Was es bedeutet, heute in Europa Roma zu sein

Roma-Woche in Bukarest vom 4. bis 10. April: Zeitgenössische Kunst im Fokus

Das Österreichische Kulturforum veranstaltet zusammen mit Agenţia Impreună und Green Hours 22 Club Jazz zwischen dem 4. und 10. April mehrere Kulturereignisse, die der Romakunst gewidmet sind. Die Woche der unsichtbaren Roma hat als Schwerpunkt Beiträge der Frauen innerhalb und außerhalb der Romagemeinde. Die Darstellung und Beseitigung aller Formen der Diskriminierung gegenüber Roma ist eine der größten Herausforderungen Europas und ein Hauptthema der zeitgenössischen Romakunst. Das Österreichische Kulturforum lädt das Publikum ein, sich ein Bild darüber zu bilden, was es heutzutage bedeutet, Roma in Europa zu sein.

Die meisten Veranstaltungen werden im Green Hours 22 Club Jazz Cafe (Calea Victoriei 120) stattfinden. Auf dem Programm stehen eine Ausstellung, die Theaterperformance „Gadjo Dildo“ mit Mihaela Drăgan, Elena Duminică und Ziţa Moldovan, die Doku „Dui Roma“ (Österreich, 2014) in der Regie von Iovanca Gaspar und der Film „Der Zigeunerbaron“ (Österreich - Republik Moldau, 2014) in der Regie von Michaela Ronzoni, Oliver Indra und Anthony Jacobson. Die Ausstellung „Belleville – Fatima, die Faszination eines harten Lebens“ wird am Montag, 4. April, um 19.30 Uhr eröffnet und kann bis am 18. April besichtigt werden. An der Vernissage nimmt die deutsch-serbische Künstlerin, Slum-Forscherin und Filmemacherin Lidija Mirkovic teil.

Die Performance der feministischen Theatergruppe Giuvlipen ist am Freitag, 8. April, um 19.30 Uhr eingeplant. Dabei geht es um ein Kabarett, das von drei Romaschauspielerinnen aufgeführt wird. Angeboten wird eine Betrachtung der fernen und unbekannten Welt der Romafrau, in der Klischees entlarvt, analysiert und ins Lächerliche gezogen werden: Jede Figur hat eine eigene Geschichte mit Wünschen, Hoffnungen, Reaktionen und Träumen – eine berühmte Sängerin, eine Lesbierin und eine, die am liebsten vergessen würde, dass sie Romni ist. Die Darstellung zeigt, wie Sexualität von der Dynamik der Ethnie, von Geschlecht und Rasse gestaltet wird, und will Klischees in Frage stellen. Die Doku „Dui Roma“ wird am Samstag, 9. April, in der Residenz der Österreichischen Botschaft (Str. Dumbrava Roşie 7) ausgestrahlt. Die österreichisch-rumänische Regisseurin Iovanca Gaspar lässt Hugo Höllenreiner, Sinto aus Deutschland, der mehrere Konzentrationslager überlebte und Opfer von Josef Mengele war, seine Lebensgeschichte erzählen.

Sein Gesprächspartner ist der junge Musiker Adrian Gaspar. Anschließend wird ein Konzert gegeben. Am nächsten Tag, um 19.30 Uhr, wird die österreichisch-moldauische Ko-Produktion „Der Zigeunerbaron“ im Green Hours Cafe gezeigt. Beleuchtet wird das Leben sesshafter Roma in Soroca, einer Stadt in der Republik Moldau an der ukrainischen Grenze. Der Film begleitet Artur Cerari, den Roma-Baron, das Oberhaupt der Roma in Soroca und der ganzen Republik Moldau, sowie den jungen Vali, der selbst vielleicht einmal Baron werden will, anhand ihrer Bräuche, Traditionen und in Alltagssituationen durch ihre Welt. Regisseurin Michaela Ronzoni stellt den Film dem Bukarester Publikum vor. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen sind unter www.austriacult-bucuresti.ro abrufbar.