Werbung für das Symbol Kronstadts

Naturschutzgebiet und attraktiver Ausflugsort: Am 19. September wurde der Tag der Zinne gefeiert

Eine Fotografie-Ausstellung auf dem Marktplatz zeigt die Artenvielfalt des Naturschutzgebiets Zinne.
Foto: die Verfasserin

Kronstadt ist ohne die Zinne, dem sich über die Stadt erhebenden Berg (955 m), kaum vorzustellen. Es gibt sicher fast keinen Kronstädter, der nie auf dem „Hausberg“ der Stadt, der nördlichsten Erhebung des Schuler/Postăvaru-Bergmassivs war. Die Zinne, auf die man sowohl zu Fuß als auch mit der Drahtseilbahn gelangen kann, ist ein beliebter Ausflugsort, besonders weil man von hier eine wunderschöne Panorama-Aussicht auf Kronstadt hat. Einer Initiative des Kreisrats zufolge trägt die Zinne schon seit über 10 Jahren die À-la-Hollywood-Beschriftung „Braşov“, die in der Nacht leuchtet. Wenige Besucher von Kronstadt wissen jedoch, dass der Berg dank der Vielfalt der hier anzutreffenden Tier- und Pflanzenarten im Jahr 2000 als Naturschutzgebiet nochmals bestätigt wurde. Sie bestaunen zwar die Zinne von unten, fahren oder wandern aber nur selten auf den Gipfel. Dieses will der Metropolitan-Verein Kronstadt ändern und organisierte Ende letzter Woche den „Tag des Naturschutzgebiets Zinne“, wo verschiedene Projekte vorgestellt wurden, welche den Erhalt und Schutz der Artenvielfalt als Ziel haben. Alle diese Projekte sind eine gute Werbekampagne für die Zinne.

Mit Abfall basteln

Den ganzen Tag lang konnten auf dem Marktplatz/Piaţa Sfatului Fotografien von Schülern bewundert werden, die Pflanzen und Tiere, die auf der Zinne leben, fotografiert haben. Darunter seltene Schmetterlingsarten wie etwa der schwarze Apollo, der wegen der massiven Abforstung vom Aussterben bedroht ist und nur noch selten anzutreffen ist, oder Reptilien wie der gelb gemusterte Feuersalamander. Ebenso gab es Workshops für kreative Abfallverwertung, wo Kinder lernten, aus Müll zu basteln. Alte Dosen wurden in moderne Schmuckstücke verwandelt, aus Stoffresten wurden Puppen, aus Eierkartons Spielzeugkrokodile oder Halloween-Kürbisse, aus Papptellern wurde eine Windmühle gebaut, aus Milchkartons Laternen und alte Kabel wurden zu bunten Körben. Wertloser Abfall wurde somit in etwas Neues verwandelt – den Vorgang nennt man „Upcycling“. Die Workshops hatten das Ziel, Kinder und Jugendliche auf den Umweltschutz aufmerksam zu machen. Dasselbe Ziel hat auch der Volontär-Club „Freunde der Zinne“, der zum Anlass des Tages gegründet wurde. Jeder Volontär wird die Möglichkeit haben, einen kleinen Teil des Bergs zu „adoptieren“ und anschließend zu pflegen.

Moderne Touristenführung

Ein weiteres Projekt, das im Rahmen der Festlichkeiten vorgestellt wurde, sind die QR Codes („quick response“, auf Deutsch „schnelle Antwort“) mit Informationen über den Kronstädter Hausberg. Diese sollen Touristen dazu anregen, einen Ausflug auf die Zinne zu unternehmen und ihnen wichtige Informationen über das Naturschutzgebiet liefern. QR Codes sind schwarz-weiße Würfelmuster, in denen sich beliebige Informationen einbetten lassen. Sie lassen sich mit Smartphones oder Tablet-PC und einer kostenlosen Applikation (App) lesen. Es funktioniert einfach: Die App wird gestartet und die Kamera des Smartphones oder Tablets wird auf den QR-Code gerichtet. Sobald der Code erkannt wird, zeigt die App an, welche Informationen sich dahinter verstecken. Die QR Codes wurden vom Metropolitan-Verein in den öffentlichen Verkehrsmitteln, die vom Bahnhof in die Altstadt fahren, und im Zentrum der Stadt angelegt. Touristen werden mit Hilfe ihrer Smartphones Informationen über Bergwege und Wanderungen auf der Zinne sowie über die Biodiversität des Reservats erhalten. Die Textinformationen in den Sprachen Rumänisch und Englisch sind mit Fotografien und Karten des geschützten Areals ergänzt. Das Projekt hat den Zweck, Touristen und Besuchern durch moderne Mittel Interesse für mehr Infos über die Zinne und Kronstadt zu erwecken.

Ökologischer Park

Auch für die Burgpromenade unter der Zinne ist ein Projekt gedacht. Volontäre des Vereins für Soziale Integration und Umweltschutz „Feed-Back“ wollen hier einen Park einrichten, wo bei offenen Lehrstunden Schüler interessante Fakten über die Zinne erfahren werden. Auch Ökologie-Workshops sind vorgesehen. Bänke und Tische werden restauriert, es wird eine sogenannte taktile Allee errichtet, wo die Besucher verschiedene, für die Zinne spezifische Texturen ertasten können, indem sie auf Tannenzapfen, Laub oder Steine treten. Auf einer anderen Allee wird man Informationen über die Pflanzen- und Tierarten auf der Zinne finden. Außerdem werden die Volontäre einen Puzzle-Würfel aus Holz bauen, auf dem verschiedene Pflanzenarten vorgestellt werden. Spezielle Müllkörbe für Abfalltrennung werden im neuen Park auch nicht fehlen.
Nicht nur Ökologie-Vereine denken an die Zinne. Auch die Panoramic-Gaststätte, die seit 1971 auf dem Zinnengipfel funktioniert und zurzeit von S.C. Aro Palace verwaltet wird, wartet auf einen Käufer, die sie modernisieren und für Touristen attraktiver gestalten soll. Die Versteigerung sollte bei 1,16 Millionen Euro beginnen. Leider hat sich bei der ersten Auktion kein potenzieller Käufer gemeldet.