Wachsender Entwicklungstrend

Kronstädter Kreis belegt Spitzenstellung in der Region Zentrum

Eine auf Kenntnis und Innovation basierende Entwicklung der Wirtschaft und eine hohe Beschäftigungsrate der Arbeitskraft sind nur zwei der Prioritäten in der Entwicklungsstrategie der Europäischen Union bis 2020. Laut dieser müsste die Bevölkerung zwischen dem 20. und 64. Lebensjahr bis 2020 zu 75 Prozent einen Arbeitsplatz haben. Desgleichen müssten drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der Union in Forschung und Entwicklung investiert werden, der frühzeitige Schulabbruch müsste unter zehn Prozent sinken und mindestens 40 Prozent der jungen Generation sollte ein Hochschulstudium absolviert haben. Bis zum erwähnten Termin müsste zudem die Anzahl der von Armut bedrohten Personen um 20 Millionen sinken. Da Rumänien als EU-Mitgliedsstaat einen beachtlichen Nachholbedarf aufweist, wurden eigene Prioritäten bis zum Jahre 2020 bestimmt. Zu diesen gehören die Verminderung des Schulabbruchs in Grundschulen auf elf Prozent, die Steigerung der Anzahl der 30- bis 34-jährigen Personen mit Hochschulabschluss um 26,7 Prozent, die Zuteilung von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Forschung und Entwicklung. Auch was die Beschäftigungsrate und die Herabsetzung der Armutsgrenze betrifft, sind die Ziele etwas niedriger als die von der EU bestimmten, doch ist man auf dem richtigen Weg.

Wie steht diesbezüglich der Kronstädter Kreis landesweit, und vor allem im Rahmen der Region Zentrum? Der Kreis Kronstadt/Braşov ist erstens durch seine zentrale Lage im Landesgebiet stark bevorzugt. Er befindet sich an der Kreuzung der wichtigsten Straßen- und Eisenbahnverbindungen in alle Richtungen. Zudem baut er auf eine traditionsreiche wirtschaftliche Entwicklung, auf eine schöne Landschaft und viele Baudenkmäler, die in- und ausländische Touristen anziehen. Doch das reicht nicht aus, um zu den entwickelten Kreisen der Region Zentrum zu gehören. Für 2014 besteht eine Prognose, dass der Kreis beim Bruttoinlandsprodukt auf Rang vier nach Bukarest, den Kreisen Temesch/Timiş und Konstanza/Constanţa platziert sein wird. Das Kronstädter BIP wird voraussichtlich 23,19 Milliarden Lei betragen. Bukarest liegt mit 148,98 Milliarden Lei weit vorne, während die anderen zwei genannten Kreise 32, 61 Milliarden, bzw. 26,67 Milliarden Lei erreichen werden.
Zudem ist eine regionale Studie, die für die Region Zentrum ausgearbeitet wurde, sehr vielsagend. Bezüglich Bildung und Forschung gab es in der Region Zentrum, der sechs Kreise angehören, insgesamt 1140 Schuleinheiten. Die meisten Kindergärten und Lyzeen befinden sich im Kreisgebiet Kronstadt. Laut Daten der regionalen Statistikdirektion Alba gab es im Hochschuljahr 2010/2011 in der Region Zentrum fast 90.000 Studenten. Davon fallen über die Hälfte auf den Kronstädter Kreis, vor allem wegen des Bestehens der hiesigen Transilvania-Universität, aber auch anderer Hochschulen. Der Kreis hat laut letzter Volkszählung nicht nur die höchste Bevölkerungsanzahl, sondern auch die beste Ausbildungsrate von Hochschulabsolventen, gefolgt von den Kreisen Hermannstadt/Sibiu, Alba, Muresch, Covasna und Harghita.

Was die Ausgaben im Forschungs- und Entwicklungsbereich in den jeweiligen Kreisgebieten betrifft,  sind diese im Jahr 2011 um 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Zu vermerken ist, dass 64,1 Prozent der Angestellten aus diesem Bereich im Kronstädter Kreisgebiet arbeiten. Auch ist die Anzahl der Anträge für die offizielle Anerkennung von Erfindungen stark angestiegen. In Kronstadt befinden sich außerdem die meisten Forschungsinstitute: Das Forschungsinstitut zur Grünlandbewirtschaftung, das Landesforschungsinstitut für Kartoffeln und Zuckerrüben, das Institut für Forschung und Elektro-Ingenieurwesen, das Institut für Forschung und Forstanlagen, das Forschungsinstitut der Transilvania-Universität für High-Tech „Genius“ u.a. Im Forschungsbereich ist der Kronstädter Kreisrat auch im Projekt DISTRICT+ impliziert, das vermittels des Programms INTERREG IVC finanziert wurde und an dem sich die Regionen Toscana (Italien), Vastra Gotaland (Schweden), West Midlands (Großbritannien), Niederschlesien (Polen) und Sachsen Anhalt (Deutschland) beteiligten. Die Abschlusskonferenz, über die wir berichteten, fand im September in Kronstadt statt. Schließlich belegt Kronstadt wirtschaftlich den Spitzenplatz unter den Kreisen der Region Zentrum. Was die Anzahl der beschäftigten Arbeitskräfte betrifft, befindet sich der Kreis nach Bukarest, den Kreisen Temesch, Klausenburg, Konstanza und Prahova an sechster Stelle. Ein Drittel der Gesamtexporte aus der Region wurde aus dem Kronstädter Kreisgebiet geliefert, gefolgt von Hermannstadt. Diese positiven Trends, die auch in Landwirtschaft und Tourismus verzeichnet werden, führten dazu, dass der Kronstädter Kreis in den meisten Bereichen nicht nur in der Region Zentrum, sondern auch landesweit Spitzenpositionen einnimmt. Dies belegen Daten aus Dokumenten des Kronstädter Kreisrates, der Kronstädter Kreisdirektion für Statistik, der regionalen Direktion für Statistik Alba und der Landeskommission für Prognosen.