Viel Musik, viel Freundschaft, viel Natur

Friedensschule mit Jugendlichen aus verschiedenen Ländern in Deutsch-Weißkirch

Bei gemeinsamen Ausflügen, auch mit dem Pferdewagen, wurde die Freundschaft zwischen den Jugendlichen gefestigt.
Foto: Gabriele Nagel

Das Projekt VoCE 2014-2018 erinnert seit 2014 mit einer jährlichen Begegnung von acht Chören aus sieben europäischen Ländern und einer Friedensschule daran, dass seit dem Ersten Weltkrieg 100 Jahre vergangen sind. In diesem Jahr haben sich die Chöre in der zweiten Augusthälfte in Klausenburg/Cluj getroffen und haben an mehreren öffentlichen Plätzen in der Stadt und auch in einem Konzert in der Aula Magna der Universität Babes-Bolyai gesungen. Doch zu dem VoCE Projekt gehört neben Begegnungen von Amateursängern auch der Austausch unter jungen Erwachsenen. Nach dem Chortreffen in Klausenburg waren zum ersten Mal junge Erwachsene aus Deutsch-Weißkirch/Viscri im Repser Land Gastgeber, nachdem sie im Mai schon am fünften Austausch in Frankreich, auf den Stätten der Schlachten an der Somme teilgenommen hatten. Sie bilden den aktiven Nachwuchs des Vereins „Viscri Începe“, betreut von ihrer Sozialpädagogin Tina Bing.

Den anderen 20 Teilnehmenden aus Polen, Deutschland und Frankreich wollten sie ihr Land und ihr Leben zeigen: ihren Jugendclub und ihre Tänze, die mittelalterliche Kirchenburg in Deutsch-Weißkirch und die nahe Stadt Reps/Rupea, die Schäferei auf den Hügeln neben dem Dorf. Der Höhepunkt aber war ein Abend zu Gast in verschiedenen Familien in Deutsch-Weißkirch. Für all die jungen Großstädter aus dem Ausland war das ein Eintauchen in eine andere Welt, welches helfen dürfte, die Vorurteile Rumänien gegenüber zu vermindern. Natürlich gab es auch formelle Aufgabenstellungen zu Vorbeugung und Überwindung von Gewalt, mit Gruppenarbeiten und im Ergebnis für die Bewohner von Deutsch-Weißkirch eine Fotoausstellung und eine Vorstellung aus Wort und Tanz, inspiriert von den Berliner Künstlerinnen Gabriele Nagel und Astrid Rashed.

Für die Veranstalter der Friedensschule war die schönste Bestätigung die Freundlichkeit, mit der etwa die dunkelhäutigen Teilnehmenden aus Frankreich empfangen wurden: Da wurden „Selfies“ mit ihnen auf dem Markt in Reps gemacht, da war die große Erleichterung am Ende, die einer von ihnen in die Worte fasste: „Ich kam hierher im Rahmen meines persönlichen Entwicklungsprojektes  und unerwartet habe ich obendrein Freundschaft gefunden!“
Unterstützt wird das Projekt VoCE 2014-2018 vom Deutsch-Französischen Jugendwerk, Partner für die diesjährigen Veranstaltungen waren der Volksbund/Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der Chor Visszhang aus Klausenburg, der Verein „Viscri Începe“. 2018 gibt es ein Wiedersehen in Savoyen und in Berlin.