Schöne Ferien!

Sommerschule auch für Kinder aus sozial schwachen Familien

Der Kinderpark in Temeswar ist im Sommer eine gute Adresse.
Foto: Zoltán Pázmány

Sommerferien. Aufatmen bei Kindern, Eltern, Lehrern. Das Verbringen der langen und wohlverdienten Pause fällt recht unterschiedlich aus, denn darin widerspiegeln sich mehrere Variablen: die Finanzstärke der Familien, die Verfügbarkeit der Eltern, das Engagement der Großeltern. Wie lange das Kind die Stadt verlässt oder was dem Kind in der Stadt geboten wird, diese Frage geht aber wohl allen Eltern durch den Kopf.

Während manche Familien exotische Fernreisen buchen, nehmen Kinder aus anderen Familien mit dem Freibad oder dem eigenen Planschbecken vorlieb, tummeln sich auf dem Spielplatz oder kommen von der Straßenecke nicht weg.

Wenn die Großeltern nicht aushelfen können oder wollen und die Eltern –außer den Lehrern unter ihnen – keinen besonders langen Urlaub haben, werden die Sommerferien zu einem Problem, das die Familie lösen muss. So ist die Sommerschule „Casa însorită“ (Sonnenhaus) entstanden, die von Juli bis August ihre Tore offen hält und wo die Kinder während der Arbeitszeiten der Eltern unter professioneller Aufsicht betreut werden. 20 Kinder zwischen 5 und 13 Jahren nutzen täglich die zur Verfügung gestellten Dienstleistungen. Die Kinder können zwischen 8.30 und 18 Uhr in Betreuung des Vereinpersonals gelassen werden; darunter sind mehrere Lehrerinnen und Lehrer aus verschiedenen Temeswarer Schulen und auch Freiwillige, die aushelfen.

Auch an die Kinder aus sozial schwachen Familien wurde gedacht, so wurden ihnen Pakete von einer Woche angeboten, allerdings sind nur einige Plätze freigehalten, die Nachfrage ist aber groß. Damit ist jedoch auch einigen dieser Kinder ein schöner Sommer beschert.

Die meisten Tätigkeiten finden im Forstlyzeum statt. Die Kinder können sich kreativ oder sportlich betätigen, auch einige Bildungsveranstaltungen werden angeboten. So sind Besuche in Freibädern ebenso wie im „Experimentarium“, das von der West-Universität und der Universität „Politehnica“ verwaltet wird, vorgesehen. Dort können die Kinder selber experimentieren und so die Gesetze der Physik erlernen. Auch Musik, Spiele im Freien, Zumba-Training für Kinder, Besuche im Dorfmuseum oder im Tierpark stehen auf dem Programm, ebenso wie Malen, Tonarbeit, Origami oder Tanzen.

Den größeren Kindern werden ein Foto-Kurs, Designkurse und Kampfsportarten sowie Parkour angeboten. Unter Parkour versteht man eine Fortbewegungsart, deren Ziel es ist, nur mit den Fähigkeiten des eigenen Körpers möglichst effizient von Punkt A zu Punkt B zu gelangen, wobei der Parkourläufer seinen eigenen Weg durch den urbanen oder natürlichen Raum – auf eine andere Weise als von Architektur und Kultur vorgegeben – bestimmt. Einige Aktivitäten sind nicht in der Grundgebühr erfasst.

Drei Mahlzeiten bekommen die Kinder in dem Zeitraum, in dem sie von „Casa însorită“ betreut werden. „Uns stehen die Klassenzimmer und die Kantine des Forstlyzeums zur Verfügung; wir haben Zugang zum Schulpark“, so Simona Gouraud, die Vorsitzende des Vereins „Casa însorită“.

Der Verein wurde von einer Gruppe befreundeter Mütter gegründet, die sich ihrerseits mit dem Problem des Unterbringens der Kinder während der Arbeitszeiten der Eltern konfrontiert sah.