Internet der Dinge beherrschte neunten IT-Kongress

Sensorensystem könnte Temeswar zu einer „Smart City“ machen

Temeswar: Der Senator-Komplex an der Lugoscher Straße wurde Mitte Mai zum zentralen Treffpunkt von IT-Spezialisten aus ganz Rumänien. Hier fand der neunte IT-Kongress von ETA2U statt.

Temeswar - Das Internet der Dinge – Internet of Things (IoT) nimmt Oberhand im Alltag. PCs sind schon längst nicht mehr die einzigen intelligenten „Dinge“, die unser Leben beeinflussen. Mit IoT bezeichnet man die zunehmende Vernetzung von Geräten, Sensoren, u. Ä. via IP – es sind „smarte Geräte“ also, die unseren Alltag vereinfachen. Das Thema „Internet der Dinge“ beherrschte den neunten IT-Kongress des Unternehmens ETA2U in Temeswar. Mehr als 20 führende Unternehmen aus der Informationstechnik kamen nach Temeswar, um ihre neuesten Produkte – Hardware wie Software – vorzustellen. Die Trends im Bereich digitale Transformation, Cloud-Lösungen, Internet der Dinge, IT-Sicherheit und ähnliche Themen wurden währen des Events, das unter dem Motto „Beyond IT“ lief, diskutiert.

„Xerox erneuert gerade seine gesamte Druckerflotte. Es handelt sich um 29 komplett neue Bürogeräte. Wir stellen heute einen Multifunktionsdrucker vor, der erst in einer Woche offiziell auf den Markt kommt. Es geht dabei um einen Büroassistenten, der mit fast allen Cloud-Arten und mobilen Geräten interagieren kann. Man kann Emails direkt zu diesem Gerät schicken, u. v. m.“, sagte Bogdan Cobuz, Product Market Manager bei Xerox Rumänien. Zu den interessantesten Produkten gehören jene Xerox-Drucker, die in mehrere Sprachen übersetzen können. Das im Bereich bildbearbeitende Technologie tätige Unternehmen Epson stellte in diesem Jahr zwei interaktive Full-HD-Beamer vor. Diese werden vor allem im Unterricht eingesetzt, bei interaktiven Lektionen, aber auch bei Präsentationen in Firmen, denn sie können die Information im Netzwerk speichern, versenden oder ausdrucken. „Das projizierte Bild hat eine Diagonale von 2,5 Metern. Weil der Beamer aus einer Entfernung von 45 Zentimetern projiziert, ist es unmöglich, das entstehende Bild zu stören, indem man vor das Gerät geht. Die Teilnehmer an der Präsentation können sich mit ihren mobilen Geräten am Projektor anschließen“, erklärte Simona Decuseară, Country Manager bei Epson Rumänien. Epson besitzt den schnellsten Drucker weltweit – WorkForce Enterprise – der 100 Seiten pro Minute drucken kann. „In diesem Monat wird die Ausrüstung in Rumänien vorstellt“, sagte Decuseară.

Ein großes Thema, das bei dem diesjährigen IT-Kongress in Temeswar diskutiert wurde, war die Cybersicherheit. Der globale Hackerangriff mit der Schadsoftware „WannaCry“, die Anfang Mai hunderttausende Computer weltweit lahm legte, rückte in den Mittelpunkt der Gespräche. „Das Gebiet der Cybersicherheit kann nicht nur aus dem Gesichtspunkt eines Betriebssystems oder der Art und Weise, wie wir auf öffentliche Informationen zugreifen, behandelt werden. Wir müssen schauen, wer die Produkte herstellt, wie sie überprüft werden, ob es eine Lieferkette gibt, die überprüfbar ist und sich bewährt hat usw.“, sagte Şerban Zîrnovan, Direktor für Mittel- und Osteuropa bei DELL EMC. „Ich finde, IoT ist die Art und Weise, wie wir uns selbst helfen können, zu wachsen und effizienter zu werden. Stellen Sie sich vor, wie schwer es sein würde, wenn Sie ein Fotoalbum mit 700 Bildern durchblättern müssten! Sie haben gewiss über 700 Fotos auf Ihren Smartphones“, verdeutlichte Şerban Zîrnovan das IoT-Konzept.

Der Veranstalter des Events, ETA2U, machte in Temeswar erste Schritte in Richtung „Smart City“. Das IT-Unternehmen, das seit 25 Jahren auf dem Markt ist, installierte an mehreren Orten in der Stadt Sensoren, die man künftig für verschiedene Applikationen nutzen kann. So z. B. könnten damit Strom- oder Wasserzähler gelesen, Emissionswerte gemessen oder die Straßenbeleuchtung besser kontrolliert und koordiniert werden, so Vlad Arsene aus dem Innovationsdepartement von ETA2U. Das smarte Sensorensystem, das seit drei Monaten in der Stadt präsent ist, heißt LoRaTim (Long Range Timişoara) und umfasst zehn Sensoren. Nun liegt es an Privatunternehmen oder an der Kommunalverwaltung, Interesse für die Nutzung des LoRa-Systems zu bekunden. „Es ist nicht gesundheitsgefährdend“, betonte Vlad Arsene.

Der diesjährige IT-Kongress brachte die größten Unternehmen auf dem globalen IT-Markt nach Temeswar. Ihre Produkte stellten heuer die Firmen Cisco, Dell EMC, Advantech, Fortinet, Hewlett Packard Enterprise, HP Inc., Microsoft, NetApp, Oracle, Palo Alto Networks, Veeam, VMware, Xerox, APC, Bitdefender, Epson, Hikvision, Lenovo, Asus, Cyber Smart Defence und ELO Technology vor. Über eintausend Besucher schauten auch in diesem Jahr beim IT-Kongress in Temeswar vorbei.