Bankaktien durch Franken-Freigabe belastet, BVB-Aktien immer beliebter

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Bukarests Aktienmarkt startete unentschlossen in die neue Woche. Die Hauptindizes der BVB gaben am Ende des ersten Handelstages der vergangenen Woche ein gemischtes Bild ab. Gerade Finanzwerte und Energie-Aktien belasteten am ersten Tag das Börsenergebnis. Dabei erwarten Anleger von Energie-Aktien in diesem Jahr satte Dividenden. Das Jahr 2014 war ein gutes Jahr, allerdings starteten Energiewerte eher schwach ins neue Jahr. Der Druck durch rückläufige Spritkosten wird immer größer und ein Ende scheint noch nicht in Sicht. Die übrigen wichtigen Indizes schrieben noch grüne Zahlen, doch fielen die Tagesgewinne sehr bescheiden aus. Dafür fielen sie am Tag darauf höher aus, nur der Finanzwerte-Index wollte noch nicht so recht in Fahrt kommen. Bis Ende der Handelswoche sollte der BET-FI seinen Abwärtstrend nicht verlassen wollen. Daran waren alle im BET-FI zusammengefassten Aktien schuld. Die Verluste der SIF-Aktien beliefen sich auf Wochenrückblick zwischen 1,55 Prozent (SIF1, 1,27 Lei, ISIN ROSIFAACNOR2) und 2,97 Prozent (SIF, 1,63 Lei, ISIN ROSIFEACNOR4).

Auch die FP-Aktien (FP, 0,851 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) musste auf Wochensicht erst einmal Verluste (minus 1,33 Prozent) hinnehmen. Sie sind in gewissem Maße auch Opfer der Wechselkurs-Freigabe durch die Schweizer Notenbank am vergangenen Donnerstag. Stärker traf es wohl die Banca Transilvania (TLV, 1,94 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1). Der Kurs war seit Jahresbeginn durch die geplante Übernahme der Volksbank Rumänien um knapp 5 Prozent gestiegen. Durch den Verlust der vergangenen Woche (2,56 Prozent), halbierte sich der Gewinn. Da die Volksbank Kredite in Schweizer Franken vergeben hat, und die Freigabe des Wechselkurses diese verteuert, ist anzunehmen, dass sich das Portfolio der Bank mit notleidenden Krediten vergrößert. Das dürfte die Übernahme nun nicht mehr ganz so attraktiv erscheinen lassen.

Einer der größten Gewinner der Woche war der Börsenbetreiber BVB (BVB, 38,69 Lei, ISIN ROBVBAACNOR0). Seit Jahresbeginn legten die Aktien fast 14 Prozent zu, der Schwellenstückpreis von 40 Lei je Aktie wurde in der vergangenen Woche angetestet. Die Erklärung dafür liegt in einem Regierungsorder vom Dezember, durch das seit dem 9. Januar das Beteiligungslimit von fünf Prozent aufgehoben wurde. Einem Einstieg finanzstarker ausländischer Investoren steht nun nichts mehr im Wege. Das beflügelt seit zwei Wochen die Phantasie der Anleger. Allerdings gilt BVB nun nicht als Freiwild. Das Beteiligungslimit beträgt nunmehr 20 Prozent. Einige institutionelle Anleger müssen allerdings bereits seit November etwas gewusst haben. Laut der Finanzzeitung kaufen vor allem Rentenfonds seit zwei Monaten BVB-Aktien. So wechselten 1,5 Prozent der Aktien des Börsenbetreibers den Eigentümer. Zum 31. Dezember hielten ausländische Anleger 16,7 Prozent am Börsenbetreiber BVB. Allein der Rentenfonds der ING beteiligt sich zu 5,57 Prozent an der rumänischen Börse. Andere Emittenten mit hohen Wochengewinnen waren der Elektromotorenhersteller Electroputere (EPT, 0,0524 Lei, ISIN ROELPUACNOR3) mit einem Wochenplus von 18 Prozent und der Betonfertigteile-Hersteller Prefab (PREH, Lei, ISIN ) mit plus 10,7 Prozent.

Rasdaq

Der Sekundärmarkt verhielt sich gewohnt zurückhaltend in der zweiten Handelswoche dieses Jahres. Die Umsätze lagen jeweils weit unter 0,1 Millionen Euro – lediglich am vergangenen Mittwoch rüttelte ein Übernahmeangebot für die Weberei }es²toriile Reunite (TERU, 41,4 Lei, ISIN ROTERUACNOR2) den Markt wach. Der Tagesumsatz sprang auf umgerechnet 0,15 Millionen Euro. Doch im Durchschnitt betrug er 0,057 Millionen Euro. Der Hauptindex Rasdaq-C machte eine kleine Achterbahnfahrt durch, am Ende aber gab es mit 1,08 Punkten ein Wochenplus von 0,08 Prozent. Dennoch liegt die 1400-Punkte-Marke derzeit noch in weiter Ferne für den Rasdaq-Index.

Devisen

Der Leu erlitt in der vergangenen Woche weitere Verluste. Vor allem die amerikanische Währung konnte ihre derzeitige Stärke auch gegenüber dem Leu ausspielen. Der Greenback legte über die Woche 2,27 Prozent zu und klettert fast entschieden auf die 3,9-Lei-Marke zu. Am Montag kostete ein US-Dollar 3,8863 Lei. Der Euro verteuerte sich ebenfalls, auch wenn der Wochengewinn mit 0,02 Lei oder 0,46 Prozent eher bescheiden ausfiel. Immerhin schaffte es der Euro, die 4,5-Lei-Marke zu knacken. Am vergangenen Montag kostete ein Euro 4,5095 Lei.

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