WORT ZUM SONNTAG: Das tragfähige Fundament

„Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der von Gott gelegt ist, welcher ist Jesus Christus!“ (1. Kor. 3, 11)

In der Hafenstadt Korinth wirkte Paulus für seine Verhältnisse relativ lange, bevor ihn der Ruf Gottes zur Weiterreise nötigte. Korinth, eine Gemeinde, die er durch und durch kannte, die er von Herzen liebte, für die er auch nach seinem Weggang regelmäßig dankte und Fürbitte übte, deren geistliches Leben ihn ebenso erfreute wie ihm ihre Probleme manche schlaflose Nacht bescherten.
Die Korinther stritten sich damals über viele zweit- und drittrangige Dinge, z. B. ob der Apostel Apollos dem Apostel Paulus vorzuziehen sei oder umgekehrt und welche Geistesgaben man haben müsse, um ein perfekter Christ zu sein.

Aber als Antwort auf all das nennt Paulus immer wieder nur die eine entscheidende Person, ohne die es keine stimmige Diagnose und keine erfolgreiche Therapie gibt: Jesus Christus! So mag auch heute manche Leute manches von unterschiedlichem Gewicht bewegen, alles und jedes aber findet seine rechte Zuordnung und letzte Antwort nur in einem Namen: Jesus Christus! „Einen anderen Grund kann niemand legen als den, den Gott gelegt hat, welcher ist Jesus Christus!“ In diesem Wort geht es ums Leben, um Deines, um meines, überhaupt um das Leben jedes Menschen. Und in diesem Wort wird ein treffendes Bild gebraucht fürs Leben: das Bild vom Hausbau. Wer ein Haus bauen will, braucht einen guten Architekten, der einen möglichst originellen Plan entwirft, der womöglich gleichzeitig in der Lage ist, die Bauleitung zu übernehmen und die Qualität der Materialien zu überprüfen.

Gott ist der Autor des Lebens und hat daher auch allein die Autorität zu sagen, nach welchem Plan ich mein Leben gestalten kann, worauf es ankommt und wie es zur Vollendung gebracht wird. Und Gott sorgt in seiner Weisheit und Güte für das Entscheidende zuerst: für das Fundament. Wer oder was aber ist ein tragfähiges Fundament? Geld und Wohlstand, Erfolg und Ehre sind es nicht. Wer die Geschichte kennt, wer sich in der Gegenwart umschaut, wer zu sich selber aufrichtig ist, weiß das. Ideale und Ideologien sind´s auch nicht, denn sie entstammen alle dieser vergänglichen Welt und gehen mit ihr zugrunde. Und ich selbst, ich bin schon gar nicht das Fundament meines Lebenslaufes. Ich habe weder eine Ahnung, was wirklich gut und böse ist für mich und für den anderen, noch habe ich ausreichend Tragkraft für meine eigenen und die fremden Probleme und Nöte, noch habe ich die Festigkeit in den mancherlei Stürmen und Beben, die ein Lebenshaus erschüttern können. Selbst die Apostel, ob Apollos oder Paulus, verstanden sich nicht als Fundament, wohl aber als Mitglieder des „göttlichen Bauausschusses“, mit der Kompetenz, auf das eine tragfähige Fundament zu verweisen, das Gott selbst in seiner unbegreiflichen Liebe geschenkt hat, auf Jesus Christus!

Wir sind Gottes Mitarbeiter; wir sind Gottes Ackerfeld und Gottes Bau. Vergessen wir es nicht, wir haben und sind nichts aus uns selbst. Wie ein Acker, den ein Bauer pflegt und zu Wachstum und Gedeihen bringt, so sind wir. Wie ein Hausbau, den ein Architekt plant und viele Handwerker ausführen, so ist unser Leben. Gott verdanken wir alles! Lassen wir ihn sein Werk an uns tun und vollenden. Und arbeiten wir dabei mit – wenigstens indem wir an uns geschehen lassen, was gut für uns ist – in diesem Leben und in Ewigkeit. Amen