Bukarests Börse verstärkt im Minus, Druck auf Bank-Aktien wächst

Die rumänische Börse verstärkte ihren Abwärtstrend in der vergangenen Woche, was auf einen rückläufigen Monat schließen lässt – es sei denn, in der letzten Märzwoche legen die Indizes mindestens 3 Prozent zu. Hier kommt es auch auf das internationale Umfeld an und das ist alles andere als einfach zu bewerten. Zunächst schien es, dass die Rettung der in Schieflage geratenen Schweizer Bank Credit Suisse am vorvergangenen Wochenende Ruhe in die Finanzmärkte bringen dürfte. Die erneute Leitzinsanhebung durch die US-amerikanische FED brachte aber wieder Zinsängste in den Vordergrund, die ausländischen Märkte reagierten mit stark rückläufigen Kursen. Davon blieb auch der rumänische Markt nicht verschont, zumal die gelisteten Banken – allen voran die Erste Group Bank AG (EBS, 141 Lei, ISIN AT0000652011) – eine weitere verlustreiche Woche hinter sich brachten. EBS-Papiere verloren auf Wochensicht 6 Prozent, ein kontrollierter Rückgang, doch nähert sich die Aktie dem Anfangswert des Jahres; die Banca Română de Dezvoltare (BRD, 12 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) verlangsamte den Rückgang sogar von 4,15 auf 3,7 Prozent, dafür erhöhte sich dieser bei der Patria Bank (PBK, 0,081 Lei, ISIN ROBACRACNOR6) von minus 1,64 auf minus 3,6 Prozent und die Banca Transilvania (TLV, 19,34 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) rutschte ins Minus: 0,3 Prozent (plus 1,15 Prozent in der Vorwoche).

Die rumänischen Indizes verloren auf Wochensicht im Durchschnitt 2,19 Prozent und damit deutlich mehr als in der Vorwoche (minus 1,25 Prozent). Der Hauptindex BET fiel dadurch wieder unter die 12.000-Punkte-Marke, der ROTX unter die 27.000-Punkte-Marke (minus 2,6 Prozent). Der Energiewerte-Index BET-NG wies mit minus 4,15 Prozent den höchsten Wochenverlust aus, stoppte aber bei 900,03 Punkten denkbar knapp oberhalb der 900-Punkte-Marke. Der Finanzwerte-Index BET-FI war Wochenbester mit minus 0,43 Prozent, er bleibt vorerst gut über der 49.000-Punkte-Marke.

Die aktuelle Schieflage der Märkte verursachte bei 46 Emittenten Kursverluste. Die höchsten erlebten Emittenten, die in der jüngeren Vergangenheit mit starken Kursvariationen von sich sprechen gemacht haben: Das Bauunternehmen Condmag (COMI, 0,0045 Lei, ISIN ROCOMIACNOR3) verlor in der vergangenen Woche 10 Prozent und erreichte sein neues Allzeittief; der Maschinenbauer UAMT (UAM, 0,925 Lei, ISIN ROUAMTACNOR1) verlor 10,2 Prozent, der Hotelbetreiber Turism, Hoteluri, Restaurante Marea Neagră (EFO, 0,245 Lei, ISIN ROEFRIACNOR6) sogar 11,2 Prozent. Der Armaturenhersteller Armătura (ARM, 0,085 Lei, ISIN ROARMAACNOR7) toppte mit einem Wochenverlust von 11,92 Prozent.

Mancher Emittent schafft dennoch neue Höchstkurse

Immerhin 26 Emittenten konnten in der vergangenen Woche Kursgewinne schreiben, darunter auch der Aluminium-Verarbeiter Alumil Rom Industry (ALU, 1,925 Lei, ISIN ROALUMACNOR8), der Börsenbetreiber Bursa de Valori București (BVB, 44,9 Lei, ISIN ROBVBAACNOR0) und der Maschinenbauer Mecanica Ceahlău (MECF, 0,142 Lei, ISIN ROMECFACNOR0). Sie alle erreichten in der schwierigen vergangenen Woche ihre neuen Allzeithochs. Allerdings waren sie nicht die größten Gewinner der Woche, dies waren der Turbinen-Erzeuger Turbomecanica (TBM, 0,225 Lei, ISIN ROTBMBACNOR9) und die Maschinenbauer ALTUR (ALT, 0,0555 Lei, ISIN ROALTCACNOR1) mit plus 8,7 beziehungsweise plus 8,8 Prozent und UZTEL (UZT, 1,26 Lei, ISIN ROUZTEACNOR5) mit plus 9,56 Prozent. Turbomecanica plant, den Aktionären eine Dividenden-Rendite von mehr als 10 Prozent auf den aktuellen Aktienkurs auszuschütten (0,023 Lei je gehaltener Aktie). Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr 12,2 Millionen Lei Reingewinn erwirtschaftet. Davon sollen 8,5 Millionen Lei als Dividende ausgeschüttet werden.

Devisen

Der Euro führte seine Verteuerung in kleinen Schritten fort, die er in der Vorwoche startete. In der vergangenen Woche verteuerte sich die europäische Gemeinschaftswährung um 0,11 oder 0,0055 Lei gegenüber dem rumänischen Leu. Der US-Dollar hingegen gab im Verhältnis zum Leu wieder stärker nach und folgte somit ebenfalls dem Trend der Vorwoche. Allerdings beschleunigte der Rückfall des US-Dollars im Vergleich dazu auf das Dreifache: Auf Wochensicht verlor die nordamerikanische Leitwährung 0,79 Prozent. Gestern startete der Euro bei 4,9255 Lei in die letzte Märzwoche, der US-Dollar bei 4,5904 Lei.


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