KULTUR: Nachrichtenarchiv

Reise ins liturgische Bukarest

James William Ozanne, der im Jahre 1870 als britischer Konsul nach Bukarest kam und über seine dreijährige diplomatische Dienstzeit in der rumänischen Hauptstadt auch ein (bei Humanitas 2015 in rumänischer Übersetzung erschienenes) Buch verfasst hat, beschreibt an einer Stelle dieses seines memoirenhaft-tagebuchartigen Werkes, wie man seinerzeit an langen Sommerabenden, auf den südlichen Hügeln der Stadt stehend, das Gefunkel von 200 Kirchen als...

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„Bilder einer Einstellung“ im Deutschen Konsulat Temeswar

Die Frau mit Rock und roter Tasche versucht, ihr Gleichgewicht zu halten, während sie mit ihren hohen Absätzen über die grauen Pflastersteine am Domplatz geht. Der junge Mann schlendert telefonierend an dem Jungen mit Telefon, der Statue am Freiheitsplatz, vorbei. Und: Der alte Mann möchte zum Uhrengeschäft und erfährt von einem Plakat im Fenster, dass das Geschäft, das er womöglich schon seit etlichen Jahren kennt, umgezogen ist. Zeiten ändern...

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Gesellschaftsräume der Literatur

Am 23. April fand in der Schönlaterngasse in den Gewölben der Alten Schmiede, der original eingerichteten Wiener Schmiedewerkstatt des Kunstschmiedes Otto Schmirler (1909-1987), die vierte Veranstaltung einer neuen Reihe statt, für deren Konzept und Ausführung Kurt Neumann zeichnet. Die Initiatorin des Literaturabends unter dem Titel „Schreiben in Gesellschaft“ war die österreichische Schriftstellerin Lisa Spalt (IPA Linz), die beim...

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Lesung und Workshop

Mit einer Lesung und einem Workshop war die japanisch-österreichische Schriftstellerin Milena Michiko Flašar am 18. April Gast der Fakultät für Fremdsprachen in Bukarest. Der von Milena Michiko Flašar koordinierte Workshop zum kreativen Schreiben wurde in Partnerschaft mit der Österreich-Bibliothek Bukarest, dem Departement für Germanistik an der Fakultät für Fremdsprachen und dem Österreichischen Kulturforum veranstaltet. Nach einem...

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Wassermusik, Orgelkonzert und Jupitersinfonie

Am ersten nachösterlichen Mittwoch nach katholischem und protestantischem Kalender bzw. am orthodoxen Karmittwoch fand im Bukarester Athenäum ein Sinfoniekonzert mit dem Orchester der Philharmonie „George Enescu“ statt, das zur Abwechslung einmal von einem seiner eigenen Mitglieder geleitet wurde. Adrian Petrescu, seit 1990 erster Oboist des rumänischen Spitzenorchesters, schwang an diesem Abend den Taktstock, nicht zum ersten Mal freilich, wovon...

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„Was zu fürchten vorgegeben wird. Alterität und Xenophobie“

Der Titel des vor Kurzem im Praesens Verlag erschienenen Bandes bezieht sich auf den Titel einer Rede, die Elfriede Jelinek am 12. November 1999 bei der Demonstration „Keine Koalition mit dem Rassismus“ auf dem Wiener Stephansplatz gehalten hat, in der die österreichische Schriftstellerin sich mit der Konstruktion, Ausgrenzung und Vernichtung von Anderem und Fremdem befasst. Dieses Thema beschäftigt sie seit Beginn ihres Schreibens in den 1960er...

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Sie setzt Modell und Betrachter einer direkten Konfrontation aus

Als eine der ersten Frauen an der Akademie ausgebildet, war sie in den 1920 und 1930er Jahren eine der vielversprechendsten Exponentinnen der Berliner Malerszene. Ihre Malerei – Bekenntnis der Wirklichkeit ohne koloristische Ekstase, ohne formale Ausbrüche aus dem äußeren Formzusammenhang und ohne große visionäre Intuitionen – richtete sich mehr gegen das expressionistische isolierte Ich, als dass sie Annäherungsversuche an die Massen unternahm....

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„Viel Mischmasch mitgenommen“

In ganz Europa plakatieren nationalistisch gesinnte Kräfte im Wahlkampf zum Europäischen Parlament Parolen zur nationalen Identität – oder, direkter, zur ethnischen Homogenität, und vielerorts wird von geheimen Plänen zur „Umvolkung“ gemunkelt. Der Begriff der „Umvolkung“ hat in Deutschland sogar den Verfassungsschutz auf den Plan gerufen, aber kaum jemand weiß heute noch, welche ganz konkreten Pläne sich hinter diesem Begriff verbergen. Anfang...

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