Steaua holt wichtigen Punkt in Prag

Unter Zugzwang: Wird Hamroun verziehen?

Wen sollte er einwechseln? Fast rhetorisch musste sich eine solche Frage für Laurenţiu Reghecampf anhören, wenn er am Dienstagabend auf die Reservebank seiner Steaua-Fußballer schaute. Chipciu und Varela wurden verkauft, Hamroun ist vereinsintern suspendiert und Adrian Popa startete nicht gerade vor Formstärke strotzend in die Saison. Trotzdem schoss seine Mannschaft ein vielversprechendes 1:1 in der Champions-League-Qualifikation bei Sparta Prag heraus und im Rückspiel reicht ein knapper Sieg oder gar ein 0:0 zum Weiterkommen. Der „Zehner“ Nicolae Stanciu, Torhüter Niţă, der „Sechser“ Mihai Pintilii sowie die Abwehrspieler Tamaş und Momcilovic waren die Leistungsträger der Bukarester, die auch davon profitierten, dass Sparta Prag nach einer guten Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit im zweiten Durchgang entweder dem Gegner absichtlich mehr Spielraum ließ, oder ganz einfach nicht mehr zu bieten hatte. Sural (35.) und Stanciu (75. Minute) mit einem wunderbaren Freistoßtor erzielten die Treffer in dieser Partie.

Vor und auch nach der Begegnung sorgte der Algerier Hamroun für Gesprächsstoff. Auf der Suche nach einem neuen Verein war er kurz vor dem wichtigen Qualifikationsspiel dem Mannschaftstraining fern geblieben. Zunächst sollte er dafür aus dem Kader geworfen oder für mindestens drei Millionen US-Dollar verkauft werden, doch nun scheint der launische Vereinsboss Gigi Becali zurückzurudern. Kurz nach dem Spiel hatte Becali dies angedeutet und behauptet, mit Hamroun auf dem Platz hätte seine Mannschaft klar gewinnen können. Allein schon das Gerücht, dass dem Offensivmann ein Sonderstatus zukommen könnte, löste im Kader der Bukarester Unmut aus. Sollte Hamroun ohne Folgen ins Aufgebot zurückgeholt werden, „werde ich ebenfalls so vorgehen, wie er es getan hat“, sagte Abwehrrecke Gabriel Tamaş, der einst ebenfalls wegen Disziplinlosigkeit mit Rauswurf aus dem Kader bestraft wurde. Jugurtha Hamroun hatte sich trainingsfreie Tage erbeten, um nach Paris zu reisen und „private Probleme zu lösen“. Der Spieler war jedoch in die Schweiz geflogen, um eigenmächtig über einen Wechsel zu Al Sadd in Katar zu verhandeln.