Bukarester Börse folgt internationalen Märkten ins Plus, weitere Emittenten melden Halbjahreszahlen

Die Bukarester Wertpapierbörse folgte den internationalen Märkten in der vergangenen Woche und schloss im grünen Bereich. Im Durchschnitt legten die rumänischen Indizes 0,87 Prozent zu, Spitzenreiter mit einem Wochenplus von 2,6 Prozent war dabei der in Zusammenarbeit mit der Wiener Börse berechnete ROTX-Index: Sechs der zehn darin abgebildeten Emittenten mit einer Gesamtgewichtung von fast 45 Prozent haben in der vergangenen Handelswoche zugelegt. Der niedrigste Zuwachs lag bei 1,9 Prozent für Banca Transilvania (TLV, 2,12 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1), der höchste bei 8,9 Prozent für Banca Română de Dezvoltare (BRD, 14,7 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2). Der Hauptindex BET legte auf Wochensicht 0,43 Prozent zu, ähnlich wie der Finanzwerte-Index BET-FI (plus 0,49 Prozent). Der Energiewerte-Index BET-NG schloss die Handelswoche mit einem Plus von nur 0,47 Prozent. Zweifelsohne spielte hier der Rückgang der Petrom-Aktien (SNP, 0,491 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) um 7,36 Prozent eine große Rolle.

Niedrige Aktienumsätze 

Der Aktienumsatz lag mit knapp 160 Millionen Lei im unteren Bereich. Das ist nicht weiter verwunderlich, herrscht auch in Bukarest die alljährliche Sommerflaute. Für fast ein Viertel des Wochenumsatzes war der Mineralölkonzern Petrom zuständig. SNP-Aktien brachten es auf ein Volumen von 38,2 Millionen Lei. An zweiter Stelle der Umsatzrangliste stand Fondul Proprietatea (FP, 1,934 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) mit einem Volumen in Höhe von 37,2 Millionen Lei. FP-Aktien gaben auf Wochensicht um 1,7 Prozent nach. Mit einem Volumen in Höhe von 27,9 Millionen Lei belegte die Banca Transilvania schließlich den dritten Platz.

Berichtssaison in vollem Gange

Indes ist die Berichtssaison in vollem Gange. So meldete der Erdgaserzeuger Romgaz (SNG, 48,9 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) für das erste Halbjahr 2022 einen Reingewinn in Höhe von 1,7 Milliarden Lei – ein Anstieg um 127 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2021, trotz Lieferrückgang um 6,7 Prozent. Der Umsatz in Höhe von 7,5 Milliarden Lei stieg um das Dreifache im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Aktie legte auf Wochensicht 5,96 Prozent zu.

Nicht so rosig sah es für den Stromversorger Transelectrica (TEL, 18,55 Lei, ISIN ROTSELACNOR9) aus: Der Reingewinn in Höhe von 28 Millionen Lei lag um 73 Prozent unter dem der entsprechenden Vorjahresperiode. Zwar sind die Erträge um 83 Prozent auf 2,6 Milliarden Lei gestiegen, doch auch die Kosten haben sich im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 auf 2,5 Milliarden Lei verdoppelt. Die Aktie legte in der vergangenen Woche nur 0,27 Prozent zu und es ist nicht auszuschließen, dass sie in dieser Woche von den Anlegern abgestraft wird, da die Ergebnisse am vergangenen Freitag bekannt gegeben wurden.

Ähnlich erging es auch dem Telekom-Unternehmen Digi Communications N. V. (DIGI, 37,5 Lei, ISIN NL0012294474): Die Kosten stiegen im ersten Halbjahr dieses Jahres im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 27 Prozent auf 658,5 Millionen Lei, die Erlöse nur um 20 Prozent auf 731 Millionen Lei. Am Ende blieb ein Gewinnrückgang von 35,2 Prozent auf 30,5 Millionen Lei Reingewinn. Die Aktie gab um 2,34 Prozent nach.

Bessere Nachrichten hatte der Börsenbetreiber Bursa de Valori București (BVB, Lei, ISIN ROBVBAACNOR0) zu vermelden. Die Erlöse steigen im ersten Halbjahr 2022 um 46 Prozent auf 30,5 Millionen Lei, der Gewinn um sagenhafte 241 Prozent auf 2,6 Millionen Lei. Auch der Börsenbetreiber muss indes mehr für den Betrieb zahlen: Die Kosten sind im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 um 12 Prozent gestiegen. Die Aktie legte in der vergangenen Woche nur 1,45 Prozent zu, mögli-cherweise wird sie in dieser Woche noch einiges nachholen.

Devisen

Anders als die Indizes der rumänischen Börse schlossen die Leitwährungen Euro und US-Dollar die vergangene Handelswoche mit Kursabschlägen. Die europäische Gemeinschaftswährung verbilligte sich auf Wochensicht um deutliche 0,7 Prozent und rutschte wieder nach langer Zeit unter die 4,9-Lei-Marke. Der US-Dollar wurde noch deutlicher gedrückt: Das Wochenminus betrug 1,7 Prozent, die nordamerikanische Leitwährung fiel vorerst unter die 4,75-Lei-Marke. So startete der Euro gestern bei einem Stand von 4,8909 Lei in die neue Woche, während der US-Dollar zum selben Zeitpunkt bei 4,7450 Lei stand.


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