MEINUNG UND BERICHT: Nachrichtenarchiv

Zugebissen: Einfach nur Mensch sein

Die Redakteure und Praktikanten bei der ADZ, vor allem jene, die aus Deutschland und Österreich kommen, haben seit einiger Zeit eine merkwürdige Angewohnheit: das ostentative Mitbenennen des weiblichen Geschlechts. Als ob es nicht selbstverständlich wäre, dass Menschen auch weiblich sein können. Genügte es früher, z. B. einfach von Bürgern zu sprechen – was männliche, weibliche, LGBT+, große, kleine, dicke, dünne, einheimische, ausländische,...

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Wort zum Sonntag: Herz und Mund – ein Akkord

Ein orientalischer König lud eines Tages acht seiner engsten Vertrauten zu sich. Er sprach: „Sagt mir, was ihr von meiner Macht, von meiner Regierung des Landes und von meinem Ruhme haltet. Wer mir die Wahrheit aufrichtig sagt, soll einen von diesen Diamantringen zum Geschenk erhalten.“ Dabei zeigte er acht Ringe, die an seinen Fingern prangten. Die Hofleute dachten: Einem König die ungeschminkte Wahrheit zu sagen, ist gefährlich. Könige und...

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Nichts für rotweintrinkende, käsedegustierende Frankophile...

Der österreichische Schriftsteller Franzobel hat in der letzten Woche eine literarische Reise durch Rumänien unternommen, um seinen Roman „Das Floß der Medusa“, der beim EuroPress Group Verlag in der rumänischen Übersetzung von Victor Scorade] bereits erschienen ist, zu präsentieren. Mit dem rumänischen Publikum in Bukarest, Temeswar/Timi{oara, Klausenburg/Cluj-Napoca und Jassy/Iași hat er auch darüber diskutiert, wie diese literarische Studie...

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„Unsere Musik... beflügelt in andere Welten“

Ob Jazz, Blues, Kirchenmusik, reinterpretierte klassische oder Renaissance-Musik, aber auch Volks-, Pop-, Schlager- oder Rockmusik, bis hin zu eigenen Kompositionen, die sechs Mitglieder von „Blue Noise” schaffen es bei jedem Konzert, das Publikum zu verblüffen und auf die Beine zu bringen, zu tanzen und sogar mitzusingen. Und das nur mit ihren perfekt ausgewogenen, aufeinander abgestimmten Stimmen – ohne jegliches Instrument.  „Blue Noise“ ist...

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Verzicht auf Religionsunterricht ist schlecht. Falschdeutung auch

„Wie bei Kindern: alles muss ausgeschüttet werden!“ István Nemes aus Großwardein/Oradea, einer römisch-katholischen Hochburg in Rumänien, kennen in Hermannstadt/Sibiu und dem evangelischen Bischofshaus im sächsischen Siebenbürgen vermutlich nur wenige Erwachsene mit Berührung zum Thema Religionsunterricht. Doch der Projekt-Koordinator des pädagogischen Franz-Kett-Vereins in Rumänien wusste schon vor der Begegnung von 21 Lehrerinnen und Lehrern...

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„Hinter den Wäldern, über den Wolken“

Seit mehr als drei Jahrzehnten treffen sich junge siebenbürgenbegeisterte Menschen auf der Siebenbürgischen Akademiewoche. In diesem Jahr waren 17 junge Erwachsene aus Rumänien und Deutschland in Wolkendorf/Vulcan zusammengekommen, um gemeinsam zu forschen und die Region zu entdecken. Untergebracht waren sie im Gästehaus der Pfarrgemeinde. Von dort aus unternahmen sie Streifzüge durchs Dorf, erkundeten die Kirchenburganlage, lernten das Umland...

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Randbemerkungen: Erschütterung

Der rumänische orthodoxe Fundamentalismus und der Volksobskurantismus sind erschüttert. „Arsenie. Via]a de apoi“ (etwa: „Arsenie. Das Leben danach/im Jenseits“) ist ein Dokumentarfilm von Alexandru Solomon, der die Volkspietät der orthodoxen Welt Rumäniens erschüttert. Der Filmregisseur Nicolae M˛rgineanu warf seinem Kollegen „Blasphemie!“ vor („Dieser ganze Film ist in den Augen jedes Christen eine Blasphemie!“), um den Juden Solomon gleich...

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„Kein Mensch kann sich dieser Macht entziehen“ – Alfred Herrmann, Pfarrer und Sozialdemokrat

Vor mir liegt, ganz neu im Honterus Verlag erschienen, das Buch über den ehemaligen Hermannstädter Stadtpfarrer und Bischofsvikar Alfred Herrmann (1888 – 1962). Im großen Querformat, ist auf dem Umschlag die Abbildung des Ölportraits von Hans Eder zu sehen, das den Protagonisten an seinem 50. Geburtstag (damals noch als Stadtpfarrer von Bukarest) darstellt. Locker sitzt er da, die für ihn obligate Zigarette in der Hand. Doch das Wichtigste sind...

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Peter Barth und Dr. Matthias Plack

„Peter Barth lebte fast das ganze 20. Jahrhundert hindurch, eine geschichtlich sehr bedeutende Zeit: der Erste Weltkrieg, der Zweite Weltkrieg, beide Kriege mit ganz großen Folgen danach, was politisch, staatlich, völkisch und so weiter nicht nur für die Banater Deutschen ausmachte.“ Mit diesen Worten begann Dr. med. Matthias Plack seinen Vortrag zum Gedenken an den Apotheker und Dichter Peter Barth, zu dessen 125. Geburtstag in seinem Heimatort...

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Hinterfragt: Gemeinsamkeit, die ich meine

Da gibt es die große Welt und dort gibt es eine Stadt. Was ist Jerusalem? Nichts. Alles. Unter dem Deckmantel eines als einheitlich und als gemeinsam propagierten Rechtsstaates Israel wurde gerade jener von oben herab legislativ und damit normativ gefährdet. Mit wachsender Spannung konnte die Spaltung der Gesellschaft beobachtet werden, die über Nacht überwunden wurde, um ihrer Bedrohung zu begegnen – gemeinsam. Wahre gesellschaftliche...

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