Sanierungsarbeiten starten an der Wallfahrtskirche Maria Radna

Firmen aus Sathmar, Großwardein und Bukarest nahmen Auftrag entgegen

Die Wallfahrtskirche Maria Radna benötigt umfangreiche Sanierungsarbeiten.
Foto: Raluca Nelepcu

Die Sanierungsarbeiten an der römisch-katholischen Wallfahrtskirche Maria Radna im Verwaltungskreis Arad befinden sich kurz vor dem Startschuss. Die drei Bauunternehmen, die das großangelegte Sanierungsvorhaben umsetzen werden, stehen nun endgültig fest. Es geht um die Firmen Euras aus Sathmar/Satu Mare, Chintoflor aus Großwardein/Oradea und Romconstruct aus Bukarest, die in etwa drei Wochen die Baustelle in Radna einrichten werden. Bei der Ausschreibung hatten sich sieben Firmengruppen beworben, die Entscheidung der Kommission aus Temeswar/Timişoara wurde jedoch von einigen Verliererfirmen angefochten, sodass es einige Zeit dauerte, bis schließlich die Gewinner der Ausschreibung endgültig feststanden.

„Nach der Vertragsunterzeichnung im Bischofsamt in Temeswar werden Vertreter dieser Firmen vor Ort kommen, um festzulegen, wo sie zuerst ansetzen müssen. Eine Priorität wäre der Südflügel des Klosters, der statische Probleme hat“, sagt Andreas Reinholz, Domherr in Maria Radna. Seit 1750 ist die Kirche Maria Radna als römisch-katholischer Wallfahrtsort anerkannt. Sie wurde im Jahr 1992 zum Rang einer päpstlichen Basilica Minor erhoben. Seit mehr als drei Jahrhunderten beherbergt die Kirche ein Gnadenbild der Heiligen Mutter Gottes, das Wunder bewirken soll. Jährlich pilgern ungefähr 15.000 Wallfahrer hierher, hauptsächlich zu den großen Marienfesten, aber auch anlässlich anderer Feiertage. Auch heute noch wird Pfarrer Andreas Reinholz von Gläubigen angehalten, die ihm erzählen, dass ihre Gebete in Maria Radna erhört worden sind.

Entrüstet waren die Wallfahrer über den Zustand der Kirche, deren Verputz schon seit einigen Jahren von den Außenwänden abblättert. Auch um die beiden Türme ist es schlecht bestellt, das Dach über dem ehemaligen Franziskanerkloster ist schon lange nicht mehr überall regendicht. Nun soll der Banater Wallfahrtsort aus EU-Mitteln saniert werden. Die mit 47 Millionen Lei finanzierte Restaurierung soll den bisherigen Touristenstrom verdoppeln und die Saison verlängern, sodass praktisch das ganze Jahr über Gläubige und Interessierte die Kirche besichtigen können. 34 Millionen Lei der Gesamtsumme sind nicht rückzuzahlende Fördergelder. Seit mehr als zwei Jahren steht das Sanierungsprojekt in den Startlöchern, wegen des Regierungswechsels und anderen bürokratischen Hürden musste der Baustart jedoch immer wieder aufgeschoben werden.

Das zehn Millionen Euro schwere Sanierungsprojekt sieht großangelegte Arbeiten vor: Zum einen geht es um die Außenrenovierung der Wallfahrtskirche, aber auch die Außen- und Innenrenovierung des ehemaligen Franziskanerklosters, andererseits stehen auch der Ausbau und die Modernisierung des Platzes vor der Kirche sowie der Bau eines Tourismus-Informationszentrums an. Im touristischen Infozentrum ist ein Raum mit etwa einhundert Sitzplätzen geplant, wo Touristen erste Informationen über die Basilika bekommen werden. Räume für Ausstellungen, eine Bibliothek sowie Konferenzräume soll das ehemalige Franziskanerkloster beherbergen. „Wir sind zuversichtlich, dass Anfang Mai die Arbeiten beginnen werden. Nach fünf Jahren ist es endlich soweit“, sagt Pfarrer Andreas Reinholz. Die Arbeiten sollen voraussichtlich 36 Monate dauern.

Im August, wenn die Kirche in ein Gerüst eingekleidet wird, sollen erneut Tausende Wallfahrer nach Maria Radna strömen. Seit zwei Jahren findet am 2. August eine deutsche Wallfahrt statt. Die Wallfahrt zum Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel, Mariä Himmelfahrt, ist am 14. und 15. August 2013 programmiert. Vom 6. bis 8. September finden hier die Wallfahrten zum Fest Mariä Geburt statt.