Sommerschule für junge Unternehmer in Westrumänien

Landesschule für Managerinnen entwickelt neues Programm

Eine Sommerschule im Bereich Geschäftswesen für junge Leute zwischen 18 und 30 Jahren wird demnächst in der Westregion stattfinden. Das Programm wurde von der Landesschule für Managerinnen „Adela Dinu“ mit Sitz in Temeswar entwickelt und wendet sich vor allem an Personen aus benachteiligten Orten der Region. Nach der Auswahl werden 40 Menschen aus den Verwaltungskreisen Arad, Karasch-Severin, Hunedoara und Temesch mitmachen.
Die regionale Sommerschule für junge Unternehmer „Antreprenor 5 Vest“ stellt sich derzeit in der Region vor. Vor allem junge, kreative Leute, die ein Geschäft entwickeln wollen, sollen daran teilnehmen. Das Programm wird vom rumänischen Ministerium für Jugend und Sport finanziert. Die Teilnahme ist kostenlos, erfordert jedoch eine Anmeldung. Details dazu kann man von der Webseite der Landesschule für Managerinnen, www.snfm.ro, abrufen. Koordinatoren des Projekts sind der Verein zur Förderung der Frau in Rumänien (APFR) und die Landesschule für Managerinnen in Rumänien (SNFM). Partner des Projekts ist das Euroregionale Zentrum für Demokratie. Nach der Präsentation in Arad und Reschitza folgen Ende August weitere in Deva und Temeswar. Die intensive Sommerschule wird demnächst an sechs  Tagen stattfinden. „Die Teilnehmer werden vor allem unternehmerische Fähigkeiten erwerben“, betont Vasile Moldovan, Geschäftsführer der Schule.

Die Sommerschule habe sich aus einem anderen umfangreichen Programm auf europäischer Ebene entwickelt, führt der Geschäftsführer aus. Ziel war, besondere Kompetenzen bei den jungen Leuten zu entwickeln. „Alle Arbeitgeber wollen junge Mitarbeiter mit Erfahrung. Durch unser Programm dürften die Leute Erfahrung sammeln und ihre Kenntnisse erweitern“, ergänzt Vasile Moldovan. In Rumänien leben rund 6 Millionen junge Leute. Ein Viertel dieser befindet sich in einer schweren finanziellen Lage. „Viele haben keine Beschäftigung, überhaupt kein Einkommen und sind auch nicht in einem Fortbildungsprogramm erfasst. Ihre Chancen im Leben werden durch diese Situation gemindert“, sagt Geschäftsführer Moldovan, der darauf hinweist, dass eine der Zielgruppen der Landesschule für Managerinnen nun auch diese ist. Der Verein zur Förderung der Frauen in Rumänien mit Sitz in Temeswar entwickelt seit mehreren Jahren verschiedene Programme zur Chancengleichheit in der Gesellschaft. Die Landesschule für Managerinnen ist eines der wichtigsten Projekte des Temeswarer Vereins. Rund 1500 Frauen aus ganz Rumänien wurden über das Projekt im Management- und Unternehmerbereich ausgebildet. Das aus EU-Fonds finanzierte Programm startete 2010. Bis 2013 haben dadurch insgesamt 1200 Frauen eine kostenlose Fortbildung zur Managerin abgeschlossen. Viele der Kurs-teilnehmerinnen haben sogar eine Finanzierung für die Umsetzung ihrer Geschäftsideen bekommen. Die Kurse der Landesschule für Managerinnen werden weiterhin organisiert.

Seit Anfang August trägt die Landesschule für Managerinnen den Namen ihrer Gründerin, Adela Dinu. Die Geschäftsführerin des Vereins zur Förderung der Frau in Rumänien (APFR) verstarb im Februar vergangenen Jahres im Alter von nur 38 Jahren. Die Frauenrechtlerin Adela Dinu hatte den ersten Gesetzesentwurf zum Thema „Gewalt gegen Frauen“ initiiert und koordiniert. Daraus wurde das Gesetz Nr. 2017/2003, das erste Gesetz in Rumänien, wodurch die Gewalt gegen Frauen als Verletzung der Frauenrechte betrachtet wird. Für ihren Kampf für Frauenrechte und Chancengleichheit in Rumänien wurde die Temeswarer Psychologin 2016 in Brüssel posthum mit dem Titel „Women in Action“ (Frauen im Einsatz) ausgezeichnet. Adela Dinu ist die erste Frau in Europa, die diese Auszeichnung im Rahmen der Gala „Woman of Europa Awards“ bekommen hat. Dabei geht es um ihre Verdienste in Rumänien, aber auch europaweit, im Kampf für die Frauenrechte.