das innen auf jeden Deckel!“, betont Victor Bogdan.

War es Zufall, oder sollte es so sein, dass die beiden Ingenieure in den 70er Jahren im staatlichen Generalinspektorat für Qualitätskontrolle aufeinandertrafen? Victor Bogdan, damals Mitte 30, war gesundheitlich schwer angeschlagen. Er litt unter schwankendem Bluthochdruck, Herzbeschwerden und Rheumatismus, schluckte täglich eine Handvoll Medikamente, doch ohne Resultat. „Die Pülverchen nimmst du umsonst“ hatte ihm Popa vorgehalten und ihm statt dessen Nasenspülungen mit Salzwasser, Akazienhonig, eine spezielle Diät und Reflexzonenmassage verordnet. Die Rosskur zeigte Wirkung! Von da an wurde der Arbeitskollege sein Mentor. Begierig wie ein Schwamm saugte der junge Bauingenieur dessen Wissen auf. „Von ihm habe ich gelernt, wie man sich durch Berührung bestimmter Zonen am Fuß ein Bild über die Leiden eines Menschen macht,“ erklärt der heute 70-Jährige.

Heilung durch die Kraft der Bienen

Parallel zu den Lehren Popas hatte Victor Bogdan schon damals  für eigene gesundheitliche Zwecke Bienen gehalten. Zuerst als Hobby, später als Hauptbeschäftigung, zog er mit seinen Stöcken durchs Land auf der Suche nach den wertvollsten Blühern. Akazienhonig ist sein Steckenpferd, denn Valeriu Popa hatte ihn gelehrt, dass dieser „Treibstoff“ für den Herzmuskel sei.  „Ich brachte ihm immer wieder bestimmte Honigsorten vorbei, und er sagte mir, für welche Krankheit welcher gut sei“, erinnert er sich und fährt fort: „Einmal ging ich mit drei Flaschen zu ihm, in einer war Lindenblüten-, in den anderen beiden Akazienhonig. Doch nur letzterer interessierte ihn.“

Es sei nicht nur die Akazie für die Wirkung auf das Herz verantwortlich, klärte ihn dabei der Freund auf, sondern auch eine zweite, unauffällige Blühpflanze, deren Pollen die Bienen ebenfalls mitsammeln. Beim Lindenblütenhonig hingegen hatte er Pollenbeimengungen der Tollkirsche erspürt, neben 20 weiteren Umweltfaktoren, die sich ungünstig auf den Honig ausgewirkt hätten: von der Temperatur beim Sammeln bis zu fehlenden Solareruptionen… „Valeriu Popa wusste all dies spontan, ohne nachzudenken“, staunt sein Schüler noch heute. Das Wissen war einfach in ihm drin. Er hatte Zugang zu einer höheren Informationsquelle.

Der Weg zu „Apisan Forte“

Eines Tages kam der Chef des Instituts mit einer Bitte zu Victor Bogdan. „Schau mal, ich habe da eine Assistentin, deren Junge ist schwer krank, seine Leber ist total zerfressen – und nun will ihm der Arzt auch noch Cortison verabreichen. Das gibt ihm doch den Rest! Kannst du der armen Frau nicht ein wenig Honigseim (păstura) geben?“ „Honigseim?“, entsetzte sich Bogdan. Erklärend fügt er an, es sei ein Sakrileg, Honigseim aus den Bienenstöcken zu nehmen, denn davon ernährt sich der Stock.

„Pollen, fest an die Wabenwand gedrückt, mit den behaarten Köpfchen der Bienen“. Demonstrierend stößt er  die Faust in die Öffnung des Pokals auf seinem Tisch. „Vermischt mit Honig und Propolis, und dann mit Speichelenzymen fermentiert. Honigseim ist daher nicht süß, sondern ein wenig säuerlich“, erklärt er die Transformation. Doch wenn man zu viel aus dem Stock entfernt, verliert man ihn. Auf jedenfall aber leidet die Qualität des Honigs. Der verzweifelten Frau zuliebe opfert er dennoch ein wenig von der Kostbarkeit. Der Junge wird gesund.

Victor Bogdan ist fasziniert. Ein Gedanke beginnt in ihm zu reifen. „Es ist ja bekannt, dass Honigseim günstig bei Lebererkrankungen wirkt, es gibt wissenschaftliche Studien dazu“, erläutert er. Doch wie an größere Mengen gelangen, um mehr Menschen zu helfen, ohne die Quelle, den Bienenstock, zu zerstören? Nach und nach kommt der Imker dem Geheimnis auf die Spur. Es gelingt ihm, die heilenden Eigenschaften von Honigseim nachzuvollziehen. Das Produkt seiner Bemühungen patentiert er 2003 unter dem Namen „Apisan Forte“.

Triumphzug gegen Krankheit und Tod

Zusammen mit den von Popa geerbten Rezepten, seinen Massagen und Kuren, verabreicht er fortan stets auch „Apisan Forte“. Bald stapeln sich die Dankesbriefe aus allen Teilen des Landes. Ein Mann aus Giurgiu schreibt, er hätte nach eigener Genesung seinen Rest Apisan einem armen Nachbarn gegeben, den man zum Sterben nach Hause geschickt hatte. Der im Endstadium an Zirrhose Erkrankte erholt sich so spektakulär, dass 13 Nachbarn den Brief als Zeugen unterschreiben! Doch nicht nur Leberkranke genesen auf erstaunliche Weise. Parkinson, Epilepsie, Herz- und Nierenkrankheiten,Krebs...unzählige Leidensgeschichten wenden sich zum Guten. Eine Liste von Fällen kann man auf seiner Webseite nachlesen.

„Apisan Forte“ scheint dem Körper zu helfen, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Victor Bogdan ist mittlerweile überzeugt, dass es mit Ausnahme von Diabetes kaum eine Krankheit gibt, die nicht mit Apisan geheilt oder entscheidend gelindert werden kann. Er beginnt, zu dokumentieren. Verlangt medizinische Akten, bevor er einen neuen Patienten annimmt. Beratung und Behandlung ist stets gratis, nur das Apisan  und die Versandkosten muss man bezahlen. Für telefonische Beratung steht er täglich von 20 bis 22 Uhr abends zur Verfügung (Tel. 0723-742398), englische Anfragen nimmt sein Sohn Tudor entgegen (Tel. 0723-553555). Seine Päckchen reisten schon nach Kanada, Australien, die USA...

Weil der Strom an Hilfesuchenden nicht abriss, rührten er und seine Frau bisher in stundenlanger Arbeit „Apisan Forte“ strikt auf Bestellung in der Bukarester Zweizimmerwohnung an. Vor Kurzem jedoch hat er eine Möglichkeit aufgetan, es in einer Anlage im Norden Rumäniens in größeren Mengen produzieren zu lassen.

Auf der Suche nach wissenschaftlichen Beweisen

Das Produkt ist nicht nur patentiert und mehrfach prämiert, sondern auch vom Gesundheitsministerium geprüft und zugelassen. Doch der Sprung zur industriellen Produktion setzt größere Bestellungen vorraus. Victor Bogdan ist daher auf der Suche nach Partnern zur Kooperation. Ein Arzt aus Baden Baden hat bereits Interesse signalisiert und dokumentierende Unterlagen angefordert. Doch der mittlerweile zertifizierte Masseur und Ernährungstherapeut will nicht nur fürs Ausland produzieren, sondern auch in der Heimat in größerem Stil als zuvor helfen. „Ich könnte eine Schweiz der Gesundheit aus Rumänien machen“ wiederholt er mit Pathos und bekennt, derzeit mit dem Gedanken zu spielen, eine wissenschaftliche Studie zur Wirksamkeit von „Apisan Forte“ gegen Krebs aus eigenen Mitteln zu finanzieren.

Wie Apisan genau wirkt, kann der ehemalige Bauingenieur freilich nicht erklären. Es hat etwas mit Schwingung zu tun, zitiert er seinen Mentor Valeriu Popa. Einmal hatte er diesen gefragt, wieso er in seinen Diäten die Mengen aufs Gramm genau angab, illustriert er seine  Theorie. „Wollen wir statt 157 Gramm nicht lieber 160 schreiben?“ hatte er ihm vorgeschlagen. Da verdüsterte sich der Blick des Freundes: Jedes einzelne Gramm jeder Zutat sei wichtig, wetterte er, damit die Schwingung des Gesamtprodukts genau die der Krankheit trifft! „Wenn du den abgeblätterten Lack an deinem Auto ausbessern willst und du tust zwei Gramm weniger von einer Farbe in die Mischung – erhältst du dann noch die gleiche Nuance?“

Die Natur hat für alles gesorgt, was der Mensch zur Heilung braucht. Vielleicht, weil uns beim Streben nach „Fortschritt“ der Zugang zur Ganzheit abhanden gekommen ist, brauchen wir Menschen wie Valeriu Popa, aber auch solche wie Victor Bogdan, die uns den Weg zum Heil-sein wieder zugänglich machen – jeder mit seinem ganz einzigartigen Beitrag.