DIICOT nimmt Vermögenswerte von Rompetrol-Besitzer KMGI unter Beschlag

Schädigungen von rund drei Milliarden Lei im Visier

Bukarest (ADZ) - Die Behörde zur Bekämpfung von organisierter Kriminalität und Terrorismus (DIICOT) hat am Montag in einem Verfahren – „Rompetrol II“ – gegen die Energiegesellschaft KazMunayGaz International (KMGI, ehemals Rompetrol Group) sowie zwei Töchterunternehmen Vermögenswerte, Aktien und Bankkonten im Wert von rund drei Milliarden Lei unter Beschlag genommen. Darunter befindet sich auch die Erdölraffinerie Petromidia bei Năvodari. Es handelt sich hierbei um ein abgetrenntes Verfahren aus einer älteren Strafakte, in welcher gegen den 2014 verstorbenen ehemaligen Rompetrol-Besitzer Dinu Patriciu wegen der Petromidia-Privatisierung ermittelt wurde. Der Handel mit Aktien des Petromidia-Betreibers, die KMGI-Tochter Rompetrol Rafinare, wurde am Montag an der Bukarester Börse ausgesetzt.

Laut DIICOT wird gegen 14 Personen wegen zahlreicher mutmaßlicher Vergehen, die von Steuerhinterziehung und Manipulation des Kapitalmarktes bis Betrug und Gründung einer organisierten kriminellen Gruppe reichen, ermittelt. Der Schaden, der im Verfahren zurückgewonnen werden soll, beläuft sich auf 1,7 Milliarden Lei, 290,8 Millionen US-Dollar und 34,9 Millionen Euro.
KMGI gab in einer Pressemitteilung bekannt, dass 2007, als das staatliche kasachische Energieunternehmen KazMunayGaz (KMG) 75 Prozent der Rompetrol-Anteile übernommen hat, dem Käufer nicht bekannt war, dass Ermittlungen gegen das Unternehmen liefen. KMGI werde alle lokale und internationale legale Wege ausschöpfen, um seine Investitionen seit dem Kaufdatum zu schützen.
Erst kürzlich wurde angekündigt, dass die chinesische Gruppe CEFC China Energy 51 Prozent der Aktien von KMGI übernimmt. Vergangene Woche wurde bekanntgegeben, dass der Kaufpreis sich auf 680 Millionen US-Dollar beläuft. Gleichzeitig haben die beiden Unternehmen Investitionen von drei Milliarden Dollar über die nächsten fünf Jahre vereinbart.