Naturerlebnis, Badekultur und exotische Tiere

Im kleinen Badeort Sóstógyógyfürdö gibt es viel zu entdecken

Blick vom Ufer auf einen Teil des Sóstó-Sees | Fotos: Arthur Glaser

Im Sóstó-Zoo gibt es 500 Tierarten zu sehen.

Für die Kleinsten ist das Erlebnisbad „Aquarius“ ein Ort zum Entspannen.

Historisches Klassenzimmer im Freilichtmuseum

Ein Familienausflug steht vor der Tür. Wie so oft fragt man sich, wohin es gehen soll. Wie lassen sich alle Interessen befriedigen? Spazieren, Natur, Joggen, Radfahren, Aktivitäten für die Kinder, Badespaß für die ganze Familie und das Erlebnis eines Zoobesuchs. Ein derartig vielfältiges Angebot an einem Ort? Es klingt zu schön, um wahr zu sein. Der am Rande der ungarischen Stadt Nyíregyháza liegende  Badeort Sóstógyógyfürdö bietet für Groß und Klein ein umfangreiches Urlaubserlebnis.

Nur etwa sechs Kilometer vom Stadtzentrum von Nyíregyháza liegt der Sóstó-See, auf dem die Namensgebung für den kleinen touristischen Badeort basiert. Der Ort ist von einem Eichenwald umrahmt, der den Besuchern ein besonderes Naturgefühl verleiht. Rund um den See gibt es das ganze Jahr über viele Möglichkeiten, einige schöne Urlaubstage zu genießen.

Aktivitätsvielfalt rund um den See

Bereits zur Herrschaftszeit des Königs Matthias Corvinus war der Sóstó-See unter der Bezeichnung „Igrice“ bekannt. Seinen heutigen Namen verdankt er vor allem den Boden- und Natriumsalzen. Der Name setzt sich aus den ungarischen Worten „sós“ (salzig) und „tó“ (See) zusammen. Aufgrund der gesundheitsfördernden Wirkungen des Seewassers wurde bereits Anfang des 19. Jahrhunderts in unmittelbarer Nähe ein Badehaus mit Holzwannen errichtet, in denen Gäste heilende Bäder nahmen. 

Rund um den See bietet heute ein breit angelegter, asphaltierter Weg sowie eine Laufbahn sowohl Spaziergängern und Läufern als auch Radfahrern ausreichend Platz. Für sportbegeisterte Aktivurlauber ist hier also genügend Raum, und man wird beim Sport auch noch mit einem tollen Blick auf den See belohnt. In der Sommersaison kann man den See auch mit mietbaren Tretbooten befahren.

Auch beim gemütlichen Flanieren rund um den See kann man die Atmosphäre auf sich wirken lassen und gelegentlich durch das Schilfrohr am Ufer Entenfamilien in ihrer Lebenswelt erspähen. In der Hauptsaison kann man in den zahlreichen Imbissständen rund um den See köstliches Eis oder auch schmackhafte und sättigende ungarische Spezialitäten aller Art genießen.

Der naheliegende Eichenwald ragte vor etwa 100 Jahren noch bis an das Ufer des Sóstó-Sees. Mit der Zeit mussten viele Bäume dem Ausbau des Badeortes weichen. Nur noch vereinzelte uralte Eichen erinnern heute daran.

Direkt am See liegt auch ein kleiner Park, der an das kleine Zentrum des Badeortes anschließt. Er erhielt seine heutige Form bereits im Jahre 1912. Auf der Parkbank hat man einen schönen Blick auf den See. Sowohl im Park als auch im Zentrum sind Springbrunnen angelegt, die den Besuchern in der Sommersaison regelmäßig  farbenprächtige, leuchtende Wasserspiele mit Hintergrundmusik bieten.

Im Park stößt man auch auf einen Wasserturm, welcher der erste der Stadt war. Heute beherbergt er das Touristeninformationsbüro des Ortes. Während der Sommersaison ist der Wasserturm  auch für Besucher geöffnet. Hier kann man auch eine Ausstellung zur Geschichte von Sóstó besichtigen.

An der östlichen Seite des Sees bietet ein großer Spielpark und ein kleinerer Fußballplatz Spaß für Kinder aller Altersstufen.

Badekultur, Entspannung und Spaß 

In den Sommermonaten sind auch die Tore des direkt am See liegenden Freibades geöffnet. Hier kann man es sich direkt am Ufer auf einer Liege oder dem Handtuch gemütlich machen. Nach dem Sonnenbaden bringt der See bei wärmeren Temperaturen eine angenehme Abkühlung.

Wer jedoch das ganze Jahr über die ungarische Badekultur genießen möchte, kommt im neben dem Zentrum liegenden Erlebnis- und Parkbad „Aquarius“ voll auf seine Kosten. Das groß angelegte Bad hat mehrere Beckenbereiche. Vom Becken für Kleinkinder bis hin zum Jacuzzi findet jeder Entspannung und Badespaß. Es gibt natürlich auch einen Wellnessbereich mit Saunen und eigenen gesundheitsfördernden Behandlungen. Natürlich dürfen die für die ungarische Badekultur typischen Thermalbecken nicht fehlen. Auch für die Liebhaber des Thermalwassers gibt es hier sowohl im Innenbereich als auch im Außenbereich ein Becken. Vor allem das Außenbecken ist zu empfehlen. Hier befindet sich auch eine kleine integrierte Bar, an der man sich bequem über das elektronische Armband, welches man beim Eintritt erhält, warme als auch erfrischende Getränkespezialitäten bestellen kann. Es ist fast schon dekadent, wenn man mit einem kühlen Bier oder einem Cocktail in der Hand vom  wohltuenden Thermalwasser aus auf den See blicken kann.

In den wärmeren Monaten kann man im Aquarius-Bad auch die grüne Außenanlage mit Schwimmbecken und Wasserrutschen nutzen.

Zeitreise in das Dorfleben des 18. und 19. Jh.

Auch für Kultur- und Geschichtsinteressierte hat der kleine Ort ein sehenswertes Angebot. Nur wenige hundert Meter vom Zentrum entfernt bietet das größte Freilichtmuseum der Region eine Zeitreise in das ländliche Leben des 18. und 19. Jahrhunderts. Das nachgestellte Dorf gibt Einblicke in die regionale Lebenswelt der Bauern und des Kleinadels vor über 200 Jahren. Zu entdecken gibt es einiges. Hierzu gehört auch eine Kirche in der Dorfmitte sowie ein altes Klassenzimmer, in welchem einst der Unterricht in der Dorfschule stattfand. Beim Erkunden einer alten Schmiede sowie einem Barbierladen kann man sich auf die Spuren der traditionellen Handwerkskunst begeben. Auch zur Siedlungsgeschichte der Region bekommt man im Freilichtmuseum Informationen. So erfährt man auch darüber mehr, wer die sogenannten „Tirpaken“ waren. Bei ihnen handelte es sich um Siedler slowakischer Abstammung, die im 18. Jahrhundert das entvölkerte Nyíregyháza wiederbelebten.

Besucher können auch noch weiter zurück in die Zeit nach der Landnahme durch die Ungarn springen. Beim Betrachten der Nachbauten von Häusern aus der Zeit der Herrschaft der Árpáden kann man sich auf diese Zeitreise begeben.

Faszinierender Tierpark mit Artenvielfalt

Nur einen Katzensprung vom See entfernt befindet sich der zoologische Garten von Nyíregyháza. Aufgrund der Nähe zum See ist er auch als Sóstó-Zoo bekannt. Auf einer Fläche von 30 Hektar ist der Tierpark malerisch inmitten eines Eichenwaldes angelegt. Im 1974 eröffneten Zoo können Besucher über 500 Tierarten entdecken. Insgesamt gibt es etwa 5000 Tiere auf dem Gelände zu sehen. Der Zoo ist räumlich in Abschnitte aufgeteilt, die an die verschiedenen Kontinente angelehnt sind. Wo es möglich ist, verzichtet der Zoo auf Gehege und Zäune. Die Tiere sind durch Trocken- und Wassergräben getrennt. So bietet sich den Tieren mehr Bewegungsraum. Auch für den Besucher ergibt sich dadurch ein weitläufiges räumliches Erlebnis. Von exotischen Tieren bis zu einheimischen ist der Zoo definitiv ein Besuch wert. Auch für das leibliche Wohl ist mehr als gesorgt. Neben dem Zoo-Restaurant gibt es auch zahlreiche Imbissstände mit einer guten Auswahl an Speisen und Getränken. In der Hauptsaison bietet der Zoo auch mehrmals am Tag Shows mit Papageien und Seelöwen, die Klein und Groß begeistern. Ein Highlight des Zoos ist das Ozeanarium. Ein Tunnel führt durch das 500.000 Liter fassende Riesenaquarium, wo man den farben- und artenreichen Meerestieren so nah wie nur selten kommt. Tipp: Bucht man im Hotel „Dzsungel“, welches sich direkt  neben dem Zoo befindet, ein Zimmer, so bekommt man gleichzeitig freien Eintritt. Durch einen speziell eingerichteten Zugang gelangt man ohne Warteschlange direkt auf das Zoogelände.

Unterkünfte für jeden Geldbeutel

Wer sich für einen Wochenendtrip oder auch mehrere Tage in Sóstógyógyfürdö entscheidet, hat ein üppiges Angebot an Unterkünften. Wer es etwas hochwertiger und luxuriöser mag, ist in den beiden 4-Sterne Hotels „Pangea“ sowie dem „Hunguest Sóstó“ gut aufgehoben. Das letztere verfügt sogar über einen eigenen Zugang zum „Aquarius“-Bad.

Das direkt neben dem „Pangea“ liegende Hotel „Dzsungel“ ist vom Preis-Leistungs-Verhältnis ausgezeichnet und für Familien absolut empfehlenswert. Auch im an den See angrenzenden Wohngebiet gibt es zahlreiche Pensionen und Gästehäuser, die eine erschwingliche Unterkunft bieten.