MEINUNG UND BERICHT: Nachrichtenarchiv

„Wer weiß, wie Lebensmittel hergestellt werden, verschwendet nicht“

Hitzewellen und Dürren sowie heftiger Regen und Überschwemmungen gefährden die Ernten. Der Krieg in der Ukraine hat die ohnehin gestressten globalen Lebensmittel-Lieferketten noch stärker unter Druck gesetzt, die Preise sind rasant gestiegen. Unser Ernährungssystem ist bedroht. Experten raten zur Einführung einer radikalen Ernährungswende. Den Fleischkonsum auf den Sonntagsbraten zu reduzieren – das würde der Umwelt enorm helfen. Denn damit...

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Randbemerkungen: Vergeudung nach Gießkannenprinzip

Es gibt nichts Schlimmeres für die „durch Wahlen inthronisierten Halbgötter, für die sie sich halten“ (der Reschitzaer Bürgermeister Ioan Popa über die Abgeordneten und Senatoren), als wenn sie gezwungen sind, unpopuläre Maßnahmen zu ergreifen. Wenn’s noch in einem Vorjahr anstehender Superwahlen ist, sind Entscheidungshemmungen vorprogrammiert – komme was da wolle, meckere die EU, was sie so rummeckern kann! Echte Halbgötter teilen mit vollen...

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Ein Dorf und sein Dokumentarist

In den 1980er-Jahren, als sich die Ausreisewelle der Sachsen und Landler intensivierte, begann das Ehepaar Johanna und Martin Bottesch in ihrem Heimatdorf Großpold/Apoldu de sus Daten über deren Bräuche, Trachten und Mundarten zu sammeln. Gegen das Vergessen und Verlorengehen. Sie waren damals Fachlehrer im deutschsprachigen Lyzeum in Mühlbach/Sebeș, sie für Deutsch, er für Mathematik. Nach 1990 beschlossen sie zu bleiben. Sie übersiedelten nach...

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Wer Altes meistert, kann Spannendes vermitteln

Rindfleisch-Suppe, Hühnerschnitzel mit Kartoffeln, Kraut-Salat und bepuderter Käsekuchen aus der Mittagsküche der Gastwirtschaft „7 Tei“ liegen 21 Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern übersatt im Magen, als es von der kräftigen Tafel aufstehen heißt, um die hohe Burg im siebenbürgisch-sächsischen Michelsberg und rumänischen Cisnădioara zu ersteigen. Das Mahl war ritterlich bestellt, man saß auf schweren hölzernen Stühlen in geschlossener Runde...

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„Ich bin schon ein Pflänzchen von hier“

Angelika Sara Beer ist Pfarrerin in Malmkrog/M˛lâncrav im Kreis Hermannstadt/Sibiu. 1982 in eine Landlerfamilie in Hermannstadt hineingeboren, ist sie als Kind mit ihrer Familie zu Beginn der 90er Jahre nach Deutschland ausgewandert, um für ihr Vikariat wieder zurück nach Rumänien zu kommen – und zu bleiben: Im April 2022 wurde sie in der Kirche von Malmkrog als Pfarrerin ordiniert und betreut nun elf Gemeinden in der Region. Im Juni erzählte sie...

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Familiäre Zeitreise aus Stoff und Schnur

Das Nationale Bauernmuseum in Bukarest lädt vom 10. August bis zum 3. September auf eine genealogische Reise aus Stoff und Faden ein. Die rumänische Künstlerin Dalina Bădescu sammelte Stickereien von sieben verschiedenen Frauen aus ihrer Familie und präsentiert diese in der Sala Noua Galerie unter der Ausstellung „Fire“ (Fäden).  Die Werke sind eigentlich simple Alltagsgegenstände, die jeder bei sich zu Hause findet: Taschentücher, Servietten,...

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Zugebissen: Aberwitzige Stempeljagd

Bürokratie kennt viele Auswüchse und sicher steht Rumänien in dieser Hinsicht nicht besser oder schlechter da als  Deutschland. Was den dienstreisewilligen Angestellten jedoch hierzulande in den Wahnsinn treiben kann, ist die Pflicht des Abstempelns der Delegation. Wäre ich nicht so penetrant korrekt, hätte ich mir längst verschiedene Kartoffelstempel von kleinen siebenbürgischen Dörfern geschnitzt, für die nächste Orgeleinweihung oder...

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Liebe nach Maß

Man lese zuvor Lukas 7,36-50, um das Folgende zu verstehen, das ohne die Autorität Christi keinen Sinn hätte. Hier ist von Liebe die Rede, von Liebe zwischen Menschen und von Liebe zwischen Mensch und Gott. Unser Heiland belehrt den Pharisäer Simon anhand eines Gleichnisses, was es mit der Liebe zwischen Menschen auf sich hat, und anhand der gegebenen Situation, wie die Liebe zwischen Mensch und Gott funktioniert. Auch wir, ganz gleich in wessen...

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700 Jahre Kleinscheuern – und es bleibt spannend

Auf der weiten Wiese duftet es nach Grill. Die sächsischen Tanzgruppen haben die Bühne verlassen, den gemeinsamen Reigen auf grünem Gras beendet, man sucht Schatten unter dem Zeltdach, einen Sitzplatz, ein kühles Bier, den Blick auf die Bühne gerichtet, die nun rumänische Musiker erklimmen,  Ablöse für die Blaskapelle der Siebenbürger Musikanten Heidenheim. Eine rumänische Frau hält die Hände eines betagten Sachsen in Tracht umklammert:...

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Ein warmes Mittagessen für ältere Menschen in Not

Nadrag/Nădrag: Die Gemeinde am Fuße des Poiana-Rusc²i-Gebirges im Kreis Temesch/Timiș ist heute ein beliebtes Wochenend-Ausflugsziel für jene, die dem Stadttrubel entkommen wollen. Die pittoreske Landschaft um Nadrag prägen sanfte Hügel, üppige Wälder und klare Bäche. Zwar fallen den Besuchern kurz nach der Einfahrt ins Dorf die Ruinen des einstigen Hüttenwerks „Ciocanul“ sofort negativ auf, und auch die paar Dutzend kommunistischen Wohnblocks,...

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