WORT ZUM SONNTAG: Epiphaniaszeit – Zeit der Ökumene

Es ist eigenartig, wie nah beieinander die Feiertage in diesem Jahr liegen. Mit dem kommenden Sonntag beenden wir praktisch die Weihnachtszeit und bald beginnt auch schon die Fastenzeit. Am vorigen Sonntag hatten wir den ersten Sonntag nach Epiphanias und jetzt sind wir schon beim letzten angekommen. Und bis zum heiligen Ostertag haben wir auch nur noch zwei Monate. Bis Aschermittwoch erwarten uns noch die drei Sonntage der Vorfastenzeit, an denen wir uns für die Zeit vorbereiten, in der wir der Leiden Jesu gedenken. Heute steht aber noch die Freude über die wunderbare Geburt Jesu Christi im Mittelpunkt; ab dem nächsten Sonntag jedoch wird es ernster und wir schreiten mit großen Schritten auf dem Weg voran, der zum Kreuz führt.

Doch bis dahin werden wir noch von der Botschaft des kommenden Sonntags aufgerufen, nach dem Licht zu blicken, das in unserer Welt erschienen ist – und diesem Licht zu folgen, damit wir, wenn es einmal dunkel wird im Leben, nicht ohne Rückversicherung bleiben.

Halten wir uns das Wort des Psalmbeters vor Augen: „Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege“.

Um Licht geht es auch an diesem letzten Sonntag der Epiphaniaszeit.

Der letzte Sonntag nach Epiphanias gilt gleichzeitig auch als der Feiertag der Verklärung des Herrn. Dieser Feiertag ist auch ein bindendes Glied zu den anderen traditionellen Konfessionen. Deswegen ist es auch nicht rein zufällig, dass man in die Epiphaniaszeit die Ökumenische Gebetswoche für die Einheit der Christen angesetzt hat. Diese Gebetswoche begehen wir in Kronstadt heuer in der letzten Epiphaniaswoche vom 18. Januar bis zum 25. Januar. Jeden Abend wird in den Kirchen der historischen Konfessionen ein Gottesdienst abgehalten. Bestimmt geht es hier auch um die zwischenmenschliche Beziehung untereinander. Um sich in den verschiedenen Konfessionen akzeptieren zu können, muss man sich erst einmal gegenseitig kennenlernen. Und dafür ist ja diese Ökumenische Gebetswoche ideal geeignet.

Das Thema des kommenden Sonntages stellt also die Verbindung zu den Traditionen anderer Kirchen her.
In der Verklärung wird Jesus, während er noch auf Erden weilt, für eine kurze Zeit den Jüngern gegenüber in seiner Herrlichkeit als der Sohn Gottes dargestellt. Es ist dies das einzige Mal, dass die Jünger die Nähe des Himmels durch Jesus physisch erfahren, und es begeistert sie so, dass sie darin bleiben wollen. Die Erzählung endet jedoch damit, dass es zurück in diese Welt geht, in der die Jünger zwar nun hoffen können, aber doch auch wieder der Not und dem Elend ausgesetzt sind.

So stellt der letzte Sonntag nach Epiphanias die Verbindung her zwischen der Herrlichkeit des Sohnes Gottes und seinem Tod, durch den die Erlösung der Menschheit erwirkt wird, indem er selbst eben nicht von seiner Gottessohnschaft Gebrauch macht, sondern sich als Mensch opfert. Auch im Vaterunser stellt sich Jesus mit allen Sündern auf eine Stufe; denn er spricht: Vater unser…