MEINUNG UND BERICHT: Nachrichtenarchiv

Kubanische Hühner und Hemingway in Havanna

Im letzten August besuchte ich Havanna, was mir die Gelegenheit bot, einige sehr persönliche Erfahrungen zu sammeln. Lässt man die oft unerträgliche Hitze beiseite, fühlte ich mich in der kubanischen Hauptstadt pudelwohl. Nicht nur durch die architektonische Kulisse aus la Habana vieja, der Altstadt, und die großartigen Musiklokale auf der Calle Obispo. Nein, man kann in dieser Stadt auch heute noch, mitten auf der Straße, so gut wie mit jedem...

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Ein historisches Ereignis

„Diesen Kelch mitsamt Hostienteller schenkt der Königliche Rat und außerordentliche Gesandte Dänemarks, Herr Heintz, im Gedenken an seinen mehrere Monate aus verschiedenen gewichtigen Gründen und Umständen währenden Kronstadt-Aufenthalt, der im Zusammenhang mit seiner schicksalshaften Moskaufahrt steht, der Kirche zu Sanct Bartholomae im Jahre 1703“. Diese Inschrift steht auf einem Abendmahlskelch, der mehr als zwei Jahrhunderte lang Teil des...

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Wenn zusammenwächst, was nicht unbedingt zusammengehörte

Als 2014 in West- und Mitteleuropa damit begonnen wurde, an den damals vor hundert Jahren begonnenen Großen Krieg zu erinnern, hatte Rumänien andere Sorgen. Das Land stand vor dem Wahlkampf für das Amt des Staatspräsidenten: Oberhaupt der Nation dürfe nur ein Rumäne orthodoxen Glaubens werden, hieß es damals. Dazu ist es bekanntlich nicht mehr gekommen. Ein Siebenbürger Sachse zog in den Cotroceni-Palast ein und eben diesem Siebenbürger Sachsen...

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Sechs Wochen, um ein Jahr zu leben

Aristoteles lancierte den Begriff des „Zoon politikon“ (elegant übersetzt: „gesellschaftliches Wesen“, salopp: „politisches Tier“ – jede Übersetzung hat ihre Berechtigung...). Gern wird's in den letzten Jahrzehnten als „soziales Wesen“ übersetzt. Allerdings sind auch Bienen, Ameisen, Wölfe, Schafe oder Zugvögel soziale Wesen, da sie Gemeinschaften bilden und zum Überleben nutzen. Man spricht von der „Sozialen Eroberung der Erde“ (E.O.Wilson).Der...

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Die ersten Monate waren katastrophal

Ovidiu Ganţ vertritt seit Dezember 2016 das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien in der Abgeordnetenkammer in seinem nunmehr vierten Mandat. Im Parlament Rumäniens, aber nicht nur, setzt er sich für die Interessen und Anliegen der deutschen Minderheit ein, desgleichen aber auch für jene aller Bürger aus den Verwaltungskreisen, in denen es deutschsprachige Gemeinschaften gibt. Darüber hinaus ist er ein aktiver Vermittler in den...

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Es ist für alle etwas da...

Ein Handyservice, Langosch- und Brezelstuben, Juwelierläden, ein altes Kino, dazu noch Schuhläden, Apotheken und Optikläden, eine Eisdiele und Mobiltelefongeschäfte, Fast-Food-, Imbissbuden und Restaurants, Lebensmittel- und Blumenläden, Reisebüros, eine Buchhandlung, und gleich zwei Glücksspielsäle – sie alle reihen sich linker und rechter Hand des sogenannten „Corsos“ in der Innenstadt von Temeswar aneinander. Etwas weiter, in der...

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„Hier muss jemand ständig arbeiten“

München, Augsburgerstraße, Mitte Juli. Nach einem starken Wolkenbruch am Morgen belebt sich die Innenstadt gerade wieder. An der Kreuzung zur Thalkircher Straße rennt ein grauhaariger Mann mit Brille. Kurz vor zehn, vor dem Lugauer Antiquariat, beginnt der Mitarbeiter des Geschäfts seinen Tag mit dem Glockenschlag. Er öffnet eine der beiden hellbraun bemalten Türen und macht sich an die Arbeit. Die zwei  neben der Tür stehenden Metalltische mit...

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„Alles, was besprochen wurde, wurde gleich verwendet“

Es ist ein angenehm kühler Morgen, als ein Paar Leute auf der Terasse sich allmählich an den Tisch setzten. Es ist ruhig und die Gebäude rund um den Hof scheinen der Stille zu lauschen. Innerhalb von ein paar Minuten wird die Stimmung munter. Junge Leute erzählen sich, was sie am Vorabend unternommen haben – manche sind ins Freibad gegangen, andere haben eine Ausstellung besucht, einen Einkaufsbummel gemacht oder einfach gearbeitet. Es ist ein...

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WORT ZUM SONNTAG: Der Mensch sei nicht dreist im Umgang mit Gott

Die Bibel in der Muttersprache ist eine der großen Errungenschaften der Reformation, denn der direkte Zugang zum Wort Gottes hat die Erfassung seines Willens und sein Umsetzen in die Tat für jeden Christen um vieles erleichtert. Wenn schon Paulus schrieb, dass niemand sagen könne, er habe das Evangelium nicht gehört, weil doch das Wort ausgegangen sei in alle Lande bis an die Enden der Welt, so ist das umso mehr in nachreformatorischer Zeit der...

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„Wir sind hier, um Bleibendes zu schaffen“

Hufe trappeln, Pferde wiehern, Fahrräder sausen links und rechts vorbei, verlieren sich in der Weite der Landschaft. Ringsum blühen die Wiesen – Schafgarbe, Blutweiderich, Telekie, Topinambur. Bruch- und Silberweiden säumen den Bach, den die fünf voll besetzten Pferdewägen rumpelnd überqueren. Büffel suhlen sich in Schlammlöchern. In der Ferne erheben sich die Eichen der Hutweiden gegen den strahlend blauen Himmel. „Wie die ersten Siedler”...

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