Wertvolle kollektive Erinnerung an die Stadt Mühlbach

Monografie der Stadt herausgegeben

Wenn die Redensart „Gut Ding will Weile haben“ im Fall der Mühlbacher Monografie (sprich: Heimatbuch) zutreffen sollte, dann ist sie ein besonders gutes „Ding“ geworden. Denn „Weile“ hatte sie im Überfluss. Bereits 1980 wurde eine Arbreitsgruppe zur Erarbeitung eines Heimatbuches gegründet. Der bekannte Mühlbacher Historiker Theobald Streitfeld sollte hierbei eine wichtige Rolle spielen, er verfasste auch einige Manuskripte, konnte aber aus alters- und gesundheitsbedingten Gründen sein Werk nicht mehr vollenden. Ein weiteres Mitglied dieser Arbeitsgruppe, der Mühlbacher Michael Fleischer, sorgte kurz vor seinem Ableben durch eine großzügige Spende für die finanzielle Basis dieses Buches.

Es sollte aber noch eine Weile dauern, bis das Geld für Druck und Layout auch tatsächlich ausgegeben werden konnte, das heißt, bis der Inhalt des Buches druckreif war. Dieser wurde dann Jahre später von einem Redaktionsteam vorbereitet, welches von dem HOG-Vorsitzenden Gerhard Wagner ins Leben gerufen wurde. Es bestand aus Dietmar Udo Zey, Gerda Lurtz, Dieter Wolff, Gerhard Wagner und meiner Wenigkeit. Letztendlich aber ist das Buch ein Gemeinschaftswerk vieler Mühlbacher aus der alten und neuen Heimat, deren Namen nicht alle aufgezählt werden müssen, weil sie sowieso unter den Artikeln des Buches zu finden sind. Und diese erstrecken sich auf ganze 578 Seiten und umfassen so ziemlich alles, was man über das Leben im Mühlbach vergangener Tage sagen könnte. Allein schon ein Durchblättern des Buches lohnt sich wegen der vielen Bilder, mit denen diese Monografie illustriert ist und die auf eine kleine Zeitreise entführen.

Der Stadtrat Radu Şerbănescu hat in seiner Festrede anlässlich der Präsentation dieses Buches auf dem Mühlbacher Treffen (15. November 2014) sehr richtig erkannt und festgehalten, dass hier der Nachwelt eine wertvolle kollektive Erinnerung an die Stadt Mühlbach überliefert wird, welche in dieser Weise der rumänischen Bevölkerung der Stadt noch nicht bekannt ist. Deshalb hat das Bürgermeisteramt in Erwägung gezogen, die Monografie auch in rumänischer Sprache zu veröffentlichen.
34 Jahre sind seit den ersten Bestrebungen vergangen, „Weile“ war also mehr als genug vorhanden gewesen. Ob es tatsächlich auch ein „gutes Ding“ geworden ist, können Sie nur herausfinden, wenn Sie die Mühlbacher Monografie mit dem Titel „Am Kreuzweg der Geschichte – Mühlbach im Unterwald“ lesen. Dazu wünsche ich als Mitverfasser viel Vergnügen.