Börse im Monatsrückblick: Außenseiter die besten Anlagen im April

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Die Bukarester Wertpapierbörse machte der Konfusion vor  Ostern, als sich noch kein klarer Trend abzeichnete, in der verkürzten Handelswoche danach ein Ende. Zunächst startete der Markt recht freundlich, schloss aber auf Wochensicht deutlich im Minus. Auch für die laufende Woche lässt die Börse Schlimmes erahnen, der Abwärtstrend verstärkte sich gegen Ende der Woche. In der laufenden Woche wird die Börse nur drei Tage lang im Betrieb sein, wegen der Mai-Feiertage.
Anleger scheinen vorerst das Interesse am Bukarester Aktienmarkt verloren zu haben. Die Marktkapitalisierung ging gegen Ende der Woche merklich zurück, was auf fallende Aktienkurse hinweist. Der durchschnittliche Tagesumsatz schaffte es nicht auf 5,5 Millionen Euro, nur am vergangenen Donnerstag wurden 5,8 Millionen Euro mit Aktien umgesetzt. Der Hauptindex BET-C verlor in der vergangenen Woche 0,6 Prozent, eine gute Performance im Vergleich zu den übrigen Indizes.

Der ROTX-Index schloss die Woche mit einem Minus von 1,4 Prozent. Auf Monatssicht belastete eine anhaltende Schwäche der Bankaktien. BRD (BRD, 8,3 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2), Erste (EBS, 107,95 Lei, ISIN AT0000652011) und Banca Transilvania (TLV, 1,735 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) schlossen allesamt deutlich im Minus. Analog dazu wies der Finanzwerte-Index erneut ein hohes Minus aus: 2,5 Prozent. Damit fiel er auch unter die 27.500-Punkte-Marke. Lediglich der Energiewerte-Index konnte da noch mit einem Wochenverlust von nur 0,7 Prozent mithalten. Auf Monatssicht konnte er sogar leicht zulegen. Gegenwärtig steuert er auch dank Schwergewichten wie Transelectrica (TEL, 18,8 Lei, ISIN ROTSELACNOR9) mit einem Monatsplus von 11,24 Prozent auf die 700-Punkte-Marke zu.
Insgesamt war der April am rumänischen Aktienmarkt so wechselhaft wie sonst nur das Wetter.

Während manche Blue Chips wie die OMV-Tochter Petrom (SNP, 0,4452 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) nicht von den guten Nachrichten aus der Berichtssaison profitierte – der Zuwachs für ein erneutes Rekordergebnis lag bei nur 0,9 Prozent – war der eher unbekannte Aluminiumher-
steller Alumil (ALU, 1,796 Lei, ISIN ROALUMACNOR8) der Tipp des Monats. Knapp 30 Prozent Kursgewinn verzeichnete die Aktie im April. Grund dafür war wohl die Ankündigung, eine Finanzierung über 2,15 Millionen Euro aus europäischen Fonds abzufragen und gleichzeitig Dividende in Gesamthöhe von 20 Millionen Lei auszuzahlen. Ein weiteres ähnlich gutes Investment wäre die ebenfalls wenig liquide Werft [antierul Naval Or{ova (SNO, 1,619 Lei, ISIN ROSAUVACNOR4) gewesen, mit einem Kursplus von 14 Prozent.

Rasdaq

Ganz im Sinne des uneinheitlichen Aprils an der Hauptbörse verhielt sich auch der Freie Markt in der Woche nach den Osterfeiertagen. Einerseits zeigte er am Mittwoch, dass die Millionenmarke beim Umsatz auch ganz ohne Sonderdeals zu schaffen ist. Gleich drei Emittenten schafften es, einen sechsstelligen Umsatz zu generieren. Doch am Tag davor sowie am Tag danach mussten wieder Sonderdeals den Umsatz kräftig stützen. Ohne die sah der normale Aktienumsatz wieder rekordverdächtig aus – im negativen Sinn. Auf Wochensicht lag der durchschnittliche Tagesumsatz am Rasdaq-Markt auf gewohntem Niveau, bei 0,12 Millionen Euro. Der Hauptindex Rasdaq-C  setzte seinen leichten Aufwärtstrend mit einem Gewinn von 0,4 Prozent fort.

Devisen

Anders als die meisten Währungen in der Region behauptete sich der rumänische Leu in der vergangenen Woche gegenüber dem Euro und dem US-Dollar. Die Verschärfung der Krise in der Ukraine, die anderen Währungen stärker zusetzte, scheint dem Leu nichts wirklich anhaben zu können. Losgelöst von den aktuellen geopolitischen Wirren in der Region aber auch von den Befürchtungen um die mit dem Wahlkampf zusammenhängenden populistischen Wirtschaftsmaßnahmen legte die rumänische Währung gegenüber dem Euro 0,2 Prozent und gegenüber dem US-Dollar 0,3 Prozent zu. Am vergangenen Montag kostete ein Euro daher 4,4517 Lei und ein US-Dollar 3,2161 Lei.

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